Die Debatten um muslimische Deutsche, Vorurteile gegen den Islam und die geplante Koran Verbrennungen in den USA sind hoch akktuell, da ehrt Angela Merkel, Kurt Westergaard. Kurt Westergaard war der dänische Zeichner, der mit seinen Zeichnungen des muslimischen Propheten Mohammed, die muslimische Welt erzürnte, da Mohammed auf den Bildern mit einer Bombe auf dem Kopf dargestellt wurde. Kurt Westergaard erhielt den Medienpreis des M100 Sanssouci Colloquiums.
Lob der Kanzlerin und von Gauck
Angela Merkel lobte Kurt Westergaard für seinen "ausserordentlichen Mut" und stellte sich hinter ihn. Gleichzeitig kritisierte sie die für den 11ten September geplanten Koran-Verbrennungen in den USA. Sie bezeichnete diese als "abstoßend" und sprach von Werten wie Religionsfreiheit und der Würde des Menschen, die beide dadurch missachtet würden.
Lob kam auch von Joachim Gauck, der auch die Laudatio hielt, "Jeder sollte sich fragen, ob wir den Mut immer ausrichten für die Freiheit", so der ehemalige rot-grüne Präsidentenkandidat und langjährige Beauftragte für die Stasi-Unterlagen.
Berechtigte Kritik
Kritik an der Auszeichnungen gab es verständlicherweise auch, denn man sollte sich vorstellen Achmedineschad würde eine Karikaturisten ehren, der Bilder vom Papst oder Jesus gezeichnet hätte wie er kleine Kinder vergewaltigt. Ist in der Form ungefähr gleich, denn alle Muslime als Terroristen darzustellen, ist genauso sinnlos und unverständlich, wie alle Priester als Kinderschänder.
Kritik kam unteranderem vom Vorsitzenden des Zentralrats der Muslime, Ayyub Axel Köhler, dieser sagte "Der Däne habe alle Muslime mit Füßen getreten". Auch würde durch die Auszeichnung nur "weiter Öl ins Feuer gegossen", womit er sich auf die immer größer werdende Islamophobie in Deutschland bezog.
Auf wenig Verständnis traff das Verhalten der Kanzlerin auch bei den Grünen. So sagte Bundesfraktionschefin Renate Künast, "dass sie diese Rede nicht gehalten hätte." Ähnlich wie Ayyub Axel Köhler sprach auch sie von einer Verschärfung der Lage. So sagte sie: "Aber wenn eine Bundeskanzlerin auch noch eine Rede dazu hält, verschärft sie den Ton."
Auch die Linke missbilligte die Ehrung durch die Kanzlerin.
So äußerte sich Christine Buchholz(MdB):
Die Journalistenvereinigung und Joachim Gauck gießen nach der Veröffentlichung von Sarrazins islamfeindlichen Buch weiter Öl ins Feuer der Hetze gegen den Islam. Gerade zum Ende des Ramadan ist dies eine Ohrfeige für alle, die sich um Respekt und Toleranz bemühen und gegen den zunehmenden antimuslimischen Rassismus kämpfen. Wir brauchen Solidarität zwischen unterschiedlichen Religionen und Kulturen statt rassistischer Hetze.