Ich hoffe, ihr seid alle gut ins neue Jahr gerutscht und hattet ein besinnliches Weihnachtsfest im Kreise eurer Liebsten. Mein Dezember war geprägt von vielen Arbeitsstunden, nicht enden wollender Erkältung und mehr Stress als geplant. Dennoch konnte ich auch schöne Stunden mit meiner Familie verbringen, die ich genoss (auch ohne Buch in der Hand). Aus diesen Gründen sieht mein Lesemonat ein wenig mau aus, obwohl ich ziemlich stolz auf mich selbst bin, da ich endlich Ein wenig Leben beenden konnte. Ansonsten war der Dezember sehr weihnachtlich geprägt, da ich wirklich nur Bücher gelesen habe, die sich um die Festtage drehten.
Besprechungen
Winterhaus ★★★★☆
Die Übrigen
Da wohl jeder Eine Weihnachtsgeschichte von Charles Dickens kennt, gehe ich hier nicht weiter darauf ein. Wichtig ist nur, es ist ein tolles Buch, welches besonders um die Weihnachtszeit ein paar wunderbare Lesestunden bietet.
Ein wenig Leben ★★★★★
Ein wenig Leben gehört für mich eindeutig zu den Lesehighlights 2018. Es wurde in den letzten Jahren sehr viel zum Buch veröffentlicht, und es scheint so, als würde man es entweder hassen oder lieben. Ich selbst gehöre zu der zweiten Gruppe von Leser*innen. Die Geschichte rund um die vier New Yorker Freunde Jude, Willem, Malcolm und JB steckt voller glaubwürdiger Liebe, aber auch voller Schmerz. Sie brachte mich dazu, mich zu fragen, wie viel Leid ein einzelnes Leben wohl etragen kann, bis es aufgibt existieren zu wollen. Ein wenig Leben kann man kaum in ein paar Sätzen zusammenfassen. Es beeindruckt durch Gefühl, Kultur und Charakteren, die zu Herzen gehen. Ein absolutes Muss für alle jene, die sich vor tabuisierten Themen nicht fürchten.
Die Schneeschwester ★★★★☆
Nachdem mich Lundes Geschichte des Wassers eher enttäuscht zurückließ, war ich gespannt darauf, wie sie sich im Kinderbuch-Genre schlagen würde. Entgegen meiner Erwartungen entpuppte sich Die Schneeschwester nicht als zuckersüße Weihnachtsgeschichte, sondern bestach mit sehr traurigen, aber wichtigen Themen. Wie lässt sich das Gefühl des Verlustes mit einem Fest wie Weihnachten vereinbarem? Wie kann man ohne einen geliebten Menschen weitermachen? Lunde erzählt die Geschichte eines Jungen, der sich genau diese Fragen stellen muss, der aber nicht bereit ist, Weihnachten aufzugeben. Wunderschön illustriert ist es nebenbei auch.
Ich und der Weihnachtsmann ★★★☆☆
Ich weiß nicht, ob es an mir liegt, ob ich vielleicht zu alt geworden bin für Haigs Weihnachtsmanngeschichten, jedenfalls gefiel mir der dritte Band der Weihnachtsmannreihe bisher am wenigsten. Schon der zweite Teil nahm gegenüber seinem Vorgänger rapide ab, aber die Fortsetzung war nun noch etwas schwächer. Amelia versucht, in Wichtelgrund Fuß zu fassen, aber es möchte ihr nicht so recht gelingen. Erst als der gemeine Osterhase versucht, Weihnachten zu ruinieren, kann sie ihr Können unter Beweis stellen. Das Buch hat sich dabei angefühlt, wie ein Kinderbuch und bewies kaum noch den speziellen Witz, den die beiden Bände davor aufwiesen. Falls ein nächster Teil erscheint, werde ich ihn wohl eher nicht lesen.
Worauf ich mich im Januar freue?