Meine Daten – Als Währung

Während alle Welt über Geheimdienste und deren Wissenshunger diskutiert, meldet sich das Software-Unternehmen “Amdocs” mit einer Studie zu Wort, daß Kunden bereit seien, persönliche Daten zu veröffentlichen, wenn sie dafür einen besseren Kundenservice und/oder eine Vergütung (in Form günstigerer oder größerer Tarife) erhalten könnten, Daten werden so zu einer Art neuer Währung.

 

Telefonzentrale (Quelle: swisscom)

Mein Telefon ist sicher! (Foto: Swisscom)

Für Amdocs, die weltweit 20.000 Mitarbeiter beschäftigen und Software für Kundenunterstützungssysteme (Business Support Systems (BSS) und Operational Support Systems (OSS)) in über 60 Ländern entwickeln, hat wiederum das britische Meinungsforschungsinstitut Coleman Parkes im April 2013 weltweit 3900 Mobilfunk-Endkunden befragt.

Deren Ergebnisse sind verblüffend: Weltweit gesehen, vertrauen über die Hälfte der Kunden ihrem Mobilfunk-Provider soweit, dass dieser gute Chance hätte, basierend auf den dafür freigegebenen persönlichen Daten, Angaben über Familie und die Social-Media-Profile des Kunden dafür passende Angebote und Dienstleistungen zu entwickeln, fanden die Meinungsforscher heraus.

Immerhin: Deutsche Kunden seien im internationalen Vergleich weniger bereit, private Daten preiszugeben. Besondere Zurückhaltung üben deutschen Kunden bei finanziellen Transaktionen, wenn sie online stattfinden sollen.

In der Tat: Die Monetarisierung von persönlichen Informationen erzeugt zunächst einmal eher Skepsis. Allerdings sei die Frage nach der Verwertung personenbezogener Daten wesentlich komplexer. So habe die Studie ergeben, dass die Deutschen bezüglich der Freigabe ihrer persönlichen Daten doch nicht so zurückhaltend seien, wie man aufgrund der aktuellen medialen Aufregung vermuten würde.

Zwei Drittel der Deutschen vertrauten ihrem Mobilfunkanbieter. Rund 44 Prozent der Befragten würden ihrem Anbieter sogar erlauben, persönlichen Daten für eine Gegenleistung an den Kunden auch an Dritte weiterzugeben. Damit liege Deutschland nur knapp unter dem globalen Durchschnitt von 56 Prozent. Darüber hinaus würden 38 Prozent auch persönliche Daten von sich preisgeben wie z. B. ihren derzeitigen Aufenthaltsort, Einblicke in ihren TV-Konsum, ihr Verhalten auf Facebook und sogar die Namen ihrer wichtigsten Facebook-Kontakte. Kunden zeigten sich durch finanzielle Anreize aufgeschlossen gegenüber einer Datenfreigabe, wenn sie dafür mit günstigeren Tarifen (65 Prozent), einer schnelleren Datenübertragunsrate, einem besseren bevorzugten Kundenservice (54) oder geräteübergreifenden Datentarifen (50%) rechnen könnten.

Und: Rund ein Drittel der Befragten würde die Informationen sogar ohne Gegenleistung herausgeben.

Im Vergleich mit anderen Ländern sind israelische Nutzer mit der Datenfreigabe ähnlich zurückhaltend, wie in Deutschland, während rund etwa auf den Philippinen 80 Prozent der Nutzer bereit wären, persönliche Daten freizugeben.

„Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass Befürchtungen in der Branche, die Kunden könnten ihre persönlichen Daten unter keinen Umständen herausgeben wollen, übertrieben sind“, zieht Meinungsforscher Ian Parkes, Chef von Coleman Parkes seine Schlüsse. „Viele Kunden sind bereit ihre Informationen weiterzugeben, um dafür einen Mehrwert von ihrem Provider zu bekommen. Mit der zusätzlichen Option, die Informationen an Dritte weiterzugeben, wird somit aus den Daten eine Art neuer Währung.“ In der Tat.

Für die Software-Industrie kann das ein spannendes Thema werden: „Service Provider können auf eine Fülle von strukturierten und unstrukturierten Kundendaten sowie eine bewährte Kundenbeziehung zurückgreifen”, erklärte Rebecca Prudhomme, Vice President of Product and Solutions Marketing bei Amdocs. „Mit den fortschrittlichen Technologien und Services von Amdocs bleiben die Provider auf der Höhe der Zeit und können mit Hilfe dieser Daten neue Services und somit ein verbessertes Angebot für die Kunden entwickeln und zeitgleich neue Einnahmequellen erschließen.”

Die Studie wurde an dem Tag veröffentlicht, an dem Amdocs sein neue “Big Data Framework” vorstellte, das Datenmanagement- und Analyse-Plattformen sowie eine Anwendung zur Geschäftsabwicklung– zusammen mit dem Big-Data-Professional-Services-Verfahren für Beratung, Umgang mit wissenschaftlichen Daten, Implementierung und Testläufen bieten soll. Nur mit entsprechender Software können die gigantischen Datenmengen (Branchenjargon “Big Data”) überhaupt bewältigt werden.

 


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