Die MIneralstoffe bilden wichtige Baustoffe für den Organismus. So sind sie z.B. wichtig für Knochen, Zähne oder auch das Blut.
Mineralstoffe werden in zwei Gruppen unterteilt: In die Mengenelemente und die Spurenelemente. Diese Teilung richtet sich nach der Konzentration des Minerals im Organismus. Spurenelemente liegen unter 50 mg/Kg Körpermasse, Mengenelemente liegen über diesem Wert.
Mengenelemente
Diese beiden Mineralstoffe stehen in einer Art Abhängigkeit zueinander. Heißt, um optimal „arbeiten“ zu können, müssen beide vorhanden sein und das in etwa in einem Verhältnis von Kalzium 1,2 : Phosphor 1.
Im ungünstigen Fall, also wenn diese Verhältnisse nicht in etwa gegeben sind, kann es zu Mineralisationsstörungen kommen. Hier sind aber auch noch Vitamin D und Mangan wichtig. Heißt, ihr fehlen kann ebenfalls zu einer Kalzium/Phosphor Fehlversorgung führen.
Kalzium/Phosphor sind wichtig für Knochen und Wachstum. Die häufigste Form von Mangelernährung ist Kalziummangel.
Aber auch für verschieden Stofffwechselvorgänge sind sie von Bedeutung. Problematisch ist, dass das Verhältnis in den meisten Lebensmitteln eher ungünstig ist, heißt, meist ist zu wenig Kalzium vorhanden. Daher ist es empfehlenswert, dem Hund hin und wieder zusätzliche Kalziumquellen zur Verfügung zu stellen.
Knochen wären z.B. eine solche Quelle, allerdings streiten sich die Geister, ob Knochen für Hunde nun gut sind oder nicht. Gerade ältere Hunde reagieren hier schon mal empfindlich. Da das Fleisch die Produktion der Magensäure anregt, sollten fleischige Knochen gewählt werden.
Eine weitere Kalzium-Quelle sind gemahlene Eierschalen oder auch einfach mal ein ganzes Ei (mancher lässt die wertvolle Eierschale dann aber liegen), oder auch Hühnchenkarkassen, Hühnchenflügel usw.
Im Falle eines Mangels, bzw. Ungleichgewicht, entzieht der Körper die nötigen Mineralien zunächst den Knochen, erst später treten gravierende Schäden durch den Mangel auf, wie Rachitis, Osteomalazie (schmerzhafte Knochenerweichung) oder auch allgemeiner Körperverfall.
Auch Überschuss kann gravierende Folgen haben, sowohl beim Kalzium, als auch beim Phosphor. So führt ein Überschuss an Kalzium zu Störungen der Knochenentwicklung und vermindert die Verwertung von Phosphor, Magnesium, Zink und auch Kupfer. Ein Überschuss an Phosphor beeinträchtigt die Verwertung von Kalzium, Magnesium, Zink und Eisen und kann bei älteren Hunden zu Nierenschäden führen.
Magnesium erfüllt wichtige Funktionen im Kohlenhydrat- Fett- und Eiweißstoffwechsel. Magnesium beruhigt aber auch das Nervensystem und entspannt die Muskeln.
Ein Mangel führt zu Muskelschwäche, Bewegungsstörungen und auch zu nervösen Erscheinungen, bis hin zu Krämpfen und sogar Verkalkungen an den großen Gefäßen.
Ein Überschuss verursacht Durchfall und beeinträchtigt die Kalzium/Phosphor-Aufnahme. Chronischer Überschuss kann auch zur Bildung von Harnsteinen führen. Magnesium findet sich in Fleisch und Fisch, Vollkorn, Haferflocken oder auch in grünem Gemüse.
Natrium und Chlorid sind von Bedeutung für den Wasserbestand im Organismus, sowie für die Erhaltung des Säure – Basen – Gleichgewicht. Außerdem sind sie wichtig für die Reizweiterleitung der Nerven und die Muskelkontraktion.
Ein erhöhter Bedarf besteht nach starken Blutverlusten. Chronisches Erbrechen erhöht den Chlorid-Bedarf und lang anhaltende Durchfälle erhöhen den Natrium – Bedarf. Auch chronische Nierenerkrankungen können den Natrium – Stoffwechsel beeinträchtigen.
Längere Unterversorgung führt zur Reduktion des Wasserbestandes im Körper, verstärkter Unruhe und Schwierigkeiten beim Abschlucken. Ein Überschuss wirkt sich eher nicht aus. Zu finden sind sie in Muskelfleisch, Geflügel, Eiern, Hülsenfrüchten und Getreide.
Kalium wird für die Regulierung des osmotischen Druck in den Zellen benötigt und ist wichtig für die Aktivität zahlreicher Enzyme. Der Organismus kann Kalium nur begrenzt speichern, weshalb Überschüsse weitgehend über die Nieren ausgeschieden werden.
Der Bedarf steigt bei chronischem Erbrechen und lang anhaltenden Durchfällen. Ein Mangel führt zu tiefgreifenden Störungen im Organismus und äußert sich z.B. in Leistungsschwäche, Blutdruckabfall und Abnahme der Nierendurchblutung.
Kalium findet sich vor allem in pflanzlichen Lebensmitteln. Gute Lieferanten sind Kartoffeln, Salat, Spinat oder auch Petersilie.
Spurenelemente
Eisen ist das Spurenelement mit der höchsten Konzentration. Etwa 60 % befinden sich im Hämoglobin, dem Stoff, der dem Blut die rote Farbe verleiht. Die anderen ca. 40 % sind in den Muskeln und den Eisendepots des Körpers gespeichert.
Eisen ist wichtig für den Sauerstofftransport und für ein starkes Abwehrsystem. Die Eisenaufnahme hängt stark ab von der Zusammensetzung der Nahrung, so können z.B. Vitamin C, Fruchtsäure und Aminosäuren die Aufnahme begünstigen.
Nach großen Blutverlusten und z. T. auch während dem Haarwechsel nimmt der Bedarf zu. Mangelerkrankungen sind bei Hunden selten und würden sich in Müdigkeit und Schwäche, Infektanfälligkeit oder schlechtem Fellzustand äußern.
Ein Überschuss kann zu Absorptionsstörungen anderer Nährstoffe führen. Zu finden ist Eisen z.B. in Fleisch, Getreide und Gemüse.
Kupfer ist ein lebenswichtiges Spurenelement. Es ist wichtig für die Bildung der roten Blutkörperchen, sorgt für ein funktionierendes Zentrales Nervensystem, steuert den Pigmentstoffwechsel und reguliert die Beschaffenheit des Bindegewebes.
Hohe Mengen an Kalzium, Zink, Eisen, Molybdän, Sulfat und Cadmium können die Kupferverwertung beeinträchtigen.
Kupfermangel ist eine Seltenheit und könnte sich durch grauwerden der pigmentierten Haare äußern. Kupferlieferanten sind vor allem Innereien, Nüsse und Vollkorngetreide.
Zink erfüllt sehr vielfältige Funktionen, so ist es unentbehrlich für Zellwachstum und – Funktionen, ebenso für die Wundheilung. Es ist wichtig für den Fett- und für den Kohlenhydratstoffwechsel, ist Bestandteil von vielen Enzymen, findet sich in den meisten Körperzellen.
Es ist für die Eiweißsynthese von Bedeutung und für Verdauung und Blutbildung. Bei einem Mangel sind vor allen Dingen Störungen an Haut und Haaren zu erwarten.
Überschüsse sind bei Hunden relativ unbekannt, es könnte zu Vergiftungserscheinungen kommen. Zink findet sich in Fleisch, Fisch, Ge4treide, Linsen, Sojabohnen und auch Nüssen.
Mangan ist Bestandteil von Eiweißen und am Aufbau des Bindegewebes, der Harnstoffbildung und an der Produktion von körpereigenen Fettsäuren und Eiweißen beteiligt.
Außerdem spielt es eine Rolle beim Aufbau des Hautpigments Melanin und für die Bildung von Dopamin.
Mangan findet sich in Getreideprodukten, grünem Gemüse und Hülsenfrüchten.
Ein Mangel ist bei Hunden bisher nicht bekannt, könnte aber zu Skelettveränderungen und Fruchtbarkeitsstörungen führen. Ein Überschuss könnte die Eisenabsorption beeinflussen.
Kobalt steht in engem Zusammenhang zum Vitamin B12 und ist für dessen Synthese essentiell. Einerseits bei einem hohen Vitamin B12 Gehalt keine weitere Gabe Kobalt mehr nötig, andererseits kann Kobalt die Vitamin B12 Verwertung verbessern.
Über Überschuss oder Mangel ist bei Hunden bisher nichts bekannt. Kobalt findet sich in den Lebensmitteln, die auch Vitamin B12 enthalten, z.B. Fleisch und Innereien, oder Fisch und Eier.
Jod ist Bestandteil von Schilddrüsenhormonen, welche für Gewebewachstum und Zellteilung zuständig sind. Außerdem steuert Jod den Grundumsatz des Körpers, und wird für die Steuerung des Wasserhaushalts und für die Funktionen des zentralen Nervensystems benötigt.
Eine Jodunteversorgung führt zur Vergrößerung der Schilddrüse, ungenügender Hormonbildung und Leistungsabfall. Auch Lethargie, Wachstums- oder Fruchtbarkeitsstörungen können auftreten.
Auch eine Überversorgung würde die Schilddrüsenfunktionen negativ beeinflussen. Seefisch ist sehr Jodhaltig.
Selen ist zusammen mit Vitamin E unentbehrlich für die sogenannte Integrität von Zellmembranen. Es spielt eine wichtige Rolle für die körpereigene Entgiftungsfunktion und für die Aktivierung der Schilddrüsenhormone.
Mangelerscheinungen können Infektanfälligkeit und Erkrankungen des Herzmuskels sein, auch Erkrankungen des Gelenkknorpels sind möglich.
Eine Überversorgung kann sogar toxische Wirkung haben. Reich an Selen sind Fisch, Fleisch, Innereien, Getreideprodukte, Gemüse und Nüsse.
Fluor kommt in geringen Mengen in Skelett und Zähnen vor und scheint nur in Spuren lebensnotwendig zu sein.
In hohen Konzentrationen ist Fluor toxisch und kann z.B. zu Osteoperose, Zahnverfärbunden, oder auch Aborten bei tragenden Tieren führen.
Hohe Mengen können in Knochenmehl, Phosphor-haltigen Lebensmitteln oder auch Trinkwasser vorkommen.
Molybdän zählt zu den essentiellen Spurenelementen, allerdings ist über den Bedarf von Hunden bisher wohl nichts bekannt. Erwähnt wird es hier deshalb nur der Vollständigkeit halber.
Wir hoffen, der Beitrag hat dir gefallen und sagen bis zum nächsten mal.
Bis dahin wünschen wir dir und deinem Hund eine schöne Zeit, macht es gut …