Michael Schmidt-Salomon:
„Hier noch ein Kommentar zur PID-Debatte. Der seltsame Titel „Abgedroschene Contergan-Logik“, der Introtext und die Links im Text stammen allerdings nicht von mir, sondern von der Redaktion des „European“. Angesichts der bisherigen Debatte dort wird es wohl böse Kommentare hageln…“:
Abgedroschene Contergan-Logik
Die PID-Zulassung durch den Bundestag ist eine wichtige und richtige Entscheidung. Es geht um einen guten und gleichberechtigten Start ins Leben; daran ist nichts verwerflich. Wir müssen Kranke und Behinderte wo immer wir können unterstützen, am Einsatz gegen Behinderungen ist hingegen nichts Verwerfliches festzustellen.
Ethische Werte sind uns nicht objektiv vorgegeben, sondern müssen unter den Menschen auf der Basis ihrer jeweiligen Interessen ausgehandelt werden. Auch wenn es Gläubige gibt, die Probleme mit dieser Aussage haben, so ist sie doch Grundlage des „Gesellschaftsvertrags“, auf dem der moderne Rechtsstaat beruht.
Fragen wir uns also, welche individuellen Interessen durch PID berührt werden: Zunächst könnte man meinen, dass in erster Linie die Interessen der Embryonen betroffen seien. Allerdings haben frühe Embryonen, die problemlos eingefroren und wieder aufgetaut werden, keinerlei Empfindungen. Sie kennen weder Lust noch Schmerz. Deshalb verfügen sie auch nicht über Interessen, die in ethischen Güterabwägungen berücksichtigt werden könnten.
Ein Interesse an der Erhaltung menschlicher Embryonen haben daher allenfalls Personen, die sich der Existenz dieser Embryonen bewusst sind. Allerdings bauen nur sehr wenige Menschen emotionale Beziehungen zu empfindungslosen Zellkörpern auf – was insofern sinnvoll ist, da etwa die Hälfte aller natürlich entstandenen Embryonen in den ersten Schwangerschaftswochen abstirbt. Woher stammt also das Interesse am Erhalt der Embryonen?
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Ganzen Artikel im Original lesen (The European):
http://www.theeuropean.de/michael-schmidt-salomon/7364-pid-zulassung