[MINI-REZENSION] "Zerschunden" (Band 1)

Cover

[MINI-REZENSION]

Quelle: Droemer Knaur

Der Autor Michael Tsokos, 1967 geboren, ist Professor für Rechtsmedizin und international anerkannter Experte auf dem Gebiet der Forensik. Seit 2007 leitet er das Institut für Rechtsmedizin der Charité. Seine Bücher über spektakuläre Fälle aus der Rechtsmedizin sind allesamt Bestseller.
*Produktinformation*
Format: Kindle Edition / Dateigröße: 622 KB
Seitenzahl der Print-Ausgabe: 432 Seiten
Verlag: Knaur eBook; Auflage: 1 (25. September 2015)
Sprache: Deutsch
ASIN: B00WFJ0WNE

Leseprobe
Quelle: bic-media.com  *lies mich*
 

Die Geschichte... Dr, Fred Abel arbeitet für das Bundeskriminalamt Berlin und  hat Bereitschaft, als er an einen bizarren Tatort gerufen wird: Eine alte Frau wurde grausam ermordet und auf ihre Beine wurden die Worte "Respectez Asia" mit Lippenstift geschrieben. Fred Abel lässt dieser Fall nicht los und nach einigen Recherchen findet er heraus, dass in London ein ähnlicher Mord verübt wurde - auch hier wurde eine ältere Dame in ihrer Wohnung, die in Flughafennähe liegt, getötet und mit einer mysteriösen Nachricht gekennzeichnet. Der Verdacht fällt auf Abels alten Freund Lars Moewig, der sich zur Tatzeit sowohl in Berlin als auch in London aufgehalten hat. Doch der ehemalige Soldat hat ganz andere Sorgen, denn seine halbwüchsige Tochter Lilly liegt im Sterben und wartet sehnsüchtig auf ihren Vater...
Meine Meinung in Kurzfassung: Kauf-/Lesegrund: Nach der Gemeinschaftsarbeit mit Sebastian Fitzek in "Abgeschnitten" war ich gespannt, wie sich Michael Tsokos allein als Schriftsteller macht.
Reihe: 1. Band der Fred Abel-Reihe
Handlungsschauplätze: Die Spur führt von Berlin nach London, Bari in Italien und Paris.
Handlungsdauer: Nach dem Prolog beginnt die Story am Donnerstag, 2. Juli, dauert bis 12. Juli und endet mit dem Epilog am 13. Juli
Hauptperson: Dr. Fred Abel, 46, ist seit 11 Jahren mit der Staatsanwältin Lisa liiert und arbeitet seit 5 Jahren als Rechtsmediziner für die BKA-Einheit "Extremdelikte". Fred Abel geht in seinem Job auf und hat eine kriminalistische Spürnase, weshalb er auch im aktuellen Fall der toten Irina Petrowa eigenmächtige Ermittlungen unternimmt...
Fred Abel ist ein interessanter Protagonist mit Facetten und Kanten, der Nachforschungen anstellt, was ich nicht ganz verstehe. Normalerweise stellt in Krimis und Thrillern doch der Polizist/Ermittler die Nachforschungen zur Todesursache an und der Rechtsmediziner kümmert sich um die Obduktion, aber hier wird Dr. Abel als eine Art Superman hingestellt, der alles gleichzeitig macht, anscheinend niemandem Rechenschaft schuldig ist und tut, was er für richtig hält...
Nebenfiguren: Hier finden Unmengen Nebencharaktere wie diverse Verdächtige, Zeugen, Polizisten & Co Verwendung, was mir persönlich nicht so gut gefällt. Wir treffen auf Fred Abels Vorgesetzten Dr. Paul Herzfeld (der Protagonist aus "Abgeschnitten"), Hauptkommissar Markwitz und seinen übereifrigen Praktikanten Tekin Okyar, die humorlose BKA-Sekretärin Renate Hübner oder Abels alten Freund, den ehemaligen Fremdenlegionär Lars Moewig, dessen Tochter Lilly schwer krank ist und in absehbarer Zeit sterben wird oder Freds ältere Schwester Marlene, die sich ständig in sein Leben einmischt.
Romanidee: Die Grundidee mit der True Crime-Story finde ich reizvoll und gut recherchiert, allerdings ist die Umsetzung etwas holprig geraten.

Erzählperspektiven:
Neben Haupterzähler Fred Abel schildern auch andere Figuren wie Lillys Mutter Marie Lindweg oder der Täter (alle in der 3. Person) die rasanten Geschehnisse aus ihrem jeweiligen Blickwinkel. In Rückblenden erfahren wir, was in der Vergangenheit geschehen ist und verstehen die aktuellen Ereignisse dadurch besser.
Handlung: "Zerschunden" birgt einen interessanten Mord, der auf einem wahren Fall basiert und mit verschiedenen Sichtweisen & miteinander verwebenden Handlungssträngen sowie mit einigen Irrwegen und Wirrungen aufwartet. Die Story beginnt eigentlich ganz gut und wird mit einigen bizarren Mordfällen aufgelockert, was anfangs für Auflockerung sorgt.  Doch sobald Dr. Abel recherchiert und quer durch Europa reist, fängt die Geschichte an, langatmig und langweilig zu werden bzw. sich in Nebensächlichkeiten zu verlieren. Weiters wirkt die Handlung mit zunehmender Seitenanzahl immer verworrener und abstruser, außerdem enthält dieser Reihenauftakt auch einige Längen bzw. ausgeschmückte Beschreibungen und die Auflösung wirkt an den Haaren herbeigezogen.
  Schreibstil & Co.:  Der Thriller beinhaltet einen ausdrucksvollen Schreibstil, doch die primitive Fäkalsprache des Täters nervt gewaltig. Zartbesaiteten Lesern würde ich "Zerschunden" nicht empfehlen, da Michael Tsokos hier an Blut, Gewalt und Leichen bzw. vielen unappetitlichen Schilderungen nicht gespart hat.
FAZIT: "Zerschunden" basiert auf einem wahren Kriminalfall und schickt den Rechtsmediziner Dr. Fred Abel ins Rennen, um den Mord aufzuklären. Ich hatte wegen der hochgelobten Bewertungen die Erwartungen hoch geschraubt und wurde leider herbe enttäuscht, denn unter einem hochspannenden Thriller stelle ich mir etwas anderes vor. Wegen diverser Schwächen (unzählige Charaktere, Erzählperspektiven und Handlungsstränge sowie Längen und Detailverliebtheit) kann ich leider nicht mehr als solide 2 1/2 (von 5) Punkte vergeben.
 [MINI-REZENSION]

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