Der Baby-Benz, Mercedes-Benz Typ 190, der Baureihe W 201 wurde im Dezember 1982 präsentiert.
Die kompakte und technisch wegweisende Limousine begründet eine dritte Baureihenfamilie der Mercedes-Benz Personenwagen unterhalb der mittleren Baureihe. Der 190er Mercedes startete das unternehmensintern als Kompaktklasse bezeichnete Segment, welches ab dem Jahr 1993 von der Baureihe 202 an die Bezeichnung C-Klasse trägt. Auch begann mit der neuen und fortschrittlichen Limousine auch die große Modelloffensive bei dem Stuttgarter Automobilhersteller.
Für das moderne Design des 190er war Bruno Sacco verantwortlich.
Folgende Innovationen brachte Mercedes mit dem Mercedes-Benz Typ 190 auf den Markt, ein hohes Maß an passiver Sicherheit, moderne Fahrwerkstechnik, gute Aerodynamik, intelligenter Leichtbau, Raumlenker-Hinterachse, die jedes Hinterrad an fünf unabhängigen Lenkern führt.
In den Jahren 1988 und 1991 wurden von den Designer und Ingenieuren zwei Modellpflegen durchgeführt. Im Jahr 1993 wurde die Produktion des in den Mercedes-Benz Werken Sindelfingen und Bremen gebaute Erfolgsmodell eingestellt. Im Mai 1993 wurde der Nachfolger des Typ 190 vorgestellt, die C-Klasse. Insgesamt wurden 1.879,630 Fahrzeuge der ersten Generation der Kompaktklasse verkauft. Somit ist die Baureihe W 201 eine der erfolgreichsten von Mercedes.
Zu Beginn standen 2 Typen zur Auswahl, der 190 und der 190 E mit 2 Liter Vierzylinder Ottomoter mit 66 kW/90 PS und 90 kW/122 PS. Im Herbst 1983 folgte der 190 D mit 53 kW und 72 PS, mit einem neu entwickelten, leisen und effizienten Vierzylinder Dieselmotor.
Danach erschien der Typ 190 E 2.3-16, mit einem neu entwickelten Vierventil-Zylinderkopf mit 136 kW/185 PS. Mit dieser sportlichen Limousine wurden im Sommer 1983 mehrere Langstrecken-Weltrekorde im italienischen Nardo auf. Unter anderem über 25.000 Kilometer, 25.000 Meilen und 50.000 Kilometer mit Durchschnittsgeschwindigkeiten von fast 250 km/h.
In den drauf folgenden Jahren baute Mercedes-Benz die Typenpalette der Kompaktklasse weiter aus, zum Beispiel entstanden Exportmodelle wie die Typen 190 D 2.2 und 190 E 2.3 extra für den nordamerikanischen Markt.
Das Leistungspotenzial des W 201 stieg über die Bauzeit hinweg durch neue Typen immer weiter an. So beispielsweise das Fünfzylinder-Dieselmodell 190 D 2.5 (1985, 66 kW/90 PS) und als erster Sechszylinder-Typ der Kompaktklasse der Typ 190 E 2.6 (1986, 122 kW/166 PS).
Die Leistungsspitze erreichte man mit dem Mercedes-Benz 190 E 2.5-16 (143 kW/195 PS) aus dem Jahr 1988 und die von diesem Fahrzeug abgeleiteten Evolutionsstufen mit bis zu 173 kW/235 PS). Diese dienten auch als Basis für die Rennsport-Tourenwagen, mit denen Mercedes-Benz einige Erfolge im Motorsport erzielte, wie zum Beispiel der Sieg der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft (DTM) im Jahr 1992.
Das Magazin „auto, motor und sport“ schrieb im Jahr 1983, „kein anderes Auto macht die Leute derzeit neugieriger als diese neue Entwicklung der ältesten Automobilfabrik der Welt“.
Modernität und Frische, verbunden mit dem technischen Führungsanspruch in einem für die Marke neuen Segment, begeisterten damals die Öffentlichkeit und Fachleute.
Selbst nach 30 Jahren begegnet uns der Mercedes-Benz 190 heute, als ein stets moderner und junger Klassiker.
Ich kann mich auch noch an meine Jugend erinnern, da hat mein Vater und auch seine Freunde von dem 190er Mercedes geschwärmt. Leider hatten wir aber nie einen besessen.