Menschenleere Chinesische Mauer in Mutianyu

Vom Sunrise Kempinski Hotel Beijing erreichten wir die menschenleere chinesische Mauer in Mutianyu in 30 Minuten mit dem Taxi. Das ist gerade kein Schreibfehler mit dem menschenleer sondern das ist generell der Vorteil bei einer Reise in China im Winter und zum anderen ist Mutianyu bei weitem nicht so frequentiert wie die chinsesische Mauer in Badaling.

Es war Sonntag nach Neujahr, die Sonne lachte uns (etwas) entgegen und an den Kassenhäuschen in Mutianyu war nichts los.

Wir hatten uns auf das Gegenteil eingestellt. Es gibt die Eintrittskarte für die chinesische Mauer und optional noch den Busshuttle zur Seilbahn und die Fahrt mit der Seilbahn. Damit wir möglichst viel Zeit für die Mauer haben, wählten wir beide Optionen. Und Kraft für den späteren Weg über die chinesische Mauer sparten wir dabei auch noch.

Zuerst erkundete ich mich an der Informationstafel kurz über den Verlauf der chinesischen Mauer in Mutianyu.

Danach erreichten wir Talstation der Seilbahn. In der Kabine der Seilbahn entdeckte ich eine weitere Überraschung. Wir hatten die Gondel erwischt, in der Bill Clinton bei seinem Besuch im Jahr 1998 auch saß und das UNESCO Weltkulturerbe besichtigte.

Ich wollte das nicht ganz glauben und schaute mir die Gondeln an, die uns entgegen kamen. Tatsächlich war nur in unserer Gondel dieser Aufkleber.

An der Bergstation verliessen wir die Gondel. Wenige Schritte weiter standen wir vor der restaurierten Mauer. Ich staunte nicht schlecht, dass Henkel hier bei der Restaurierung aktiv war.

Links oder rechts der Mauer entlang gehen war jetzt die Frage. Nach kurzer Überlegung entschieden wir uns für links (auch weil ich mich schwach zu erinnern glaubte, dass es in dieser Richtung auch einen nicht-restaurierten Abschnitt gibt). Links auch, weil dieser Blick einfach sehr schön war und viel Abwechslung versprach.

Bei meiner allerersten Chinareise 1998 war ich in Badaling an der chinesischen Mauer. Ich hatte mich auf viele Menschen eingestellt. Ich staunte jetzt bei leichtem Sonnenschein (durch den Dunst) nicht schlecht über die (fast) menschenleere chinesische Mauer in Mutianyu. Zum Fotografieren und Genießen natürlich absolut optimal.

Wir machten uns auf den Weg, um die chinesische Mauer zu erkunden. Die Mauer ist etwa 4 bis 8 Meter breit und 6 bis 9 Meter hoch. Sie diente als Schutzwall. In regelmässigen Abständen gibt es Wachtürme, die immer Gegenseitig im Sichtkontakt sind. Die Wachtürme gaben bei einem Angriff mit einem Feuer Alarm, der von den benachbarten Wachtürmen weitergegeben wurde.

Die Mauer ist auf dem Bergrücken. Damit geht es immer wieder bergauf und -ab. Mal etwas weniger, mal etwas steiler. Rechts und links hatte ich von der Mauer freie Sicht in die Landschaft. Es war etwas sonnig. Nur der Restsmog der Vortage hing noch etwas in der Luft. Die Temperatur war sehr angenehm. Etwas Schnee war noch auf der Mauer und in der Landschaft.

Ich konnte es wirklich nicht begreifen, dass ich eine menschenleere chinesische Mauer in Mutianyu genießen konnte. Unzählige Bilder aus den verschiedensten Perspektiven konnte ich aufnehmen. Ich musste keine Sorge haben, dass mir das Motiv gleich wieder durch unzählige Touristen versperrt wird.

Den Weg, der vor uns lag, konnten wir schon gleich zu Beginn sehen. Erst fast eben, doch auch eine größere Steigung wartete auf uns. Dort irgendwo vermutete ich, dass der restaurierte Teil aufhörte.

Immer wieder eröffneten sich interessante Perspektiven auf den Verlauf der Chinesischen Mauer, die ich für zahlreiche Bilder nutzte.

Zu Beginn unseres Wegs war es einfach nur bisschen „wellig" und angenehm zu gehen. Einige Schneereste waren noch auf der Mauer.

Wenn man es so sehen möchte war dieser Teil der chinesischen Mauer sehr gut für einen gemütlichen Spaziergang geeignet. Zu Beginn konnten wir so ganz entspannt und ohne Mühen gehen.

Es war sehr angenehm ohne Menschen auf diesem Mauerabschnitt entlang zu wandern. Damit konnte ich auch die Stimmung in vollen Zügen genießen.

Wir kamen dem steilen Teil der chinesischen Mauer immer Näher. Der gemütliche Teil war bald zu Ende.

Dann kam auch tatsächlich der Anstieg. Es ging die Stufen mit unterschiedlichen Höhen nach oben. Das war ganz schön anstregend jetzt. Mit der Daunenjacke wurde es mir sehr warm und ich fing an zu schwitzen. Ich öffnete meine Daunenjacke. Bei meinem ersten Besuch vor Jahren im Winter in Badaling habe ich mich dabei erkältet. Das wollte ich unbedingt vermeiden. Immer wieder eine kurze Pause, um den Atem und den Puls wieder etwas zu beruhigen.

Die Anzahl der schon wenigen Besuchern nahm hier nochmals deutlich ab. Ich wollte einfach das Ende der restaurierten Mauer erreichen. Das war mein Ansporn (auch wenn ich gar nicht wusste, ob es so einen Mauerabschnitt hier gibt). Hier lang mehr Schnee auf der Mauer.

Der Genuß blieb über den ganzen Tag konstant bei mir, auch wenn der steile Anstieg recht mühsam war.

Immer wieder passierten wir Wachtürme auf unserem Weg. Mein Instinkt sagte mir, dass dort oben die restaurierte Mauer langsam zu Ende sein muss.

Ich erreichte ein Schild, dass man wegen Gefahr nicht weiter gehen soll. Es war das Ende der restaurierten chinesischen Mauer. Meine Vermutung war also richtig. Es ist hier einfach nur noch eine Art Erdwall. Die Mauer konnte ich nur noch anhand der Steine erahnen. Büsche wuchsen hier. Dieser Mauerabschnitt bei Mutianyu soll bereits im 6. Jahrhundert wähernd der Qi-Dynastie errichtet worden sein.

Wir legten eine kurze Verschnaufspause ein. Dabei machte ich noch einige Bilder mit dem Tele auf die chinesische Mauer auf einem weiter entfernten Bergrücken.

Bei der ursprünglichen (zerfallenen) chinesischen Mauer konnten wir auf einen weiteren Abschnitt der chinesischen Mauer auf dem Bergrücken erblicken.

Bei dem Mauerabschnitt sind die Wachtürme zerfallen. Diesen Teil wollten wir aber nicht mehr erkunden.

Der sportliche Teil mit dem Aufstieg war geschafft. Jetzt ging es gemütlich den Weg nach unten. Teilweise ging sehr steil nach unten (das hatten wir natürlich zuvor nach oben schon hinter uns gebracht).

Es ging natürlich den gleichen Weg jetzt zurück. Unser Blick war fast immer nach vorne gerichtet. Jetzt sahen wir die Wachtürme zuerst von der anderen Richtung. Andere Perspektiven für weitere Bilder.

Chinesen machen gerne außergewöhnliche Bilder. Hier konnte ich eine Gruppe beobachten. Welche Bedeutung das Ritual wohl hat?

Von hier oben hatten wir auch einen herrlichen Blick auf den Verlauf der chinesischen Mauer. Die Sonne stand bereits tiefer im Januar. Sie erzeugte im Gegenlicht eine schöne Stimmung.

Die tiefstehende Sonne warf ein sehr schönes Licht in den späteren Nachmittagsstunden auf die Mauer. Wir konnten nochmals auf den steilen Abschnitt Zurückschauen.

Der Tag war so herrlich, dass ich noch genügend Energie für einen Freudensprung auf der menschenleere chinesischen Mauer hatte.

Immer wieder konnten wir auf den Weg blicken, den wir zurück gelegt haben. So langsam merkte ich die Anstrengung in meinen Beinen.

Um diese Zeit im späten Licht der Nachmittagssonne war die menschenleere chinesische Mauer einfach wunderschön. Wir mussten uns richtig losreißen.

Zum Schluss ging es mit der Seilbahn wieder nach unten. Was uns jetzt noch fehlte war ein Taxi. Weit und breit war keines zu sehen. Wir wurden von einigen Männern angesprochen. Wir nannten das Kempinski als Ziel. Darauf bekamen wir einen Fahrpreis genannt, der viel zu teuer war. Wir erwiderten den Fahrpreis von heute Morgen mit dem Taxi. Wir einigten uns nach kurzer Zeit (nachdem wir nicht weiter verhandelten, sondern einfach weiter zu Fuss gingen und Ausschau nach einem Taxi hielten).

Fazit zu menschenleere chinesische Mauer in Mutianyu

Der Besuch in Mutianyu hat sich sehr gelohnt. Ich war überwältigt von dem Erlebnis und „meiner" Entdeckungstour. Es soll zur APEC 2014 viel restauriert worden sein. Mir hat dieser Mauerabschnitt sehr gefallen. Auch einfach aus dem Grund, dass man oben in zwei verschiedene Richtungen die Mauer erkunden kann. Damit teilen sich die Besucher dort schon mal auf. In Badaling war es bei meinem ersten Besuch, dass es vom Parkplatz nur in eine Richtung geht und damit viel mehr Menschen dort waren. Zudem steuern Badaling alle Reisegruppen aus Bejing an.

Wer sich nach der Fahrt mit der Gondel für den Weg auf der Mauer nach rechts entscheidet, hat die Möglichkeit dort im Laufe des Wegs mit einer anderen Seilbahn nach unten zu kommen. Das kann für alle interessant sein, die nicht ganz so weit zu Fuss gehen möchten.

Noch einige Informationen zum Weg auf der Mauer:

  • Von der Endstation der Gondel bis zum steilen Anstieg sind es etwa 1 Kilometer.
  • Der steile Anstieg ist etwa 500 Meter lang.
  • Der gesamte Weg von der Gondel bis zum Ende der restaurierten Mauer sind etwa 1,7 Kilometer mit einem Höhenunterschied von über 200 Meter.
  • Der Weg von der Gondel auf der Mauer rechts ist etwa 1,2 Kilometer bis zur anderen Seilbahn und ist durchweg bergab.

In Kombination mit einem Aufenthalt im Sunrise Kempinski Hotel lässt sich die Mauer mit wenig Aufwand in Mutianyu besuchen. Zusätzlich bietet das Hotel noch die Möglichkeit den Yanqi Lake zu erkunden oder den Blick auf die dort verlaufende chinesische Mauer genießen. Die Fahrt von Beijing dauert eine gute Stunde nach Mutianyu.

Weitere (auch geschichtliche) Informationen bei Wikipedia über die chinesische Mauer und über die Mauer in Mutianyu.

Tipps für Beijing (Peking) findest du in meinem Beitrag: Beijing, meine Lieblingsstadt.


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