Mit Energie-Startups unterwegs zur Messe E-World 2017

E-World 2017dena Startup Bus zur E-World 2017, Foto: Andreas Kühl

In der vergangene Woche durfte ich mit dem dena-Startup-Bus zur Messe E-World 2017 nach Essen reisen. Das waren zwei intensive Tage mit vielen Startups, ein Blick auf den Zustand der Energiewirtschaft und einem vollen Programm. Ich hatte die Gelegenheit mit vielen Startups direkt zu sprechen, ihre Erfahrungen auf der Messe mitzubekommen und die aktuelle Entwicklung zu beobachten. Darüber hinaus konnte ich auf meinem ersten Besuch bei der E-World sehen, wie sich die Energiewirtschaft im Jahr 2017 der Fachwelt zeigt. Und diese Präsentation war anders als viele Leserinnen und Leser vermuten.

Auf großer Fahrt im Bus mit den dena Startups

Im Bus ging es am vergangenen Dienstag morgens um 7 Uhr vom Roten Rathaus los. Unterwegs hatten wir genügend Zeit uns kennen zulernen, für Gespräche untereinander und es gab auch Übungen für den Pitch vor Investoren. Vor der Abfahrt hat Wirtschaftssenatorin Ramona Pop die Startups begrüßt:

„Berlin ist die Hauptstadt für Innovation und Gründertum in Europa. Die Berliner Startup-Branche hat das Potenzial, mit innovativen Ideen und digitalen Geschäftsmodellen einen wichtigen Beitrag für die Energiewende zu leisten. Dabei unterstützen wir die jungen Gründerinnen und Gründer gerne.“

Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der dena-Geschäftsführung, war auf der Fahrt mit dabei und betonte die Bedeutung der Startups für die Energiewende:

„Die zweite Phase der Energiewende entwickelt sich mit hoher Dynamik. Darum freuen wir uns, so viele junge Unternehmer mit außergewöhnlichen Geschäftsideen zu unterstützen und auf ihre innovativen Tätigkeiten aufmerksam zu machen.“

Nach siebenstündiger Fahrt wurden wir auf der E-World 2017 gleich zu den Sponsoren der Fahrt, Gasag und InnoEnergy, geführt. Danach teilten sich die Wege der Teilnehmer aus dem Bus bis zu den Standpartys am Abend.

Gespräch mit Smart Home Portal home & smart

Mein Weg erster Weg führte mich zu einem Pressegespräch mit dem Startup home & smart. Ein Portal als Startup? Ich war skeptisch, denn ich weiß wie viel Arbeit dahinter steckt und wie schwer es ist damit Geld zu verdienen. Überzeugend finde ich hingegen den Ansatz die Anwendung und den Nutzen in den Mittelpunkt zu stellen, anstelle der Technik. Und sehr gut finde ich auch den gewählten Weg Produkte und Anwendungen ausführlich zu erklären und emotional zu werden anstelle rationelle Gründe aufzuzählen.

Das Portal home & smart informiert über smarte Technik im Wohn-Umfeld, alles rund um Haus und Wohnung. Erst nach den ausführlichen Erklärungen verweist home & smart auf die Produkte und erst danach kommen Affiliate-Links, über die home & smart Geld verdienen möchte. Um mit diesen Affiliate-Links Geld zu verdienen, wird jedoch sehr viel Traffic auf der Seite benötigt. Interessanter und erfolgsversprechender finde ich hingegen die Idee Inhalte als White-Label-Lösung Stadtwerken anzubieten. Dies bedeutet, dass Stadtwerke die Inhalte des Portals auf Ihren Webseiten nutzen können. Vor diesem Hintergrund macht die Beteiligung von Badenova und dem Stadtwerke-Verbund der thüga-Gruppe Sinn. Bisher wurde home & smart von InnoEnergy aufgebaut und unterstützt.

Das Thema des Portals hat durchaus eine große Zukunft. Gerade im Energiesektor wird sich vieles verändern, das erklärt werden muss und nicht nur rational betrachtet werden sollte. Daher gebe ich dem Portal gute Chancen, besonders durch die Zusammenarbeit mit Stadtwerken.

Energiewirtschaft auf der E-World 2017

Die E-World ist die Messe der Energiewirtschaft, die großen Namen und die vielen Dienstleister außen aus dem Umfeld waren waren alle vertreten. Für die Energieversorger ist es mittlerweile normale Energiedienstleistungen anzubieten, genauso wie Lösungen für die Heimenergie mit Photovoltaik-Anlagen, Speicher und Ladebox für Elektrofahrzeuge. Teilweise hatte ich den Eindruck, die Energiewende ist längst angekommen und Realität bei den Unternehmen. An manch anderen Ausstellern hingegen scheint die Energiewende vorbei zu gehen. Ob diese Aussteller dann in zwei oder drei Jahren noch dabei sein werden, halte ich für fraglich. Es zeigt aber die Diskrepanz zwischen der Theorie auf der Messe und dem praktischen Unternehmensalltag. Im Alltag muss noch mehr passieren, damit die Energiewende einen großen Schritt nach vorne macht.

Interessante neue Startups im Bus und auf der E-World

E-World 2017 VeoliaDie dena Startups auf der E-World 2017 vor dem Messe-Frühstück bei Veolia, Foto: Andreas Kühl

Es waren viel mehr Startups im Bus und vor Ort als ich hier aufzählen kann. Ich beschränke mich daher auf eine Auswahl und lasse alle Startups weg, die ich hier bereits erwähnt habe oder in naher Zukunft sicher noch erwähnen werde.

  • DenBAG: Die Deutsche Energie-Berater und Auditoren-Gesellschaft mbH setzt sich für einen hohen Qualitätsstandard von Energieberatern in der Industrie ein. Dazu hat sie ein eigenes Qualitätssiegel entwickelt und bietet Fortbildungen für Energieberater an. Sie vernetzt Anwender, Berater und Anbieter von energieeffizienten Produkten für die Industrie.
  • perto: Wer weiß wie hoch die Einsparung durch eine neue Heizungspumpe ist? Mit einem Foto der Pumpe, ein paar Daten des Hauses und der App, können die Experten von perto das Einsparpotential ermitteln und ein unverbindliches Angebot für ein Pumpentausch erstellen. Das Angebot enthält die komplette Bearbeitung der staatlichen Förderung. Dieses System können Stadtwerke als Whitelabel-Lösung in ihr Leistungsspektrum aufnehmen.
  • solaga: Mit Hilfe der Solargasanlagen von solaga können Endverbraucher unabhängig von pflanzlicher Biomasse Biogas produzieren. Der dahinterstehende Prozess nutzt Mikroorganismen als molekulare Kraftwerke mit reinem Biomethan als Ergebnis des Prozesses.
  • SmartGreenCharge: Die Tankstellen der Zukunft entwickelt SmartGreenCharge, ein Startup aus Frankreich. In diesen Tankstellen sind Ladestationen für unterschiedliche Elektrofahrzeuge enthalten, wie auch Batterien und die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien.
  • hyko: Energiesparen im Haushalt muss nicht mit erhobenem Zeigefinger daherkommen. Es kann auch ein spielerischer Ansatz mit einem Eisbär sein, wie bei hyko aus Amsterdam. Dieser Eisbär leuchtet in unterschiedlichen Farben, je nach Höhe des Stromverbrauchs. Der Eisbär ist attraktiv für Kinder und kann ein richtiges Spielzeug werden. Eltern können mit dem Eisbär ihren Kindern aber nicht nur Energiesparen beibringen. Sie können über den Eisbär auch mitteilen wann die Kinder morgens aufstehen dürfen, wann sie den Fernseher ausschalten sollen oder die Hausaufgaben machen sollen.
  • GraphDefined: Die Mobilität der Zukunft ist elektrisch und smart. Dabei fallen viele Daten an, die intelligent genutzt werden sollten. Graph Defined hilft bei der Entwicklung von Mobilitätslösungen auf Basis von offenen Daten-Standards.
  • Greenpack Batteries: Elektromobilität und Energieversorgung mit erneuerbaren Energien benötigt Speicher. GreenPack Batteries bietet austauschbare Akkumodule, die in unterschiedlichen Anwendungen als Speicher eingesetzt werden können.
  • vilisto: Smarte Heizungsthermostate gibt es viele am Markt. Aber die Thermostate von vilisto sind anders. Sie sind entwickelt vor allem für den Nichtwohnbau, haben eine Präsenzerkennung und sind selbstlernend. Eine App wird nicht benötigt – wer möchte schon die Anwesenheit ständig anpassen?
  • wohnwagon: Der wohnwagon aus Österreich ist ein komplett autarkes kleines Haus mit integrierter Ver- und Entsorgung.

Fazit der Reise zur E-World 2017

Das waren viele Eindrücke und Begegnungen an zwei Tagen im Bus und auf der Messe. Ich habe die Netzwerkarbeit und Gespräche der Startups mal ganz miterleben dürfen. So durfte ich sogar bei einem Investorengespräch beim Speed-Dating zuhören. Es hat sich gelohnt mit zu fahren, ich konnte direkt sehen wie die Branche im Umbruch ist und nach neuen Lösungen sucht.

Bei den Startups ist mir allerdings aufgefallen, dass die Energiewende häufig nicht die große Vision dahinter ist. Viele Startups sind mittlerweile eher von den technischen Möglichkeiten angetrieben als von dem Ziel der Energiewende. Aber vielleicht wird die Energiewende auch schon als gegeben angenommen.

E-World SpeeddatingSpeeddating mit Startups, Unternehmen und Investorten auf der E-World 2017, Foto: Andreas Kühl

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