Von Stefan Sasse
Denn Romney ist unbeliebt in der Partei. Er ist ein Flip-Flopper, änderte seine Ansichten je nach seinem Publikum teilweise um 180 Grad. Er ist ein politischer Insider, egal wie sehr er sich als Outsider präsentiert, und seine Vergangenheit als Geschäftsmann stellt ihn auch klar auf die Seite derer, die gerade weder bei Tea Party noch bei Occupy beliebt sind. Sein relativer Erfolg selbst in Iowa (in New Hampshire dürfte er noch besser ausfallen) spricht klar für eine recht pragmatische Wahl der Repubklikaner, denn weder Santorum noch Paul oder Gingrich sind ernsthafte Herausforderungen für Obama. Zwar werden sie bis Florida noch eine Menge Delegiertenstimmen auf sich vereinigen, aber es ist unwahrscheinlich, dass sie eine Art Koalition bilden, nur um Mitt Romney zu verhindern. Für jemanden wie Ron Paul gibt es kaum einen Grund, Rick Santorum zu unterstützen, und umgekehrt. Gingrich ist vielen Wählern ein Graus und kann höchstens auf das Vizepräsidentenamt spekulieren (das unter Romney wahrscheinlicher und stabiler ist als unter Paul, und Santorum bräuchte ohnehin einen liberaleren Vizepräsidenten).
Das bedeutet, dass die Wahl 2012 eher traditionell wird. Es wird keinen besonderen Outsider geben, und die Tea Party wird nicht allzu viel reale Bedeutung gewinnen. Die obligatorischen Kopfnicker des republikanischen Kandidaten in Richtung Familie und andere konservative Themen werden wenig tatsächlichen politischen Einfluss haben. Stattdessen werden relativ klassisch zwei Politiker mit anderen Ansichten, aber einer vergleichsweise breiten gemeinsamen Basis zu TV-Duellen aufeinandertreffen. Mitt Romney wird vermutlich eine weitere Volte rückwärts machen und zumindest etwas Abstand von den Radikalkonservativen gewinnen. Sein starker Erfolg in Iowa spricht dafür, dass die große Zeit der Tea-Party-Extremisten sich dem Ende neigt. Und das ist sicherlich auch gut so.
Mitt Romney
Gestern hat Mitt Romney die Vorwahlen in Iowa mit knappen Stimmenvorsprung gewonnen. Das macht aus zweierlei Gründen erst einmal wenig: einerseits besitzt Iowa nur wenige Delegiertenstimmen, und andererseits ist der Vorsprung schmal, so dass wegen des neue republikanischen Verhältniswahlrechts bei den Vorwahlen auch die Zweitplatzierten Santorum und Paul eine ordentliche Menge Delegierte nach Florida werden schicken können. Gleichzeitig aber ist das Ergebnis bedeutsam genug, um einen ultimativen Sieg Romneys wahrscheinlich zu machen: monatelang lang Romney in den Umfragen zwischen 15% und 20%, während irgendein "Nicht-Romney" in Führung lag. Erst war das Bachmann, dann Perry, dann Cain, dann Gingrich, dann Paul, zuletzt nun Santorum, bei dem aber nur eingeschränkt sicher sein kann, ob er nur in dem Zeitpunkt seines "surge" Glück hatte oder ob die Iowaner ihn tatsächlich ob seines ach so konservativen Profils liebten. So oder so ist eines sicher: Iowa ist nur sehr eingeschränkt representativ für die USA, da es ein sehr weißer, agrarischer und konservativer Bundesstaat ist. Dass Romney trotzdem Sieger werden konnte, sagt Einiges aus.Denn Romney ist unbeliebt in der Partei. Er ist ein Flip-Flopper, änderte seine Ansichten je nach seinem Publikum teilweise um 180 Grad. Er ist ein politischer Insider, egal wie sehr er sich als Outsider präsentiert, und seine Vergangenheit als Geschäftsmann stellt ihn auch klar auf die Seite derer, die gerade weder bei Tea Party noch bei Occupy beliebt sind. Sein relativer Erfolg selbst in Iowa (in New Hampshire dürfte er noch besser ausfallen) spricht klar für eine recht pragmatische Wahl der Repubklikaner, denn weder Santorum noch Paul oder Gingrich sind ernsthafte Herausforderungen für Obama. Zwar werden sie bis Florida noch eine Menge Delegiertenstimmen auf sich vereinigen, aber es ist unwahrscheinlich, dass sie eine Art Koalition bilden, nur um Mitt Romney zu verhindern. Für jemanden wie Ron Paul gibt es kaum einen Grund, Rick Santorum zu unterstützen, und umgekehrt. Gingrich ist vielen Wählern ein Graus und kann höchstens auf das Vizepräsidentenamt spekulieren (das unter Romney wahrscheinlicher und stabiler ist als unter Paul, und Santorum bräuchte ohnehin einen liberaleren Vizepräsidenten).
Rick Santorum
Entgegen der Achterbahnfahrt der Vorwahlumfragen ist das Ergebnis nun relativ stabil. Romney der Stärkste, mit zwei Leuten die im dicht folgen. Dieser Trend dürfte sich eher verstärken, mit einer Schwächung sowohl für Santorum als auch Paul, deren Ressourcen nur in Iowa mit denen Romneys vergleichbar waren. Newt Gingrich hat nur die geringste Chance, wenn er in New Hampshire relativ gut abschneidet und in South Carolina siegt, was relativ unwahrscheinlich ist. Im Verlauf der Vorwahlen dürfte Romney damit einen soliden Vorsprung ausbauen, mit eventuellen Rückschlägen durch Wähler-Unberechenbarkeit oder Proteststimmen, aber klarer Favorit sein, so dass die anderen Kandidaten nur noch versuchen können, möglichst viel für sich herauszuverhandeln - Posten, höchstwahrscheinlich, besonders den des Vizepräsidenten. Besonders Perry und Bachmann dürften relativ bald aus dem Rennen ausscheiden, und sollte Huntsman in New Hampshire nicht aus irgendwelchen Gründen gewinnen, ist es auch für ihn vorbei.Das bedeutet, dass die Wahl 2012 eher traditionell wird. Es wird keinen besonderen Outsider geben, und die Tea Party wird nicht allzu viel reale Bedeutung gewinnen. Die obligatorischen Kopfnicker des republikanischen Kandidaten in Richtung Familie und andere konservative Themen werden wenig tatsächlichen politischen Einfluss haben. Stattdessen werden relativ klassisch zwei Politiker mit anderen Ansichten, aber einer vergleichsweise breiten gemeinsamen Basis zu TV-Duellen aufeinandertreffen. Mitt Romney wird vermutlich eine weitere Volte rückwärts machen und zumindest etwas Abstand von den Radikalkonservativen gewinnen. Sein starker Erfolg in Iowa spricht dafür, dass die große Zeit der Tea-Party-Extremisten sich dem Ende neigt. Und das ist sicherlich auch gut so.