Mein Weg in die Apotheke – 13 Jahre Schule und was dann?

Für mich war nach einem Praktikum (während der Schulzeit) in der Apotheke klar,: das will ich später mal machen, damit werde ich glücklich. Doch lediglich eine Ausbildung zu absolvieren reicht da nicht aus. (Vorausgesetzt,  man hat das Ziel selbst einmal eine Apotheke zu besitzen). Die Approbationsordnung, an die alle Apotheker gebunden sind, fordert von jedem ein abgeschlossenes Studium der Pharmazie. Das Studium beinhaltet folgende Naturwissenschaften: Mathematik, Physik, Chemie, Biologie und natürlich die Wissenschaften, die alles verbinden: die Pharmakologie und Arzneiformenlehre (Galenik). Um der Materie Herr zu werden gibt es eine Regelstudiumzeit von 10 Semestern, das entspricht 5 Jahren. Während andere bereits arbeiten gehen oder schon bald die Ausbildung zur PTA (2,5Jahre) abgeschlossen haben, sitzt der Pharmaziestudent immer noch in Hörsälen und entspricht dabei keines Weges dem Vorurteil “Studentenleben”. Der Lehrstoff für ein Semester ist mehr als ausreichend  – und Laborplätze sind auch eher Mangelware.
Wie schön ist es da, mal wieder Semesterferien zu haben. Doch wer jetzt denkt, die Ferien im Studium entsprechen denen in der Schule, der liegt falsch. Man beschreibt die Semesterferien lieber als “vorlesungsfreie Zeit”, denn das Ferienprogramm besteht aus unterschiedlichen Praktika.
Zum einen gibt es Veranstaltungen an der Universität. Zum anderen verlangt die Studienordnung im Fach Pharmazie, dass im Grundstudium (die ersten 4 Semester) insgesamt 8 Wochen  à 40 Stunden (die “Famulatur”) und nach dem Hauptstudium (nach 8 Semestern) ein Jahr Praktikum absolviert werden. Das Wort Famulatur stammt übrigens vom lateinischen famulus und bedeutet Gehilfe. Die Famulatur kann in verschiedenen  Bereichen durchgeführt werden. Man hat die Möglichkeit in einer Krankenhausapotheke, in der pharmazeutischen Industrie oder  in einer öffentlichen Apotheke einen Famulaturplatz zu bekommen.
Ich entschied mich in der jetzigen vorlesungsfreien Zeit für die öffentliche Apotheke. Während man an den Labortagen im Studium den Anleitungen der Kursleiter Folge zu leisten hat, wird man in der Flößer-Apotheke richtig gefordert. Die erlernten Formeln und Vorgehensweisen ergeben plötzlich einen Sinn, und man wird sich der Bedeutung dieser bewusst. Beim Austausch mit den Angestellten konnte ich Neues lernen und Motivation für das weitere Studium erlangen. Da das Team  in der Flößer-Apotheke  sehr freundlich und hilfsbereit ist, durfte ich Rezepturen (unter Aufsicht) herstellen und aktiv am Alltag in einer Apotheke teilhaben.
Obwohl das Studium viele schwere Zeiten inne hat gibt es auch ab und zu einmal Lichtblicke.
Zum Beispiel das strahlende Blau der Fassade der Flößer-Apotheke und das Engagement, Managment und die Kompetenz die sich hinter dieser Fassade verbergen.


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