Mit Delphinen auf einer Wellenlänge: Sonophorese bei niedriger Frequenz

Mit Delphinen auf einer Wellenlänge: Sonophorese bei niedriger Frequenz

Über die Möglichkeiten, die menschliche Hautschutzbarriere zu überwinden. Teil 2 

Die Freiheit in der Blogosphäre ist mir zu Kopf gestiegen. Zwischen Teil 1 und Teil 2 liegen genau sieben kunterbunte Postings! * schäm *

Um gleich mit der Tür ins Haus zu fallen: Die Sonophorese - mit niedriger Frequenz wohlbemerkt!- ist nach meinem unmaßgeblichen Wissen ;) die effektivste Methode, die menschliche Hautschutzbarriere zu überwinden, ohne die Haut dabei zu verletzen. In Verbindung mit der Iontophorese sprengt eine solche Behandlung alles, was in der Welt der medizinischen Kosmetik bislang vorstellbar war. So!

Während meines ganzen Daseins als Kosmetikerin habe ich selten so lachen müssen wie bei dem Gespräch mit einer bildhübschen jungen Kundin, die unmittelbar nach einem Medical Needling eine kombinierte Ionto- und Sonophoresebehandlung gebucht hatte.

Mit Delphinen auf einer Wellenlänge: Sonophorese bei niedriger FrequenzDie junge Dame hatte gerade eben furchtlos ihr erstes Needling über sich ergehen lassen und ich erläuterte ihr in halbwegs knappen Zügen, was nun als nächstes auf sie zukommen würde. Sichtlich beeindruckt und mittelgradig verängstigt fragte sie mich, ob die Vitamine dann bis ins Gehirn eindringen könnten.  Ich konnte nicht anders als herauszuplatzen: „Ja, und meine Kunden sind alle geistig beeinträchtigt.“ — Also ganz so viel Speed entwickeln die Moleküle dann doch nicht!

Es ist nicht neu, jedenfalls nicht für unseren erlesenen kleinen Kreis hier: Vitamine, Peptide und Wachstumsfaktoren haben ein Riesenproblem, den Weg in die tieferen Hautschichten zu finden.  Analysieren wir dieses Riesenproblem, bevor wir versuchen, es zu lösen!

Wir befinden uns nun unmittelbar vor der Hautschutzbarriere, dem sogenannten Stratum Corneum, der Hornschicht der Epidermis. Sie ist gerade mal 0,01 bis 0,02 mm dünn und lässt nahezu nix rein! Überhaupt klingt das Wort Hornschicht viel zu harmlos für so ein hauchdünnes und komplexes multifunktionales Wunderding!

Unser Riesenproblem nennt sich aber eigentlich Lipiddoppelschicht. Klingt schon schwieriger? Gut! Die Lipiddoppelschicht befindet sich genau zwischen den Hornzellen des Stratum Corneums. Und sie behindert mit großem Erfolg die Penetration unserer hautpflegenden Moleküle.

Mit Delphinen auf einer Wellenlänge: Sonophorese bei niedriger FrequenzGrob vereinfacht könnte man sagen, die Lipiddoppelschicht bildet den Klebstoff, der die abgestorbenen Hornzellen zusammenhält. Dieser Klebstoff besteht wesentlich aus kunstvoll angeordneten Lipiden, also aus Fetten.

Die Gretchenfrage kommt jetzt: Wie penetrieren Wirkstoffe überhaupt in die Haut, welchen Weg nehmen sie, wenn sie denn einen finden? Wie oft ich mich das früher gefragt habe!

Allgemein geht man davon aus, dass Wirkstoffe eine interzelluläre Route durch das Stratum Corneum passieren müssen. Sie nehmen also den mühsamen „klebrigen“ Weg durch die Lipiddoppelschicht. Es gibt aber tatsächlich sogar eine Permeation durch Zellwände. Die lassen wir jetzt einfach mal beiseite.

Seid Ihr noch bei mir?! Denn jetzt geht es um unsere Möglichkeiten!

Bei einer Ultraschallbehandlung werden durch die Vibration der Schallwellen genau diese Lipiddoppelschichten verändert. Diesen Vorgang nennt man Kavitation. Zunächst bilden sich winzige Hohlräume. Aus ihnen werden schon nach kurzer Zeit kleine Kanäle, regelrechte Poren. Es dauert weniger als drei Minuten, bis die Kanäle groß genug sind, um größere Moleküle in die Haut eindringen zu lassen.Mit Delphinen auf einer Wellenlänge: Sonophorese bei niedriger Frequenz Als Faustregel gilt: Je länger die Anwendung, desto größer werden die Poren. Das Erfreuliche dabei ist, dass die Hautzellen bei dieser Behandlung in keiner Weise geschädigt werden! Die Kanäle bleiben sogar noch bis zu einer Stunde lang offen, so dass alles, was nach der Sonophorese aufgetragen wird, weiterhin wunderbar effektiv in die Haut eindringen kann. Eine relaxende Gesichtsmassage mit einem hochwertigen Vitaminöl im unmittelbaren Anschluss wäre also ein ideales Highlight.

Die niedrigfrequente Sonophorese verursacht nachweislich wesentlich mehr Kavitation als der konventionelle, hochfrequente Ultraschall. Bei einer Frequenz von nur etwa 20 Kiloherz verbessert sich die Penetration etwa um Faktor 1000!

Mit Delphinen auf einer Wellenlänge: Sonophorese bei niedriger FrequenzDiese Frequenz liegt knapp oberhalb der menschlichen Hörgrenze. Delphine  und Hunde können den Klang sehr gut hören. Ich selber nehme ihn in der Behandlung leise wahr, sobald die Schallsonde sich in der Nähe meines Ohres befindet. Und ich liebe diesen Klang! Für mich ist es der Klang avancierter, luxuriöser, wissenschaftlich fundierter, kraftvoller Hautpflege mit dem Ergebnis einer gesunden, jungendlichen und strahlend schönen Haut.

Konventionelle Ultraschallgeräte arbeiten übrigens bei 1,1 Megaherz! und erreichen lediglich eine geringfüge Penetrationssteigerung um Faktor 10. Aber das braucht uns nicht weiter zu interessieren.

Zur Zeit gibt es nur eine Maschine weltweit, die diese niedrigfrequente Sonophorese mit einer Iontophorese (der besonderen Art!) verbindet. Es handelt sich hierbei um mein Lieblingsgerät, um das innovative Ionzyme DF- Gerät der ENVIRON Skincare  Linie.Mit Delphinen auf einer Wellenlänge: Sonophorese bei niedriger Frequenz

Bei diesem Gerät kann ich die Sonophorese- Sonde gleichzeitig auch als Elektrode für die Iontophorese benutzen. Während zum einen der Schall zur Kavitation führt, steigert die Intophorese diesen Effekt, indem sie zusätzlich einen aktiven Fluss der Moleküle in die tieferen Hautschichten verursacht. Mehr Effektivität ist im Bereich der Kosmetik derzeit nicht denkbar.

Ihr glaubt nicht, wie viel Text ich wieder und wieder gestrichen habe, bis das, was nun noch da steht, übrig war. Schreiben ist schön, aber streichen ist schwer. Ich verabschiede mich heute mit Voltaire: „Das Geheimnis der Langeweile ist, alles sagen zu wollen.“ Ich lerne mühsam, dieses Geheimnis zu beherzigen.



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