MINT: Früh übt sich, was ein Wissenschaftler werden will

MINT: Früh übt sich, was ein Wissenschaftler werden will

Schau, Mamma – so funktioniert der Barometer!

Unsere Schule beteiligt sich seit 2011 an der Schweizer MINT Studie. Dabei wird untersucht, ob sich optimierter naturwissenschaftlicher Unterricht positiv auf spätere Lernangebote der Sekundarstufe und des Gymnasiums auswirkt. An der Studie haben bis jetzt über 350 Lehrpersonen sowie über 6’000 Schülerinnen und Schüler teilgenommen.

Naturwissenschaftliches Denken als Vorbereitung fürs künftige Leben

Das naturwissenschaftliche Denken soll ab der Primarschule gefördert werden, damit sich die SchülerInnen besser auf das zukünftige Lernen vorbereiten können. Dabei soll der Unterricht besonders anregend und lernwirksam gestaltet werden. Die Kinder sollen lernen, Vorgänge detailliert zu beschreiben und Vermutungen aufzustellen.

Erlebbare Verbindung von Theorie und Praxis

Dafür werden in den Primarschulen sogenannte KiNT-Kisten zu den Themen “Luft und Luftdruck”, “Schall”, “Schwimmen und Sinken” sowie “Brücken – und was sie stabil macht” eingesetzt. Die KiNT-Kisten umfassen sehr ansprechend gestaltete Experimentiermaterialien

MINT: Früh übt sich, was ein Wissenschaftler werden will

In Richtung Rot: das Wetter wird besser!

So hat unser Kleiner, der mit seiner Klasse an der Studie teilnimmt, zum Beispiel ein einfaches Barometer aus einem Konfiglas, einem Luftballon und einem Holzspiess gebaut. Den Luftballon hat er über das Glas gespannt. Bei hohem Luftdruck drückt die Luft die Gummifläche nach innen, was den Holzspiess, der als Zeiger dient, etwas nach oben zeigen lässt. Umgekehrt zeigt der Zeiger etwas nach unten, wenn der Luftdruck ausserhalb des Konfiglases niedriger ist und sich dadurch die Luft im Glas ausdehnt und sich die Gummifläche nach oben ausdehnt.

Bereits 8-jährige verstehen Physik

Erste Ergebnisse der MINT Studie zeigen, dass schon achtjährige Kinder Physik verstehen können. Die SchülerInnen erwerben naturwissenschaftliche Erkenntnisse, welche die meisten von ihnen nicht einfach so lernen würden. Viele Kinder denken beispielsweise, dass schwere Dinge im Wasser sinken und leichte schwimmen. Erst durch den Unterricht lernen sie, dass es auch auf das Volumen ankommt. Sie verstehen jetzt, warum eine Stecknadel untergeht, aber ein schweres Schiff aus Stahl schwimmt. Auch dass sich Schall nicht in einem Vakuum ausbreiten kann, sondern ein Medium braucht, lernen die Kinder nicht spontan, durch den Unterricht hingegen schon.

Frühzeitiger naturwissenschaftlicher Unterricht ist sinnvoll

Auch wurden die Leistungen von achtjährigen Kindern, die den Unterricht erhalten haben, mit den Leistungen von zwölfjährigen ohne Unterricht verglichen: Die Achtjährigen verstehen die physikalischen Inhalte deutlich besser. Dies bekräftigt die Vermutung, dass es sinnvoll ist, bereits frühzeitig mit naturwissenschaftlichem Unterricht zu beginnen.

Das erworbene naturwissenschaftliche Wissen ist nachhaltig

Ausserdem hat sich gezeigt, dass der Unterricht mit den KiNT-Materialien naturwissenschaftliches Wissen nachhaltig vermittelt. Denn auch ein Jahr nach dem Unterricht sind die Kenntnisse der Schülerinnen und Schüler beispielsweise zu den Themen „Luft und Luftdruck“ sowie „Schwimmen und Sinken“ weiterhin stabil geblieben.

Früher Physikunterricht reduziert Geschlechtsunterschiede

In Studien, die an Sekundarschulen durchgeführt werden, findet man noch immer grosse Geschlechtsunterschiede in Physik: Jungen schneiden deutlich besser ab als Mädchen. Nicht selten findet man Schülerinnen, die zwar in allen Fächern sehr gute Leistungen zeigen, aber nicht in Physik. Bei Schülern mit frühem naturwissenschaftlichem Unterricht gab es hingegen kaum Leistungsunterschiede zwischen den Geschlechtern. Die Mädchen haben ähnlich gut wie die Jungen verstanden, welche physikalischen Prinzipien beim Bauen von Brücken berücksichtigt werden müssen und wie ein Schiff konstruiert sein muss, damit es nicht sinkt. Dieses Ergebnis ist sehr erfreulich und lässt hoffen, dass früher Physikunterricht dazu beiträgt, Geschlechtsunterschiede zu reduzieren.

Als Eltern gefällt uns der “MINT-Ansatz”, denn wir beobachten, mit wie viel Freude und Interesse der Kleine die naturwissenschaftlichen Themen angeht und aufnimmt und mit viel Begeisterung zu Hause davon erzählt!

Letzten September durfte unsere Schule für den motivierten Einsatz der Lehrpersonen und die ausgezeichneten Lernresultate der SchüerInnen sogar ganz stolz den MINT-Preis der ETH entgegennehmen!

Kennt ihr die MINT-Studie? Was hält ihr von einem frühen naturwissenschaftlichen Unterricht?

Weitere Beiträge rund um das Thema Lernen und Experimentieren findet ihr in unserer entsprechenden Rubrik!

Mehr Informationen zur MINT Studie findet ihr hier!


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