Menschen, die mein Leben kurz streifen

Menschen, die mein Leben kurz streifen

Einen tollen Artikel habe ich da eben bei Fadenvogel gelesen und ich folge dem Aufruf sehr gerne auch ein paar kleine Geschichten zu erzählen.

Es gibt Sie, die Menschen, die einem tagtäglich irgendwo, irgendwie über den Weg laufen. Ich mache mir über viele Gedanken aber spätestens wenn der nächste Mensch an mir vorbeiläuft, geht die Geschichte weiter.
Sind mir einige in Erinnerung geblieben? Sind es gute oder schlechte Erinnerungen? Ich geh dem mal nach und gebe diesen gesichtslosen Menschen, die mein Leben nur kurz streifen, einen Platz, hier in meiner Geschichte.

Vor vielen Jahren wurde ich ohnmächtig, mitten auf dem Marktplatz meiner Heimat. Als ich erwachte, hielt jemand meine Hand. Es war ein Obdachloser, der mir etwas von seiner warmen Mahlzeit abgeben wollte, damit ich zu Kräften komme. Ich wurde wieder ohnmächtig. Als ich erwachte, war er nicht mehr da, aber ich bin ihm sehr dankbar.

Vor zwei Wochen wollte ich mit dem Prinzen einkaufen gehen. Im Auto merkte ich, dass ich weder einen Chip, noch Kleingeld für den Einkaufswagen hatte. Ich ging zur Information und fragte ob Sie mir einen Schein wechseln könnte, da ich keinen Chip habe. Sie kramte sofort in den Schränken, gab mir zwei Chips und ein kleines Plüschtier, für den Prinzen. Ich fand das sooooo unglaublich nett von dieser Frau.

Wir haben hier in unserem Wohnviertel einen festen Hermesfahrer. Er ist jeden Tag hier unterwegs. Als er mir das erste Paket brachte, gab er mir seine Handynummer und sagte, dass ich jedes Paket bei ihm abgeben kann, ich soll ihn einfach kurz anrufen und er kommt vorbei. Hallo, wie nett ist das denn, besonders wenn man weiß, wie wenig diese Fahrer verdienen.

Menschen, die mein Leben kurz streifen

Vor knapp einem Jahr, mein Mann war auf Geschäftsreise, Schnitt ich mir ziemlich tief in den Finger. Ich rief sofort eine befreundete Krankenschwester an, was ich jetzt machen soll. Dann rief ich den Hausarzt an und den Notarzt. Alle sagten, ich muss in die Notaufnahme. Es war 18Uhr, der Prinz war ein Jahr alt und ich musste mit ihm zusammen in die Notaufnahme fahren. Ich hatte Panik. Dort angekommen wurde mir erst einmal schnell ein Verband gelegt und dann hieß es, ich muss warten, da man nicht weiß ob es genäht werden muss.

Die Notaufnahme war voll.

Alle, die da saßen waren unglaublich nett zu mir und dem Prinzen, es war so heiß an dem Tag und ich war soooo nervös, der Prinz war müde und wir hatten Hunger und ich wusste, ich bin nicht wirklich ein Notfall und wir würden noch Stunden da sitzen. ABER wir kamen nach knapp 1 Stunde als Nächstes dran. Die tolle Ärztin, schnappte den Prinzen(was ich gar nicht mag, wenn fremde Menschen, ihn einfach nehmen) und streichelte sein Bauch und er war total fasziniert und Sie konnte in Ruhe meinen Finger anschauen. Er wurde getaped, verbunden, es gab Schmerzmittel und wir konnten gehen. Ich bedankte mich bei Ihr und auch bei den Wartenden draußen.

Es sind nicht viele Geschichten aber doch zeigen Sie mir, dass es viele gute Menschen gibt. Ich muss Sie nicht kennen oder in mein Haus lassen um sagen zu können, dass Sie sehr sehr nett und hilfsbereit sind.

Macht alle mit und teilt mit mir und Fadenvogel eure Geschichten.
Geben wir Ihnen ein Gesicht und unsere Geschichte.


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