Und wieder ein Wahnsinns-Kommentar, dem ich einen eigenen Artikel widmen möchte. Bitte lies Dir Melissas Geschichte durch, ich bin sicher, dass Du Ihr den einen oder anderen Ratschlag geben kannst.
Hallo,
ich habe gerade diese Seite hier entdeckt, worüber ich mich sehr freue, weil ich endlich jemanden gefunden habe, der mich vielleicht besser versteht, als meine Familie und Freunde.Ich hoffe ich kann mich mit euch austauschen und bekomme schnell eine Antwort.
Es sieht nämlich so bei mir aus, dass ich vor fast 2 Jahren plötzlich Panikattacken bekommen habe. An die erste Erinnere ich mich genau. Ich war damals 17 Jahre alt und besuchte die Abendschule um meinen Realschulabschluss zu machen.
Nach einer kurzen Raucherpause kamen wir wieder in die Klasse und kurz darauf bekam ich Herzrasen. Mir wurde schwindelig und schlecht. Es fühlte sich so an, als würde ich jeden moment vom Stuhl fallen, oder mein Herz bleibt stehen.
Ich meldete mich und wollte meinem Lehrer bescheid sagen, weil ich mein Herz so schnell schlagen sah, dass ich nicht wusste, was ich machen soll. Er sah mein melden aber nicht und ich beschloss mich ersteinmal zu beruhigen. Eine 3/4 Stunde später war die Stunde vorbei und ich meldete mich ab.
Auf dem Weg nach hause fragte ich mich, was das gewesen sei und erzählte es meiner Schwester, die mit mir in einer Klasse war, jedoch an diesem Tag krank, und deshalb nicht in der Schule war.
Die Panikattacken kamen immer häufiger und meine Schwester schlug mir vor zum Arzt zu gehen, weil es vielleicht Bluthochdruck sein könnte. Aber dieser fand nichts und schickte mich zu einem Neurologen. Schnell war klar, dass ich Panikattacken hatte und bekam Tabletten und machte eine Therapie. Die Tabletten halfen aber nicht und ich hatte einmal im Monat für 20 Minuten ein Gespräch, was mir auch nicht geholfen hat, also brach ich die Therapie ab.
Mit der Zeit wurde es immer schlimmer und schlimmer. Keiner hatte Verständnis. Meine damalige beste Freundin sagte zu mir : ” Das kommt nur, weil Du daran denkst.” Und mein Ex – Freund sagte :” Du bildest oder redest Dir das ein.”
Ich fragte mich ob ich krank sei, weil ich von meiner Kindheit geprägt bin ( sexuelle Belästigung, Vater hat Mutter geschlagen, beide trinken regelmäßig alkohol, der Tod meines Opas, Mobbing in der Schule und die Beste Freundin Verloren ).
Ich zog mich immer mehr zurück, wurde Aggresiv und Meckerte nur noch rum, aber redete mit niemanden, weil niemad mich verstand. Und es wurde immer schlimmer.
Inzwischen bin ich 19 Jahre alt, gehe nur noch mit Menschen raus, die ich gut kenne. Wenn ich mal alleine raus muss habe ich mein Handy in der Hand, telefoniere oder höre Musik. Ich versuche immer Menschenmängen aus dem Weg zu gehen, meide Blicke und versuche mir nichts anmerken zu lassen.
Ich nehme neue Tabletten, die mir wieder nicht helfen und von seitdem ich sie nehme werde ich nachts wach und kann stundenlang nich weiterschlafen. Ich kann nicht mehr zur Schule gehen, weil ich 4 Stunden bevor die Schule anfing einen Nervenzusammenbruch hatte.
Ich habe angst mit menschen, die ich nicht kenne in einem Raum zu sitzen. Egal, ob es einer, zwei oder zehn sind. Ich muss einen neuen Psychotherapeuten suchen.
Ich muss verlernen Angst zu haben, aber ich habe das Gefühl, dass es nie so sein wird. Ich habe Angst, mich mit meinen Ängsten zu Konfrontieren. Angst vor noch mehr Panikattacken. Ich habe Angst, ins kalte Wasser geworfen zu werden, nicht mehr Krankgeschrieben zu werden und an Orte gehen zu müssen, an denen ich einen Anfall nach dem anderen bekommen würde.
( bin jetzt seit dem 7. 9. 11 Krankgeschrieben also knapp 4 wochen ) Ich bin keine faule Sau, was jetzt viele sagen würden. Ich will im Leben was erreichen, aber die Angst ist viel zu groß.
Ich denke jeden Tag an nichts anderes mehr. Die Angst ist inzwischen sogar schon so groß, dass ich oft darüber nachdenke mich umzubringen, damit ich all das nicht mehr fühlen muss.
Ich könnte noch so viel schreiben und ich hoffe es ist nicht schon zu viel und ich nerve nicht. Über eine Antwort würde ich mich riesig freuen.
Lg Melissa