Mehr Lebensmittel als Schuhe im Schrank. Jetzt auch: Lakritz-Ketchup

Meine Schuhsammlung ist für eine Frau recht übersichtlich. Sie besteht aus gerade mal 100 Paar.

Naja, nicht ganz: Aus weiblicher Sicht besitze ich eigentlich gar keine Schuhe und laufe täglich barfuß ins Büro. Da sind ein paar Turnschuhe, ein paar Stiefel, ein paar Sandalen, ein paar Ballerinas, High Heels (die bei Menschen, die darauf laufen können, niemals-nie-nicht als High Heels durchgehen) – insgesamt weniger als ich Kochbücher habe. Sehr viel weniger. Und noch viel weniger als das, was sich so im Vorratsschrank tummelt, davon wollen wir an dieser Stelle gar nicht anfangen…

Ich kaufe Schals und Tücher wie eine Frau. Und Gürtel. Nagellack auch. Und Strickjacken kaufe ich auch wie eine Frau. Ich mein je nach Jahres- oder Tageszeit, nach Anlass oder Stimmung, in allen Farben des Regenbogens – und in all den wunderbaren Zwischentönen [lindgrün, mintgrün, smaragdgrün, laubgrün, tiefseegrün...]

Aber Schuhe und ich – wir haben da offensichtlich ein gespaltenes Verhältnis. Vielleicht brauchen wir eine Mediation?

Bei Lebensmitteln bin ich zum Glück wieder ganz normal: Lebensmittel shoppe ich wie andere Frauen Schuhe. Noch eins in rot und eins in grün. Eins in süß und eins in herzhaft, in knusprig und in weich. Noch nie gegessen, noch nie gehört oder gesehen, ist neu oder eine Rarität. Sieht so schön aus oder ist einfach nur toll verpackt. Immer her damit auf den Teller. Ganz egal, ob ich weiß, was man damit anstellt. Einfach ein großes Schild aufhängen – wenn ich es nicht kenne, wird es gekauft. So kann mir mein libanesischer Gemüsehändler immer mal was Neues verkaufen. Immer her mit dem unbekannten, schönen Leben. Und Freunde – naja, die können mir sowieso so einiges andrehen. Eben bis die Vorratsschränke aus allen Nähten platzen.

So lässt mich genau dieses Verhalten dann auch Momente wie denjenigen feiern, als ich ganz casual einem Freund erzählte “…also Soren hat gesagt, Lakritzsirup über Vanilleeis schmeckt super.” Und er dann weniger casual antwortete “Äh, ja. Aber ganz so toll war es nicht, oder?” [Anm. des Foodbloggers: Don’t try this at home. Just don’t.]

Und wenn ich gar keine Ausrede für das neue Paar Schuhe Lebensmittel mehr finde, dann kann ich zum Glück immer behaupten, das hätte was mit dem Blog zu tun und als FrauFoodblogger macht man sowas eben. Keine weitere Diskussion mehr notwendig. Ich hab eben ein Herz für Lebensmittel. Sogar für Lakritz.

Lakritz-Ketchup.

Lakritzketchup - neue Liebe für den Grillsommer

Rezept im Original von Johann Bülow, unten nach meinem Geschmack angepasst

genug Ketchup, um auch Lakritz-Verweigerer zu überzeugen

>>> Rezept als PDF: Lakritz-Ketchup

  • 2 rote Paprika
  • 4 Schalotten
  • 2 Knoblauchzehen
  • 2 Äpfel
  • 250 g Tomaten
  • 2 EL Apfelessig
  • 10 getrocknete Tomaten
  • 50 g Tomatenmark
  • 500 g pürierte Tomaten
  • 2 EL Lakritzsirup
  • 1 rote Chilishote
  • 2 cm Ingwer, frisch
  • 25 g brauner Zucker
  • ggfs. Salz, schwarzer Pfeffer
  • etwas Öl

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Den Ofen vorheizen und ein Backblech mit Alufolie auslegen. Dann zunächst die Paprika waschen und halbieren, die Kerne entfernen. Die halbierten Paprika auf das Blech geben und etwas andrücken, so dass sie möglichst flach liegen. Im Ofen unter dem Grill rösten, bis die Schale verbrannt ist und Blasen wirft. Dann aus dem Ofen nehmen (Achtung, heiß!), auf einen Teller geben und mit Frischhaltefolie abdecken. Nach ein paar Minuten kann die Schale sehr einfach abgezogen werden.

In der Zwischenzeit Schalotte, Ingwer und Knoblauch fein würfeln. Äpfel, getrocknete und  frische Tomaten ebenfalls würfeln. Die Chilischote entkernen und fein hacken. Dann die geschälten Paprika auch würfeln.

Einen Topf aufsetzen und etwas Öl darin erhitzen. Paprika, Apfel, Tomaten, Knoblauch, Schalotten, Chili und Ingwer darin anschwitzen. Dann das Tomatenmark und die pürierten Tomaten hinzugeben und kurz aufkochen lassen. Zum Schluss mit Zucker, Lakritzsirup und ggfs. zusätzlich Salz und Pfeffer abschmecken. Dabei sowohl mit Zucker als auch mit dem Lakritzsirup langsam starten und sich an den Geschmack herantasten, den man mag. Ich mag mein Ketchup am liebsten ohne vordergründigen Lakritz-Hammer, dafür mit einer leicht würzigen Note im Abgang.

fruchtiges Ketchup, selbstgemacht - Lakritznote wohl dosiert

Nachsätze und Links:

  • Meine Kollegin und ich hatten je 1 Glas Lakritzsirup geschenkt bekommen. Sie standen lange im Voratsschrank herum, bis sie schließlich hervorgekramt wurden und das Lakritz endlich seiner (gleich nach Lakritzschnecken-Wettessen) besten Verwendung zugeführt werden konnte.
  • Blog-Event XCVIII - Schatzsuche im Vorratsschrank (Einsendeschluss 15. Mai 2014)Daher drängt sich das aktuelle Blogevent von Susanne, dass sie bei Zorra durchführt geradezu auf. Ich empfehle jedem, sich auf Schatzsuche im eigenen Vorratsschrank zu machen. Bei Weilen werden so aus Schrankleichen schon mal echte Dauerbrenner (wem das Ketchup nicht genug brennt, der fügt einfach noch eine weitere Chili hinzu, oder 2 oder 3…)
  • Auch wenn ich meinen Lakritzsirup nicht mehr über Vanilleeis träufele – und schon gar keine Erdbeeren dazu essen [aber probiert haben muß man das ja mal!], was ich absolut mag, sind die Lakritze, die Herr Bülow in Schokolade versteckt*. Dark Chocolate Coffee Lakrids? Lakrids in Vollmilchschokolade?

Darf’s eine Portion Extravaganz sein? Ja bitte

* Disclaimer: Ich bekomme kein Geld von Herrn Bülow auch keine Produktproben. Ein lieber Freund war so nett, mich mit den süßen Dingerchen bekannt zu machen. Nun bin ich Selbstversorger. Der Link ist demnach keinesfalls Werbung sondern mehr ein Einblick in meine Samba-tanzenden Geschmackswelten.

  • Ich esse mein Lakritz-Ketchup zu Salsicca, Bärlauch-Bratwurst vom Wollschwein, gegrilltem Schweinebauch, Grillhähnchen… 

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