Michael Ballack – Abschied einer Diva

Credit: Wikipedia/Новикова Юлия

Die Fronten zwischen Michael Ballack und dem DFB sind verhärtet. Er wirft Bundestrainer Löw und dem Fußballbund „Scheinheiligkeit“ vor, umgekehrt hält man Ballacks Reaktion auf dessen Abschied aus der Nationalmannschaft und das darauf folgende Angebot eines Abschiedsspiels für übertrieben. Beim Abschied des „Capitano“ steht es Aussage gegen Aussage.

Als vergangene Woche bekannt wurde, dass Joachim Löw für die anstehenden Länderspiele ohne Michael Ballack plant, dürfte keiner vor Überraschung vom Stuhl gefallen sein. Je länger sich die Debatten um Ballacks Rückkehr in die Nationalelf und um dessen Rolle als Mannschaftskapitän hinzogen, umso klarer wurde, dass der 34-Jährige in der DFB-Elf während der WM in Südafrika bereits von jüngeren, frischeren Spielern abgelöst wurde.

Umso überraschender kam die heftige Reaktion des 98-maligen Nationalspielers auf die Ereignisse der vergangenen Tage. Während Bundestrainer Joachim Löw seinem ehemaligen Kapitän angeboten hatte, bei der Benefiz-Partie gegen Uruguay im Mai mitzuspielen und am 10. August in Stuttgart gegen Brasilien seinen 100. Länderspieleinsatz zu vollenden, nahm der Leverkusener dieses Entgegenkommen als Beleidigung auf und warf dem Fußballlehrer Scheinheiligkeit vor.

Unklar bleibt, wer im Streit um Ballacks Abschied die Wahrheit sagt

Auch wenn Löw sich durch seinen Vorschlag, Ballack in zwei weitgehend unbedeutenden Partien mitspielen zu lassen, um ihn dann zu ersetzen, wenn es in der EM-Saison ans Eingemachte geht, unter Umständen nicht ideal verhalten hat, so erscheint Ballacks harsche Reaktion und sein Unwille zur Kommunikation doch unverständlich. Unklar bleibt, wer im Streit um Ballacks Abschied die Wahrheit sagt. Laut Löw und DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach habe man Ballack bereits im März klar und sachlich mitgeteilt, dass man in der Nationalelf nicht mehr mit ihm plane. Dieser bestreitet, dass es derartige Aussagen gegeben habe: „Das genaue Gegenteil war der Fall“, ärgerte sich der beleidigte Spieler. „In diesem Gespräch vermittelte er mir, dass er mich nach meinen Verletzungen wieder auf einem guten Weg sieht und durchaus daran glaubt, dass ich es in jedem Fall noch einmal schaffen kann, in die Nationalelf zurückzukehren.“

Ob der ehemalige Star der Nationalmannschaft damit die Wahrheit sagt oder nicht, mit seiner harten Kritik stößt er weitestgehend auf Unverständnis und handelt sich langsam aber sicher den Ruf der Diva des deutschen Fußballs ein. Leverkusens Sportdirektor Rudi Völler nahm seinen Spieler und langjährigen Freund allerdings in Schutz und räumte ein, dass auch Löw nicht alles richtig gemacht habe: „Keiner der Beteiligten hat sich mit Ruhm bekleckert, die Entscheidung von Joachim Löw ist legitim, aber man hätte das besser lösen können.“

Für Frieden zwischen den beiden Streitparteien soll nun DFB-Präsident Theo Zwanziger sorgen. Dieser reichte Ballack die Hand und versicherte, das Angebot eines Abschiedsspiels stehe trotz der harschen Kritik weiterhin: „Nachtragend sind wir nicht, die Tür für Michael Ballack bleibt beim DFB immer offen. Ballack hat nach wie vor einen ehrenvollen Abschied verdient.“

Bastian Weber bloggt zur 1. Bundesliga und zum DFB Pokal


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