"Mit Liebe hat das nichts zu tun!" von Claudia Mech

160 Seiten
ISBN 9783936628197
Elf-Uhr-Verlag
Preis:  11,-€
Taschenbuch
Stefanie wächst bei ihren Großeltern auf, nennt sie jedoch liebevoll Mutti und Vati. Sie ist die Jüngste, ihre "Brüder" beziehungsweise Onkel sind alle schon aus dem Haus.
So ist sie eigentlich wohlbehütet, hat Freundinnen und Freunde, kommt in der Schule gut zurecht, hat ein schönes Zuhause.
Und dieses Jahr gibt es für alle zusammen einen tollen Urlaub in den Sommerferien: Sie fliegen nach Mallorca. Hier allerdings geschieht es das erste Mal, dass Vati sie beim Eincremen unsittlich berührt. Ihr ist das sehr unangenehm, aber als 12-jährige ist das eh alles sehr neu und es verwirrt sie. Und auch nach dem Urlaub lässt Vati nicht die Finger von ihr.
Meine Meinung
Erst einmal muss ich der Autorin Claudia Mech meinen Respekt aussprechen, denn was sie hier geschrieben hat, ist ihre eigene Geschichte.
Sie hat sie aufgeschrieben für ihre Mutter, damit sie vielleicht versteht, was damals geschehen ist, nachdem die Frage aufkam, wer denn eigentlich angefangen habe.
Zu behaupten, es habe mir gefallen, was ich gelesen habe, ist verkehrt. Aber es hat mir gefallen, wie die Autorin es geschrieben hat. Sie ist zurück gegangen in ihre Kindheit, und beschreibt das Ganze aus ihrer Sicht als 12-jährige. Und so tragisch, wie es ist, ihr "Geheimnis" mit Vati hat ihr anfangs sogar gefallen. Dieses neue und unbeschreibliche Gefühl dabei, so etwas schönes kann doch nicht schlecht sein. Und selbst Vati beteuert immer wieder, dass es etwas ganz natürliches ist. Mit diesen Aussagen hat er seine Enkelin förmlich gefesselt.
Erst mit der Zeit wird ihr klar, dass das ganz und gar nicht ok ist. Doch trotz des Ekels und der ständigen Befürchtung, erwischt zu werden, weiß sie nicht, wie sie aus der Situation entfliehen könnte. Wem soll sie sich anvertrauen? Der Mutter garantiert nicht . . .
Stefanie hat einen Kosenamen, sie ist Vati's Schnobbelchen. Diesen Namen konnte ich irgendwann kaum noch ertragen, bei jeder Nennung bekam ich Gänsehaut und es widerte mich förmlich an.
Ich denke, man darf dabei auf keinen Fall vergessen, dass die Gesellschaft mit Sex und Mißbrauch ganz anders umging. Unsere Kinder sind heute früher aufgeklärt und ihnen stehen durch das Internet viel mehr Informationen zur Verfügung. Das schützt sie natürlich trotzdem nicht vor solchen Geschehnissen. Stefanie hatte diese Möglichkeiten nicht . . . Und ein Kind war sie zu der Zeit auf jeden Fall. Pumuckel im Fernsehen schauen, verstecken spielen im Wald mit ihren Freunden, Musik hören und von der großen Liebe träumen, das sind Dinge, die in ihrem Alter normal waren. Aber nicht das, was ihr Großvater ihr angetan hat. Stefanie hat sich in das Schreiben von Gedichten geflüchtet und es im Buch mit aufgenommen.
Unterm Strich
Meine Tochter hat mich gefragt, ob sie es auch mal lesen darf. Und ich hab "ja" gesagt. Ich finde, es ist so geschrieben, dass sie es als 12-jährige auf jeden Fall versteht.
Für den Mut, dies zu schreiben, vergebe ich 5 Sternthaler.
Die Autorin
Claudia Mech wurde 1970 in Heinsberg/Rheinland geboren und wuchs in Wassenberg bei ihren Großeltern auf. Hier besuchte sie die Realschule und machte eine Ausbildung zur Arzthelferin. Im Jahr 1993 heiratete sie und bekam zwei Töchter. Heute lebt sie mit ihrer Familie, der Großmutter, zwei Katzen und zwei Wellensittichen unter einem Dach im Ortsteil Myhl.
Quelle: Amazon.de
Vielen Dank an Claudia Mech, die mir dieses Exemplar zur Verfügung gestellt hat.

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