[MINI-REZENSION] "Die Totenjägerin" (Band 3)

Cover

Quelle: Piper

Der Autor
Donato Carrisi, geboren 1973 in einem Dorf in Apulien, lebt in Rom. Er studierte Jura und spezialisierte sich in Kriminologie und Verhaltensforschung. Nach einer kurzen Tätigkeit als Anwalt arbeitet er heute als Drehbuchautor für Kino und Fernsehen. Sein Thriller »Der Todesflüsterer« war ein großer internationaler Erfolg und schoss auch in Deutschland weit nach oben auf die Spiegel-Online-Bestsellerliste. *Produktinformation* Taschenbuch: 496 Seiten
Verlag: Piper Taschenbuch (12. Mai 2014)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3492304710 / ISBN-13: 978-3492304719
Originaltitel: 
L'ipotesi del male
Größe und/oder Gewicht: 18,8 x 12 x 4 cm

Leseprobe
Quelle: piper.de *lies mich*

Alle, die diese Serie noch lesen möchten und die Vorgängerbände nicht kennen, sollten an dieser Stelle lieber nicht weiter lesen!
Die Geschichte...
Mila Vasquez hat große Erfahrung im Aufspüren von verschwundenen Menschen, doch sie agiert lieber im Hintergrund, denn die Vergangenheit bzw. "der Todesflüsterer" verfolgen die Sonderermittlerin noch immer. Seit 7 Jahren hat Mila keinen Tatort mehr betreten, bis sie zu einem grausamen Fall -dem Massenmord an einer Familie- gerufen wird. Die Spur führt zu einem Mann, der 17 Jahre zuvor spurlos verschwunden ist, doch wo war Roger Valin die ganze Zeit über? Kurze Zeit später taucht die nächste Leiche auf und für Mila Vasquez beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit...
Meine Meinung in Kurzform: Kauf-/Lesegrund: Nachdem mich "Der Todesflüsterer" sehr gut unterhalten hat, wollte ich wissen, wie es mit Mila weitergeht.
Reihe: 3. Band der Mila Vasquez-Reihe, der 7 Jahre nach dem Ende von "Der Todesflüsterer" beginnt (den 2. Band muss man nicht unbedingt lesen, da dort Mila Vasquez gar nicht vorkommt).
Handlungsschauplatz: Es wird kein genauer Ort genannt, was mich ein wenig gestört hat.
Handlungsdauer: Nach dem Prolog beginnt die Geschichte, die sich in mehrere Teile gliedert, am 21. September und endet am 25. Oktober.
Hauptpersonen: Sonderermittlerin Mila Vasquez, 39, arbeitet im "Limbus" (der Abteilung für vermisste Personen der Bundespolizei) und ist bei ihrer Arbeit sehr gründlich. Mila hat eine 6-jährige Tochter namens Alice, die bei Milas Mutter aufwächst, da Mila kaum Empathie empfinden kann und noch immer eine Einzelgängerin ist. Mila Vasquez ist eine reizvolle, vielschichtige Protagonistin mit vielen Macken, Ecken & Kanten, deren Handlungen und Taten wegen ihres Empathiemangels nicht immer ganz nachvollziehbar sind.

Nebenfiguren: Die teilweise bekannten Nebencharaktere wie Inspector Klaus Boris, Rechtsmediziner Leonard "Chang" Vross, Milas Chef Captain Gus "Steph" Stephanopoulos, ihr Kollege Inspector Gurevich, der oberste Vorgesetzte (wird nur "Richter" genannt) und der Vernehmungsexperte Simon Berish sind interessante Persönlichkeiten, die sich gut in die Handlung einfügen. Allerdings finden hier unzählige Nebenfiguren Verwendung, die ich mir teilweise gar nicht alle merken konnte.
Romanidee: Ungewöhnliche Grundidee (lang vermisste Personen tauchen nach vielen Jahren im Umfeld von Mordermittlungen wieder auf) mit ansprechender Umsetzung.
Erzählperspektiven: Neben Haupterzählerin Mila schildern auch andere Figuren wie Simon Berish und Milas kleine Tochter die rasanten Begebenheiten aus ihrer jeweiligen Warte (in der 3. Person) und gewähren uns dabei Einblick in ihre Gedanken- und Gefühlswelt.
Handlung: "Die Totenjägerin" bietet dem Leser eine spannungsgeladene & abwechslungsreiche Geschichte mit verschiedenen Erzählperspektiven und miteinander verwebenden Handlungssträngen, aber auch kleinen Längen. Obwohl die Story unzählige Nebencharaktere, Erzählperspektiven und ausgeschmückten Beschreibungen enthält und sich stellenweise in Nebensächlichkeiten verliert, fliegt man dank der  raffiniert gelegten falschen Fährten und unerwarteten Wendungen durch die 496 Seiten. Die Geschichte lässt ein paar Fragen offen, weshalb man sich auf eine Fortsetzung freuen kann.
Schreibstil & Co:  Vervollständigt wird "Die Totenjägerin" durch die packende,  emotionsgeladene Schreibweise und die kurzen Kapitel. Wegen der blutigen Szenarien würde ich diesen Thriller zartbesaiteten Leser nicht empfehlen.
FAZIT: Nachdem ich von "Der Seelensammler" sehr enttäuscht war, hat der 3. Band "Die Totenjägerin" wieder für interessante Unterhaltung gesorgt. Der neueste Thriller rund um die Sonderermittlerin Mila Vasquez hat mich schnell in seinen Bann gezogen und bietet dank des rasanten Plots mit einigen überraschenden Irrwegen, der eigenwilligen Protagonistin sowie des fesselnden Schreibstils einige spannende Lesestunden. Wegen kleiner Mängel (einige Längen und ausgeschmückte Beschreibungen, viele Nebenfiguren, Handlungsstränge und Erzählperspektiven) bekommt "Die Totenjägerin" von mir großartige (von 5) Punkte

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