Merkels „Wahlsieg“ vom Wochenende

Klaus_AhrensIch dachte schon, daß es Zeit für mich wird, statt Blogartikel zu schreiben besser Plastikflaschen zu sammeln und bei einem Supermarkt zu Hartgeld zu machen.

Der Grund dafür war die Feststellung, daß ich offensichtlich die Welt nicht mehr so verstehe wie die „renommierte“ Presse, die ein völlig anderes Bild von den Wahlergebnissen des letzten Wochenendes zeichnet.

Meine Wahrnehmung der Realität

Ich selbst hatte schon irgendwie den Eindruck, daß Kanzlerin Merkel mit Ihrer CDU am Sonntag eine schallende Ohrfeige vom Wähler bekommen hat.

Für den parlamentarischen Newcomer AfD stimmten in Rheinland-Pfalz auf Anhieb fast 13 Prozent der Wähler, in Baden-Württemberg sogar 15 Prozent und in Sachsen-Anhalt beeindruckende 24 Prozent.

In ihrem Kernland Baden-Württemberg wurde die CDU auf die Länge des Igelschnitts ihres Spitzenkandidaten Guido Wolf zurechtgestutzt und die SPD, die ihr treu zur Seite stand, in gleich zwei Bundesländern mit 12 und 10 Prozent auf das Niveau einer kleinen Protestpartei eingedampft.

So sieht es die Zeit

Die Zeit hat aber wohl trotz des Abgangs von Altkanzler Schmid immer noch die besten Mitarbeiter, denn die wußten schon vor dem Wahlsonntag Bescheid.

Nun bekommt Merkel mit den drei Landtagswahlen das, was die Volkskammerwahl in der DDR im März 1990 für Helmut Kohls Vereinigungspolitik war – eine nachträgliche demokratische Legitimation„, schrieb der stellvertretende Chefredakteur Bernd Ulrich in dem Blatt schon am vergangenen Donnerstag.

Um das zu wissen, brauche man seiner Meinung nach die Wahl gar nicht abzuwarten: „Denn dass jene Parteien, die Merkels liberale Flüchtlingspolitik unterstützen, mehr als zwei Drittel der abgegebenen Stimmen bekommen, das lässt sich mit einiger Sicherheit prognostizieren.

Politik paradox: CDU verliert überall, teils dramatisch, aber Merkels Flüchtlingspolitik findet überall Mehrheit„, konnte Zeit-Redakteur Heinrich Wefing nach einem Blick auf die ersten Hochrechnungen klar erkennen.

So sieht es Bild

Kai Diekmann von der Bild-Zeitung gratulierte auch umgehend und verkündete in einem spontanen Kommentar, daß jeder, der in der Flüchtlingsfrage Merkel die Stange gehalten habe, belohnt worden sei: „Wähler honorieren Haltung. Und Wackel-Kandidaten eben nicht … #wolf #kloeckner #A2.

Im Spiegel finde ich mich wieder

Schon fast von Selbstzweifel zerfressen, las ich heute aber in einem Artikel von Jan Fleischhauer bei Spiegel Online, daß auch ihm diese merkwürdigen Realitätsverzerrungen bei Zeit, Bild und Co. aufgefallen sind.

Er weiß auch eine passende Erklärung für die merkwürdige „verschobene Wirklichkeitswahrnehmung“ der Herren Edeljournalisten:

Offenbar ist der Gebrauch von Crystal Meth unter Leuten, die sich hauptberuflich mit Politik befassen, weiter verbreitet, als man dachte. Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählt eine verschobene Wirklichkeitswahrnehmung.“


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