Mit dem Motorrad rund um die Ostsee

Teil 3 - Von Vimmerby über Stockholm durch Mittelschweden nach Norwegen

Was bisher geschah ...

"" Teil 1 - Vorbereitender Papierkram
"" Teil 2 - Erste Etappe: Vom Westerwald nach Südschweden

Die zweite Etappe unserer Tour rund um die Ostsee führte Ulla, Thomas und mich von Vimmerby über Stockholm, Härnösand, Dorotea und Kittelfjäll nach Norwegen (10 Tage, ca. 1.500 km, heiß bis zu 33°, 4 Unterkünfte).

Weiter geht's mit meinem Bericht über die Ostseetour meiner Exsozia und ihrem Thomas. Nach ausgiebigem Genuss des Landlebens in Südschweden ging es in die über 2 Millionen Einwohner zählende Metropole Stockholm. Und die hatte es in sich! Gott sei Dank kann meine Chefin Karte und U-Bahn-Plan lesen, so dass wir überall hinkamen und zwar zu Fuß und mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Die Motorräder standen sicher am Hotel außerhalb, denn in der Stadt gibt es kaum Motorrad-Parkplätze bzw. ist das Parken zeitlich sehr beschränkt.

Die meisten Wege in Stockholm legten wir aber mit dem Taxi-Fährboot zurück, sehr angenehm bei der Hitze für mich als Pelztier! Mit einem Tagesticket kann man alle Verkehrsmittel, auch die Fährboote, günstig nutzen (rund 11 Euro pro Person, reduziert 7 Euro). Ich fuhr mal wieder umsonst. Lohnt sich eben, ein Urlaubär zu sein!

So auch die Fähre auf die Insel Skansen, wo ein riesiger Vergnügungspark die Herzen der Kinder und Erwachsenen höherschlagen lässt. Direkt nebenan liegt das Museum der legendären Pop-Gruppe ABBA. Hier traf ich gleich eine ganze Bären-Fangemeinde. Der Eintrittspreis von 25 Euro ist allerdings recht heftig.

Da ging ich doch lieber mit meinen Reisebegleitern ins Vasa-Museum (Eintritt 13 Euro). Dort wird unter anderem die Vasa ausgestellt, eine originale schwedische Galeone, die zu den größten Kriegsschiffen ihrer Zeit gehörte und bereits auf ihrer Jungfernfahrt im Jahre 1628, noch im Hafen, sank. 1956 wurde das komplette Wrack gefunden und seit 1990 im extra dafür erbauten Vasa-Museum ausgestellt. Dieses originale 61 Meter lange Prachtschiff aus dem 17. Jahrhundert ist soooo imposant, dass mir die Bärenspucke wegblieb!

Der nächste Ausflug ging mit dem Boot über den Mälarsee zum Königlichen Schloss Drottningholm. Hier wohnt die königliche Familie. Trotzdem dürfen ein Teil des Schlosses sowie der Park besichtigt werden.

Puhh, mir wurde ganz schön heiß bei all den Besichtigungen. Mein Bärenpelz brannte, schließlich hatten wir in dem ungewöhnlich heißen Sommer oftmals Temperaturen von über 30 Grad. Seit über drei Monaten habe es in manchen Gegenden in Mittelschweden nicht mehr geregnet. Also half in diesem Fall nur eine Abkühlung mit einem Eiswasserbeutel auf meinem Kopf!

Auch das Motorradfahren war für meine Exsozia und ihren Thomas teilweise sehr strapaziös. Die Kleidung klebte oft am Körper und die Füße brannten. Daher nutzten die Beiden die zahlreichen Seen zur Abkühlung nach einem heißen Motorradtag. Ganz viele Campingplätze liegen an Seen oder Flüssen, beziehungsweise haben einen eigenen kleinen Badesee. Herrlich!

Überhaupt ist das Landesinnere von Schweden eine immense Seenlandschaft. 9 Prozent der Fläche des Landes besteht aus Wasser (in Deutschland sind es 1,9 Prozent), 54 Prozent sind Wälder. Ein See ist schöner als der andere. Daher lautete der häufigste Satz meiner Mitfahrer über ihre Helmkommunikation: „Guck mal, ein See!" Und der zweithäufigste: „Stop mal! Foto!"

Und hier ein Bärentipp von mir: Das Landesinnere von Schweden kann man auch noch anders erkunden als auf motorisierten Zweirädern: Wanderer, Fahrradfahrer, Eisenbahnfreunde und Genießer kommen mit der „ Inlandsbanan " voll auf ihre Kosten. Der „Wildniszug" fährt über 1.300 Kilometer von Kristinehamn im Süden bis Gällivare im Norden. Man kann die ganze Strecke fahren oder einzelne Abschnitte.

Häufig hält der Zug auch an Campingplätzen. Daher kann man schon mal vom Motorrad absteigen und in den Zug einsteigen für einen Tagesausflug hin und zurück.

Ach ja, und dann gibt es ja noch die Straßen. Fast alle sind in einem top Zustand, sogar die kleinsten. Die größeren sind die E's (Europastraßen), die zum Motorradfahren allerdings oft etwas eintönig sind. Kleinere Straßen bieten dagegen häufig entspanntes Kurvenschwingen.

Da so gute Straßen instandgehalten werden müssen, gibt es schon mal eine Baustelle. Die kann dann auch etwas länger sein. So hieß es, 15 Kilometer Schotterfahrt mit teilweise recht tiefem Schotter. Für Straßenmaschinen kein wirkliches Vergnügen. Dagegen waren die Pistenfahrten auf kleinsten Straßen im Norden eher geschenkt, meinte meine Exsozia.

Schließlich ging es hinauf ins nordwestliche Bergland Schwedens, in unserem Fall ins Marsfjäll. Hier trifft man nicht mehr viele Autos auf den Straßen.

Und nochmals wurde uns klar, wie viel Wasser es in Schweden gibt. Da kann man einfach nicht widerstehen! Wassersport war angesagt! Während meine Exsozia ganz sportlich mit dem Kanu fuhr, probierte Thomas sein Wasser-Motorrad aus. Da staunt Ihr, was?

Leider hieß es langsam „Adjö, Sverige!" sagen, denn nun wartete Norwegen auf uns. Ein größerer Abstecher bei unserer Ostseeumrundung war angesagt. Aber nach Schweden werden wir sicher nochmals reisen!

Weiterführende Links

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