hast du schon einmal versucht ‘Nichts’ zu tun, wirklich ‘Nichts’?
Jetzt sagst du bestimmt klar, mache ich doch – ich lese, schaue fern oder höre Musik, etc…
Nein nein, das meinte ich nicht.
Ich meine ‘Nichts’, absolut garnichts zu tun. Indem wir lesen, Musik hören oder sonstwas tun – wir beschäftigen dabei unsere Sinne.
Aber ‘Nichts’ tun ist so ganz anders.
Für mich bedeutet das, mit geöffneten Augen einfach dasitzen und nur schauen – ins absolute ‘Nichts’.
Wenn ich das mache, dann sehe ich wirklich nichts. Ich denke auch an ‘Nichts’. Nur so leert sich, so entspannt sich der Geist wirklich. Der Kopf wird leer, die Muskeln lockern sich, die Anspannung löst sich, man fängt an zu gähnen. Gähnen ist in diesem Fall ein deutliches Zeichen der Entspannung.
Solltest du die Augen schliessen wollen, lieber nicht. Weil … in genau diesem Moment, in dem du die Augen geschlossen hast, schon die ersten Gedanken in deinem Geist anklopfen.
Versuch das mal – nur schauen ohne zu denken, es ist am Anfang garnicht so einfach, das ‘Nichts’ tun, das ‘Nichts’ denken!
Diese Übung nehme ich auch in meinen Gruppen als Einstieg in eine meiner Fühl-Meditationen, das steigert die Energie enorm.
Wenn man für sich allein diese Seelenentspannung am frühen Morgen schon machen kann, eine wunderbare, friedliche Begleitung durch den ganzen Tag.
Erinnere dich …
hast du schon mal bei Nebel ins Morgenlicht geblinzelt? Gerade in dem Moment, in dem die Sonne versucht diesen morgendlichen Dunst aufzulösen? Das ist absolut fantastisch.
Das Licht ist hell, sehr hell. Doch trotzdem siehst du nur Schemenhaft die Konturen der Bäume und Sträucher. Und in dem zaghaften Sonnenlicht glitzert und spiegelt es in den feinen Wassertröpfchen und wenn du genau hinschaust …
siehst du kleine Regenbogen. Am besten du versuchst es einmal zu sehen, bei einem frühmorgendlichen Spaziergang. Er muss ja nicht lang sein, gönn dir ein halbes Stündchen, dann siehst du direkt das, was ich meine …
Vielleicht ist gerade die passende Jahreszeit, es gibt Morgennebel fast jeden Tag. Und wenn du früh genug bist, dann lauf mal barfuss über eine Wiese, herrlich! Und so ein früher Spaziergang tut richtig gut, bevor man sich wieder in den Arbeitsalltag stürzt.
Doch wenn es noch kalt draussen ist oder man die Möglichkeit nicht hat nun, dann machen wir das einfach mal mental, als Geschenk für deine Seele.
Ein Lichtspaziergang in der Fantasie … die Vorbereitung dazu ist das absolute ‘Nichts’ tun – so lange, bis deine Gedanken wieder bei dir anklopfen. Schliesse dann bitte deine Augen. Die Gedanken schickst du weit weg und stellst dir bewusst, mit allen deinen Sinnen vor:
Text & Fotos © Dagmar Hiller
du stehst mit nackten Füssen auf einer Wiese. Die Sonne steht schon etwas höher, hat gerade den Nebel aufgelöst. Fühlst du das taufeuchte, noch kühle Gras unter deinen Fußsohlen? Hast du den Duft des frühen Morgens schon in deiner Nase? Noch nicht? Doch doch, er ist gleich da, gleich riechst du ihn auch – den frühen klaren Morgen.
Fühlst du das leichte Streicheln des Windes in deinem Gesicht? Ganz zart, lauwarm, sanft berührt von Elfenhänden …
Und nun sieh die Bilder vor dir die, ich oben beschrieben habe … das Licht ist hell …
stell sie dir vor, fühle sie und geniesse sie. Lass dir Zeit, viel Zeit …
Und schau – siehst du es auch?
Im Moment verdampft die Feuchtigkeit, die Sonne löst die letzten Nebelschwaden auf, ganz langsam verschwinden sie. Der Himmel leuchtet und die Sonne strahlt!
Dein innerer Blick sieht die Schönheit des Morgens klar und deutlich, du spürst den inneren Frieden und … du bist hellwach! Du fühlst dich voller Karft und Energie und dein wunderbarer Tag kann beginnen!