Ich bin nicht sonderlich gut bewandert in Dingen, die mädchenspezifisch sind. Liegt wohl am mangelnden Interesse, welches in meiner Kindheit und Jugend nicht geweckt worden ist. Jedoch treibt es mich manchmal in den Selbstversuch mehr “mädchenhaft” (dem Klischee entsprechend geschminkt, lackiert und gekleidet) zu sein.
Mein letzter größerer Versuch war es die Fingernägel schön lackiert zu haben. Im Budni beriet mich eine desinteressierte Mittvierzigerin und nach laut starken fluchen und meckern, hatte ich dann das Zeug auf meinen Nägeln.
Das war gar nicht das Fatale an der ganzen Sache. Das machte sich erst Wochen nachdem der Lack wieder drunten war bemerkbar: meine Fingernägel brachen beim bloßen angucken ab. Und ich war immer mit reichlich guten Nägeln gesegnet – aber seitdem sie lackiert waren ist das Geschichte.
Beautygurus werden jetzt mit der Zunge schnalzen, gelangweilt und genervt die Augen rollen: “Hast du wohl keinen Unterlack, zum Schutz, verwendet.” Natürlich war auf einigen Nägeln ein Unterlack. Bei anderen irgendwann nicht mehr, weil ich da neu lackierte, da es absplitterte und ich das Unterlackzeug vergaß. Letztendlich kann ich sagen, dass ob Unterlack oder nicht: länger Halten tuts nicht und kaputt gingen alle Nägel.
Auch stellte der Freund meiner Schwester den Sinn von Unterlack in Bezug auf die Haltbarkeit in Frage. Weil zwei Lacke auf einer “flexiblen” Oberfläche nicht besser halten können. Außer das eine ist eine Lauge und greift die Oberfläche an und raut sie auf für eine bessere Haftung. Klingt für mich logisch und könnte auch so stimmen. Meine abbrechenden Nägel wären nur ein Beweis für meine äußerst abwegige These.
Was ich dadraus für ein Fazit zog war, dass Nagellack und Co. nicht mit in die neue Wohnung zogen und ich lieber den “Nude-Look” trage als Fingernägel zu haben, die aussehen als wären sie mein tägliches Frühstück.
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