Dass sich Frauen in der Konstellation Mutter zu Schwiegertochter oder Frau zu Schwiegermutter gut vertragen, ist meist nur erwünschte Legende, oder zumindest sehr-sehr selten. Sonst gäbe es keine der vielen Schwiegermutterwitze.
Der nun folgende Witz aus der Ukraine tut NICHTS zur Sache, im Gegenteil, aber ich muss ihn einfach loswerden, um den NORMALfall zu charakterisieren:
Eine Schwiegermutter wird von der Frau des Hauses am Bahnhof abgeholt. “Und? Wie lange wollen Sie bleiben, Mütterchen?” – “Unbestimmt. Sollte ich aber eines Tages merken, dass ich euch lästig werde, reise ich wieder ab.” – “Gut zu wissen. Aber sollten wir nicht wenigsten noch einen Tee vor Ihrer Abreise trinken?”
Wie gesagt: Bei uns ist es anders, bei uns mögen sie sich. Weshalb sie sich mich als Opfer gewählt haben, denn jedes Soziotop braucht seine Opfer. Derweil die beiden in meiner Anwesenheit regelmässig so reden, als sei ich abwesend. (Das abwertende rhetorische Modell, Frauen im Läster-Modul).
“Sagmal Lena, hatter [sic!] dir denn nun endlich den Spiegel angebracht?”
“Nein, den Spiegel hatter [sic!] noch nicht angebohrt. Auch nicht das Regal. Handwerkerarbeiten machter [sic!] nicht so gern …”
*Hallo Ihr beiden! – Falls ihr es noch nicht bemerkt habt – ICH SITZE DABEI!*
“Na klar. Das habe ich mir schon so gedacht. Und: Gartenarbeit machter [sic!] auch nicht gern. Bis der mal den Rasen mäht, muss man tausendmal bitten …”
Ich stehe also sexistisch am Pranger. Weil ich den maskulinen Part einer ungeschriebenen Ehe- und Familienvereinbarung nur ungern ausfülle. #aufschrei
Plötzlich gucken mich vier Augen an, ich werde angesprochen:
“Was machst du denn überhaupt-so gern?”
Der diese Frage begleitende Vorwurf ist deutlich zu hören. Aber außer “ich lerne gern” fällt mir keine ehrliche Antwort ein.
Was folgt ist zügellose feminine Heiterkeit. *Schenkelklopf* “Hihi!”- “Haha! – “Der lernt gern!” kommt aus einem Mund, “eine bessere Ausrede ist dir wohl nicht eingefallen?!” aus dem anderen.
Frauen sind sexistisch, durchunddurch.
