Meine radioaktive Zwangsauszeit

Wer mir auf Twitter und Instagram folgt, hat es vielleicht schon mitbekommen: Gestern hatte ich die letzte Untersuchung fürs Staging (um das Stadium meiner Krebserkrankung festzustellen). Dafür wurde in meinem gesamten Körper nach Krebszellen gesucht, um zu schauen, ob sich der Krebs schon ausgebreitet hat.

Dadurch dass ich bei der Erstdiagnose noch schwanger war, konnte der Großteil der Untersuchungen damals noch nicht gemacht werden, um das Baby nicht zu gefährden.
Direkt nach der Diagnosestellung konnte bloß ein Ultraschall meines Bauchraums durchgeführt werden, um dort nach eventuell entstandenen Metastasen zu suchen (zum Glück wurden dort keine Gefunden!).

Jetzt wo die Mini-Prinzessin ihr Bauchhotel verlassen hat, konnten die anderen Untersuchungen stattfinden.
Schon letzte Woche hatte ich einen Termin zum CT der Lunge. Ohne Befund – auch dort wurde also nichts auffälliges entdeckt.

Gestern musste ich dann zum Knochenscan. Der war etwas aufwendiger als das CT.
Ich musste morgens ins Krankenhaus und mich in der Radiologie melden, wo ich dann als erstes ein leicht radioaktives Kontrastmittel in die Vene gespritzt bekommen habe.

Danach hieß es warten (etwa 3 Stunden) und viel trinken (und dementsprechend häufig zum Klo latschen).

Nach den 3 Stunden ging es dann zurück in die Radiologie. Das Gerät, in dem der Knochenscan (oder die Knochenszintigrafie, falls euch das Fachwort interessiert) gemacht wurde ist dem CT-Gerät sehr ähnlich. Man liegt auf einer flachen Liege und dann fährt ein großer Kasten über den ganzen Körper, angefangen beim Kopf.
Dieses Teil fährt allerdings ziemlich nah über den Körper (schätzungsweise 1-2 cm Abstand), was vor allem am Kopf recht unangenehm ist – vor allem, wenn man (so wie ich) leichte Platzangst hat.

Zum Glück war es schnell vorbei (13 Minuten). Danach konnte ich nach Hause gehen – allerdings musste ich mich für 24 Stunden von den Kindern fernhalten, damit sie nichts von der Strahlung abbekommen.

So sehr ich mir hin und wieder mal eine Auszeit wünsche, so komisch (und irgendwie blöd) war es dann, dazu gezwungen zu sein. Vor allem die Mini-Prinzessin, die ich im Grunde seit 11 Tagen dauerhaft bei mir hatte, hat mir gefehlt.
Es ist einfach ein doofes Gefühl, wenn man seine Kinder gar nicht anfassen darf und immer mindestens einen Meter Abstand halten muss.

Es war allein schon ziemlich komisch für mich den Vormittag über so ganz ohne Kind unterwegs zu sein. Jedes mal wenn ich von A nach B gegangen bin, habe ich kurz gedacht, ich hätte das Baby irgendwo vergessen, weil es so ungewohnt war, alleine unterwegs zu sein – kennt ihr das?
Genauso wie ich demnächst dann beim alleine einkaufen den Einkaufswagen wieder an der Kasse vor und zurückschiebe, wie ich das beim Kinderwagen immer mache und mich alle für verrückt halten.

Damit vor allem die große Prinzessin sich nicht so schwer tut, hab ich mich gestern komplett zurückgezogen und den Nachmittag im Schlafzimmer verbracht, während Mann und Oma sich um die Kinder gekümmert haben.

Der positive Aspekt meiner Zwangsauszeit war, dass ich einiges geschafft habe: Ich konnte mich endlich durch meinen Blogfeed lesen, selber einige Beiträge vorbereiten und nebenbei trotzdem noch ein bisschen Schlaf nachholen und mich entspannen. Ein paar Seiten in meinem aktuellen Buch habe ich auch geschafft zu lesen.

Heute hatte ich dann meine nächste Chemo (die letzte EC, ab jetzt kommen dann die wöchentlichen Chemos mit anderen, weniger fiesen Medikamenten), somit war ich den Vormittag über sowieso außer Haus und bin nun froh, noch ein wenig ausruhen zu können. Direkt nach der Chemo bin ich ja immer ziemlich ausgeknockt.

Die Mini-Prinzessin musste ich aber trotz allem schonmal kurz kuscheln – nach fast 30 Stunden war das auch bitter nötig!

baby

Ich freue mich sehr darauf, heute abend wieder neben der Mini-Prinzessin und dem Mann liegen zu dürfen und hoffe ja ein bisschen darauf, dass die große Prinzessin heute Nacht auch zu uns zum Kuscheln kommt… auch wenn Schlaf dann wieder Mangelware sein wird.

Die Ergebnisse meiner Untersuchungen sind jetzt übrigens alle da: nirgendwo Metastasen! Ich freu mich wie verrückt, denn das verbessert meine Prognose ungemein und nimmt mir viele Sorgen.

Und jetzt verzieh ich mich erstmal ins Bett!



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