Minimalismus: Unser reduziertes Schlaf- und Spielzimmer

Wir leben hier in München ja in einer Zwei-Zimmer-Dachgeschoss-Wohnung auf 66 qm. Das bedeutet, dass jede Neuanschaffung eines Möbelstücks eine Kettenreaktion nach sich zieht und am Ende ein anderes Möbelstück die Wohnung leider wieder verlassen muss. Ich wünschte mir ich wäre bei manchen anderen Sachen auch so konsequent wie bei den Möbeln. :-)

Als wir vor ein paar Wochen für Nepo ein Floor Bed kauften, war klar, dass auf Dauer im Schlafzimmer eine der beiden Kommoden verschwinden muss. Während meine Eltern zu Besuch waren, nutzte ich die Gelegenheit und räumte die Kommode komplett leer und das was ich noch behalten wollte, in die Kommode von meinem Freund. Wenn mir jemand vor zwei Jahren gesagt hätte, dass ich mal eine Kommode mit meinem Freund teile und auch nur eine Schrankseite belege, dann wäre das für mich unvorstellbar gewesen. Doch da wir letztes Jahr schon so viel Ballast weggeworfen haben, war das umräumen wirklich kein Ding mehr.

Freitag kam die Kommode weg

Und so stand die Kommode fast einen Monat in unserem Schlafzimmer rum – leer und unbenutzt. Da mein Freund am Freitag den Nachmittag frei hatte, entschieden wir uns die Kommode zum Wertstoffhof zu bringen. Wir wohnen im 4. OG ohne Aufzug und am Stück hätten wir sie nie runtertragen können, weil Nepo sonst hätte allein in der Wohnung sein müssen. Also baute mein Freund sie auseinander und ich brachte sie Stück für Stück in die Tiefgarage. Mein Freund und Nepo machten sich derweil fertig und los ging es zum Wertstoffhof. Für Nepo war das ne ganz coole Sache, denn die Leute in Orange sind seine Helden und der Wertstoffhof war voller Männer in Orange. Dazu noch die riesigen Container in denen unendlich viel Müll landete. Wir nutzten die Zeit und schauten in die großen und kleinen Container, schauten den Pressen zu, wie sie Holz zerdrückten und wo der ganze Bauschutt landet. Irgendwann hatte mein Freund das Auto leer geladen und wir waren wieder um ein Möbelstück leichter.

Wieder zuhause stellten wir Nepos Bett, das ja immer noch an meiner Bettseite hing, an die Wand und zwischen ihn und mir einen Kubus, der eine Art Trennung darstellt. Für viele mag die Tatsache etwas befremdlich sein, dass wir alle drei Betten haben, die nur aus einem Lattenrost und einer Matratze bestehen. Aber für uns ist es perfekt und ich würde immer wieder für ein Kind diese Art von Bett wählen, weil sie dann schon ab den ersten Tagen bis weit ins Schulalter darin schlafen können – ohne Gitter, ohne Angst vor schweren Stürzen und mit viel Bewegungsfreiheit.

Minimalismus: Unser reduziertes Schlaf- und Spielzimmer

Samstag waren die Spielboxen fällig

Natürlich schlief Nepo die Nacht nicht in seinem Bett, sondern in unserem. Aber für mich war das Umstellen schon mal ein Segen. Ich habe jetzt so etwas wie einen Nachtisch und kann im Bett entspannt ein Buch lesen, während Nepo sonst wo in der Wohnung rumturnt oder vor dem Bett mit seinen Autos spielt. Tagsüber sitzen wir übrigens gern auf seinem Bett, spielen mit seinen Stofftieren, die jetzt wieder den Weg ans Tageslicht gefunden haben oder kuscheln einfach nur.

Obwohl wir mit dem Schlafzimmer schon gut unterwegs waren, gab es immer wieder Baustellen, die einfach nicht fertig wurden. Dazu gehörten auch die Aufbewahrungsboxen in Nepos Spielregal. Dort landete in der Hektik des Abends immer alles, nichts war geordnet und keiner hat mehr durchgeblickt, was wo hin soll. Zudem zog Nepo immer die Boxen hervor und holte sonst was daraus, aber nie etwas, mit dem er allein spielen konnte.

Als wir am Dienstag das Gespräch bei Montessori 21 hatten, viel mir wieder auf, wie schön es wäre, wenn es überhaupt keine Boxen, sondern einfach nur wenige, ausgewählte Dinge gäbe, die in den Boxen stehen würden. Damit die Erzieher die Ordnung jederzeit wieder herstellen können, wurden die Materialien in den Regalen fotografiert und jedes Foto zeigt, wo etwas zu stehen hat. So konnte ich am Dienstagabend mithelfen, alles wieder zurück zu räumen. Auf dem Heimweg meinte mein Freund das er diese Art von Ordnung sehr gut findet, weil er bei unseren Boxen überhaupt nicht durchblickt. Also beschloss ich am Wochenende diese Boxen aufzulösen.

Schon am Mittwoch hatte ich begonnen alle Montessori Materialien in einen Schrank zu räumen, um alles auf einmal rausnehmen zu können. Sodass ich gestern nur noch eine kleine Auswahl treffen und mich entscheiden musste, was jetzt in das Regal kommt und was, ja so ist das Leben nun mal, in den Keller.

Nepos Regal mit BoxenNepos Regal mit Boxen

Damit Nepo davon nichts mitbekommt, habe ich mir schon im Vorfeld überlegt, was ich gern in das Regal packen würde und nach welchen Kriterien ich vorgehen möchte:

  • Holz vor Plastik (sorry Fisherprice)
  • Pro Fach maximal drei verschiedene Teile, die einen ähnlichen Spielzweck haben
  • Maximal zwei “Produktgruppen”, die eine größere Anzahl von Teilen erlauben und in Körben organisiert sind
  • Bücher und Stofftiere kommen extra
  • Utensilien für die Spielküche haben ebenfalls nichts in dem Regal zu suchen

Und so sortierte ich gestern Vormittag aus und um. Da ich Nepo ja nun oft eine Umgebung vorbereite, konnte ich testen, welche Dinge er oft probierte und welche ihn so gar nicht interessierten bzw. welche er einfach durchgespielt hatte. Das umräumen ging viel schneller als gedacht und hier sind nun die acht Fächer und die entsprechenden Spielsachen die es in den “Recall” geschafft haben:

  • Linkes Fach (oben): Der Regenbogen von Grimm ist der ewige Klassiker in Nepos Spielzimmer. Bis jetzt spielt er moderat mit ihm, trotzdem bin ich der Meinung, dass er einfach ins Regal gehört.
  • Linkes Fach (unten): Hier ist die erste Produktgruppe in Form von Tieren. Nepo liebt die Bauernhoftiere, sodass wir jetzt einfach alle Tiere in eine Rattanbox getan haben. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass wir erst ein Tier von Schleich haben. Der Rest ist No Name bzw. sind es tollte Holzfiguren vom Flohmarkt.
  • 2. Fach von links (oben): Hier sind drei verschiedene Dinge, die das Stapeln und unterschiedliche Farben zu eigen haben. Da gibt es einmal den Stapelturm von Goki, zum anderen Becher von Gowi und ein Set, dass ich 2014 bei dm gekauft habe.
  • 2. Fach von links (unten): Hier habe ich zwei Spielzeuge ausgewählt, die zu Weihnachten entweder noch zu schwer waren oder die Nepo nie wirklich beachtet hat. Einmal ersetzt das Holzsteckspiel eine Plastikversion von Fisherprice, die Nepo nun durchgespielt hat. Der Holzzug fand bis gestern bei Nepo keine Beachtung, das änderte sich schlagartig als er im Regal stand und seitdem spielt Nepo mit ihm.
  • 3. Fach von links (oben): Hier sind die klassischen Steckübungen, bei denen ich aber langsam das Gefühl habe, das sie Nepo langweilen. Wir haben ihm ein Beutel mit Spielgeld gekauft. In eine alte Mokkadose habe ich dann einen Schlitz geschnitten und er kann das Geld durch den Schlitz in die Dose werfen. Das gleiche dann auch nochmal für Korken, aber beides findet er mittlerweile nicht mehr spannend.
  • 3. Fach von links (unten): Da liegt nun sein Xylophon, ein Rasselball aus dem Weltladen und ein Schellenkranz aus dem wundervollen Laden “Holzwurm” in Augsburg.
  • Rechtes Fach (oben): Ja, da sind nur noch ein paar Autos in einer Rattanbox übrig geblieben. Daneben noch ein Holzlaster mit einem Holzbagger, den meine Eltern auf dem Flohmarkt gekauft haben.
  • Rechtes Fach (unten): Hier sind seine Werkzeugkoffer. Einmal der Werkzeugkoffer von IKEA aus Plastik und ein etwas älteres Modell aus Holz, dass wir letztes Jahr beim Flohmarkt gekauft haben.

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Wie Nepo dieses Regal nun annimmt, darüber kann ich noch nichts sagen. Aber ich bin sehr froh, dass wir jetzt für ihn in unserem Schlafzimmer einen klaren Bereich haben, der ihn vor Reizen nicht überflutet.

Seine Küche haben wir dann auch gleich umgeräumt und etwas anders gestaltet, worüber er glaub ich ganz froh ist. Sein “Backofen” ist jetzt leer, da ich seine Töpfe in eine separate Kiste gepackt habe, die direkt unter der Küche zu finden ist. Ob er jetzt öfters mit der Küche spielt, wage ich allerdings zu bezweifeln.

Weitere Pläne fürs Schlafzimmer

Mit der Umgestaltung ist das Schlafzimmer jetzt erstmal für eine Weile versorgt. Sobald der Frühling den Weg nach Deutschland findet, werde ich noch ein paar Winterklamotten aussortieren und wieder etwas Platz schaffen.

Danach ist wahrscheinlich die größte Umstellung die, die wir vornehmen müssen, wenn Nepo sein Rückzugsgebiet benötigt und wir ins Wohnzimmer ausziehen müssen. Die Suche nach einer größeren Wohnung ist für uns aktuell keine Option, denn größere Wohnung bedeutet mehr Miete, bedeutet höher Fixkosten und damit eine höhere Wahrscheinlichkeit in irgendwelchen Hamsterrädern festzusitzen.

Doch über diesen “Auszug” mache ich mir aktuell keine Gedanken, denn das kommt früh genug. Ich selbst muss jetzt erstmal die Baustelle “Bad” anpacken, denn da ist wirklich Handlungsbedarf erforderlich.

Wie seht ihr das? Ab wann braucht Nepo seine Privatsphäre in Form eines eigenen Zimmers? Ist es im Alter von drei Jahren zu spät oder vielleicht zu früh?


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