Kaum hat das Jahr begonnen, ist der erste Monat auch schon wieder rum. Und mit ihm ein paar skandalöse, aber vor allem gute Bücher. Aufgrund vieler Abbrüche, habe ich im Januar leider weniger gelesen als erhofft, trotzdem bin ich mit meiner Ausbeute ganz zufrieden, insbesondere, weil ich meine Lektüre so gut bewerten konnte. Mit Hape Kerkelings Der Junge muss an die frische Luft und Astrid Lindgrens biografischem Ausschnitt Astrid gab es gleich zwei literaturlastige Filme, die ich diesen Monat sehen durfte. Ich hoffe, dass ich bald meine Gedanken zu beiden in einer kurzen Besprechung zusammentragen kann. Ich bin derzeit ein wenig bloggfaul, aber ich bemüh' mich 😉
Besprechungen
Stella ★★★★☆
Der Club ★★★★☆
Heilige und andere Tote ★★★★☆
Die Übrigen
Cat Person ★★★★☆
Auch hier ärgere ich mich ein wenig, weil ich eigentlich schon längst eine Rezi zu Cat Person schreiben wollte, dessen Kurzgeschichten mir so gut gefallen haben. Sie sind schockierend, in manchen Fällen magisch realistisch, aufwühlend und manchmal so richtig schön böse, dass ich das Lesen auf eine widernatürliche Art genossen habe. Es geht darin um die sogenannten Millenials (zu denen sich die meisten, die das hier lesen werden, wohl zählen müssen), die sich in einer Welt gefangen sehen, in der sie alles erreichen können was sie wollen, meist aber selbst kaum sagen können, was das denn genau ist. Die Autorin schreibt vor allem über zwischenmenschliche Beziehungen und deren mögliche Abgründe, die, wenn man ihr Glauben schenkt, sehr sehr tief sind. Ein wenig verwundert war ich nur darüber, dass die titelgebende Geschichte für mich eine der schwächsten war. Meine Favoriten?: Vernarbt , Böser Junge und Sardinen.
How the Grinch stole Christmas ★★★★☆
Nachdem ich im Dezember den Animationsfilm zum Grinch gesehen hatte, wollte ich unbedingt herausfinden, welche der beiden bisherigen Verfilmungen näher an der literarischen Vorlage angesiedelt ist. Es stellte sich heraus, dass der Film aus 2018 weit mehr mit dem Buch zu tun hat als die frühere Realverfilmung (ich mag sie dennoch beide sehr gern). Ein niedliches Weihnachtsbilderbuch voller Reime mit einer Geschichte, die wohl nun fast jeder kennt. Ein bisschen traurig war ich nur darüber, wie klein Max' Rolle eigentlich ist.
Ziegen bringen Glück ★★★★☆
Anfangs konnte ich mit Ziegen bringen Glück nicht so recht etwas anfangen. Ging es nun um die 11-jährige Kid oder doch um die Ziege auf dem New Yorker-Hochhaus? Es stellte sich heraus, dass dieses dünne Büchlein eine Vielzahl an bemerkenswerten Figuren und deren interessanten Leben beinhaltete, die überraschend tiefgründig und erwachsen waren. Zwischendurch war ich mir nicht einmal mehr sicher, ob ich wirklich ein Kinderbuch in den Händen hielt. Ziegen bringen Glück war für mich damit ein kleines Überraschungspaket, dessen Ende leider ein wenig schwach daherkam.
Töchter ★★☆☆☆
Ich mag dieses (Hör)Buch kaum besprechen, weil ich während des Hörens die ganze Zeit dachte, dass ich einfach nicht die richtige Zielgruppe für die Geschichte bin. Zwei Freundinnen Ende 30 starten einen Roadtrip in die Schweiz, wo der Vater der einen nach langer Krankheit seinem Leben ein Ende setzen will. Die eine steckt noch voller Zuversicht, was ihre Zukunft betrifft – Mann ist bereits geheiratet, Kind hoffentlich bald auf dem Weg – die andere dagegen hat bereits alle Hoffnung aufgegeben und sich zu einer zynischen Frau entwickelt. Auf ihrem Weg, der sich dann doch in andere Richtungen verläuft, rechnen sie mit ihren Eltern ab und ziehen Bilanz. Mir hat die Grundthematik "Was geben uns unsere Eltern mit? Warum fällt es uns oft so schwer, mit ihnen vernünftig zu reden?" zwar gut gefallen, aber grundsätzlich war mir das Buch etwas zu bitter und die Absurdität der Handlung leider nicht absurd genug, um mich wirklich zu unterhalten. Wie gesagt, ich glaube, ich bin vielleicht sogar zu jung, um mich darin wiederzufinden. Die Sprecherin Sabine Arnhold macht ihren Job dafür richtig gut.
Worauf ich mich im Februar freue?