Mittelmeer-Diät: Algarve genießt gesund

Schon zum fünften Mal widmet die Algarve der Mittelmeer-Diät eine eigene Messe. Sie findet vom 7. bis 10. September im historischen Zentrum von Tavira statt. Was verbirgt sich hinter diesem gesunden Lebensstil, den die UNESCO vor vier Jahren zum immateriellen Kulturerbe erklärt hat? Wir führen Sie in die Geheimnisse ein.

Das Prinzip der Mittelmeer-Diät

Die Mittelmeer-Diät folgt Ernährungsmustern, die vor allem aus Portugal und Spanien, aber auch aus Kroatien, Griechenland, Zypern, Süditalien, Frankreich und Marokko bekannt sind. Im Dezember 2013 hat die UNESCO sie zum immateriellen Kulturerbe der Menschheit in diesen Ländern erhoben.

Letztlich geht es um eine Reihe besonderer Fähigkeiten, Kenntnisse, Praktiken und Traditionen im Zusammenhang mit Lebensmitteln stehen, die Landwirtschaft und Fischerei auf den Tisch bringen. Für sie gibt es eine spezielle Kultur des Aufbewahrens, Verarbeitens, Zubereitens und Verzehrs.

Die Zutaten der Mittelmeer-Diät

Brot, Olivenöl und Wein - diese drei bilden seit jeher den Kern der mediterranen Esskultur. Doch auch andere Produkte gehören zur Mittelmeer-Diät. Hier ihre acht wichtigsten Bestandteile:

  • viel Olivenöl
  • frisches oder getrocknetes Obst und Gemüse
  • nicht raffiniertes Getreide
  • Fisch in mäßigen bis hohen Mengen
  • rotes Fleisch und Geflügel in Maßen
  • Milchprodukte wie Käse und Yoghurt in moderaten Mengen
  • Wein in geringen Mengen
  • reichlich Gewürze

Der Fettanteil an den Kalorien beträgt bei der Mittelmeer-Diät zwischen 25 und 35 Prozent, davon höchstens acht Prozent gesättigte Fette.

Die Bedeutung des Olivenöls

Öl aus der Olive, einem der bedeutendsten landwirtschaftlichen Produkte in Süd-Portugal, ist ein wichtiger Teil der Mittelmeer-Diät. Es kommt aber nicht in allen mediterranen Küchen gleichermaßen zum Einsatz. Zum Beispiel ist der Olivenölverbrauch in Ägypten, Malta und Israel unbedeutend. In anderen Ländern herrscht er nicht gerade vor. Olivenöl enthält viel einfach ungesättigtes Fett, vor allem Fettsäure. Medizinische Reihenuntersuchungen deuten darauf hin, dass starker Olivenölgebrauch mit verminderten Risiken für Schlaganfall und Herzerkrankungen verbunden ist. Ferner gibt es Hinweise darauf, dass Antioxidantien in Olivenöl die Cholesterolregelung und die LDL-Cholesterinreduktion verbessern, Entzündungen hemmen und den Blutdruck senken können.

Die Unterschiede in den Ländern

Eine Idealform der Mittelmeer-Diät gibt es nicht. Sie variiert zwischen den Ländern. Denn es gibt Ähnlichkeiten, aber auch wichtige Unterschiede in den Ernährungsgewohnheiten der Mittelmeerländer. Anders als ihr Name suggeriert, kann man die Mittelmeer-Diät nicht unbedingt als typisch für die gesamte mediterrane Küche ansehen. Denn im Norden Italiens wird zum Beispiel für die Fleischzubereitung Schmalz und Butter verwendet, während das Olivenöl eher bei gekochte Salaten und bei Gemüse zum Einsatz kommt. Auch in den nordafrikanischen Anrainer-Staaten des Mittelmeers, etwa Marokko, werden traditionell eher Schaffett und geschmolzene Butter benutzt.

Die Herkunft

Das Ernährungsmodell der Mittelmeer-Diät ist über Zeit und Raum konstant geblieben. Seine Bezeichnung stammt von dem griechischen Wort díaita ab, was so viel bedeutet wie Lebensstil. Einbezogen ist nicht nur das Essen, das ja das soziale Miteinander begünstigt. Vielmehr spielen gemeinsame Mahlzeiten auch eine tragende Rolle für die gesellschaftlichen Umgangsformen und beim Feiern von Festveranstaltungen in den Mittelmeer-Ländern.

Die Rolle der Frauen

Rund um die mediterrane Ernährung ist auch eine beträchtliche Menge von Gedichten, Spruchweisheiten, Liedern, Märchen und Legenden entstanden. Sie drücken alle eine respektvolle Haltung zum Land und zur Vielfalt der Natur aus. Wer sich der Mittelmeer-Diät verbunden fühlt, trägt zur Erhaltung und Entwicklung traditioneller und handwerklicher Tätigkeiten in den Orten des Mittelmeerraums bei. Vor allem Frauen sind es, die sowohl bei der Vermittlung und Sicherung spezifischer Kenntnisse und Fertigkeiten eine zentrale Funktion ausüben. Genauso sieht es bei der Weitergabe von Sitten und Gebräuchen aus.

Der Beitrag Taviras

Die Stadt Tavira ist Portugals offizieller Repräsentant für die Wahrung des immateriellen Kulturerbes der Mittelmeer-Diät. Die Stadt liegt am Naturschutzgebiet Ria Formosa mit seinen Lagunen und Sümpfen. Dort, an der östlichen Algarve, ist der mediterrane Einfluss in Klima, Art des Wirtschaftens und Lebensstil besonders sichtbar. Das Hinterland zwischen Meer und Bergen bewahrt mit seinen lehmigen und kalkhaltigen Böden eine abwechslungsreiche Flora. Sein markantes Merkmal sind „tropische Obstgärten" - Gebiete mit Oliven-, Mandel-, Johannisbrot- und Feigen-Bäumen sowie Zitrusfrüchten. Im Gebirge begegnet man charakteristischem Mittelmeerwald. Hier prägen auch Landwirtschaft, Viehzucht, Imkerei, Jagd und Handwerk.

Das historische Travira, ehemals größte Stadt an der Algarve und an einer Flussmündung gelegen, ist eng mit den portugiesischen Entdeckern des 15. Und 16. Jahrhunderts verbunden. Dort verbrachte die Flotte den Winter, die sonst vor Gibraltar, Nordafrika und an der Algarve patroullierte. Die mediterrane Architektur Taviras zeigt sich vor allem in der Struktur der Plätze und engen Gassen, in den „telhados de tesouro", den Pagodendächern, und in den Gittertüren. Dies alles markiert das Aussehen der Stadt.

Das Messe-Programm

Vom 7. bis 10. September erlebt die Messe der Mittelmeer-Diät ihre fünfte Auflage in Tavira. Sie gilt als das Referenzereignis auf regionaler und nationaler Ebene in Portugal. Im Laufe der Jahre hat die Veranstaltung immer mehr Touristen und Residenten angesprochen und sich nachhaltig weiterentwickelt. Das diesjährige Programm weist noch mehr Angebote auf als sonst. Vor allem steht die Messe im Zeichen des von der Welttourismusorganisation WTO ausgerufenen internationalen Jahrs des nachhaltigen Tourismus.

Es gibt spezielle Angebote für Kinder, eine Verkaufsausstellung mit Markt, Konzerte, Theater, Tanzvorführungen, kulinarische Erlebnisse und sportliche Ereignisse. Näheres ist im offiziellen Programmheft zu lesen.

Die besonderen Leckerbissen

Zwei Angebote der Regionaldirektion für Kultur der Algarve stechen besonders aus dem Messe-Programm heraus.

  • Ein „Awesome Food Workshop" soll am Samstag, 9. September, von 10:30 bis 12:30 Uhr Kunst, Kreativität und Gastronomie zusammenbringen. Das Experimentier-Theater aus Lagos verspricht den Gästen einen „kreativen, poetischen und sensorischen Ernährungs-Workshop zu mediterranen Speisen, gewürzt mit aromatischer Musik, kreativem Schreiben und kalligraphischer Typografie". Das Angebot zielt vor allem auf Familien mit Kindern ab fünf Jahren. Anmeldung ist erforderlich per Mail bei [email protected] oder telefonisch unter 282 620140.
  • Zu sehen gibt es an jedem Tag der Messe um 10:30 und 11:30 Uhr im Palácio da Galeria von Tavira auch den Dokumentarfilm „Algarve in Festa". Er hat englische Untertitel und handelt von drei Festlichkeiten in der Region: dem Festival der Blumenfackeln in São Bras de Alportel, dem Pinha-Fest in Estoi und den Feiern rund um die Chorizo-Wurst in Querença. Auch die vielen Süßwaren, die zur Algarve-Tradition gehören, werden ins rechte Licht gerückt.

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