Recht spät hat sich jetzt endlich auch die Politik in das Gebahren von Google eingeschaltet, Standortdaten von Android-Smartphones auch dann abzufragen und zu speichern, wenn die Benutzer diese Funktion eindeutig abgeschaltet haben.
Ein Brief an Google-Chef Sundar Pichai
Nun fordert die Bundesregierung vom Suchmaschinenkonzern Google Zusicherungen beim Datenschutz von Android-Nutzern. Das kann man nach Angaben von Spiegel Online einem Brief des Verbraucherschutz-Staatssekretärs Gerd Billen an Google-Chef Sundar Pichai entnehmen:
„Die Erfassung und Speicherung von Standortdaten trotz deaktiviertem Standortverlauf“ wäre geeignet, schreibe Billen, „das Vertrauen der Verbraucher in die Nutzung von Angeboten und Diensten der digitalen Welt ganz gravierend und nachhaltig zu beeinträchtigen“.
Billen schreibt weiter, die Nutzer müssten sich „auf die Angaben und Einstellungsmöglichkeiten der Unternehmen verlassen“ können. Ob und in welchem Umfang welche Daten von Google erfasst und genutzt werden, müsse klar erkennbar sein. Die neue europäische Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) enthalte dazu „eingehende Regelungen“.
In den USA haben Betroffene zu diesen Vorwürfen schon eine potenzielle Sammelklage gegen Google vor einem kalifornischen Gericht in San Francisco eingereicht.