Mehr Diabetes bei Kindern – Hauptsache Panik schüren

In den Netnews war es die große Meldung der letzten Tage im Bereich Übergewicht.

Immer mehr Kinder erkranken an Diabetes Typ 1. Zunächst einmal hat diese Krankheit als Auto-Immun-Erkrankung keinen ursächlichen Zusammenhang mit dem Gewicht der betroffenen Kinder. Dünne Kinder bekommen es ebenso wie rundlichere. Es sind etwa 1% in Deutschland, heißt es. Auslöser der Meldungsflut war eine Ursachenforschung dieser Krankheit, wobei man herausfinden wollte, ob Viren eine Rolle spielen. Das ließ sich leider nicht nachweisen, wie hier zu lesen ist.

In den folgenden Meldungen anderer Sites kam dann plötzlich auch das Übergewicht ins Spiel. Da es sich nicht als Ursache für Typ 1 Diabetes verwenden lässt, musste Diabetes Mellitus damit verknüpft werden, das lässt sich ja (will man dem halbgaren Mediengetrommel glauben) immer ausschließlich und unbedingt mit Übergewicht verbinden. Jeder Übergewichtige, so der Volksglauben, wird es bekommen. Das ist zwar nicht richtig, aber da man bei Bildern zu Diabetes Typ 2 meist nur dicke Menschen zeigt, existieren dünne Betroffene in der Medienlandschaft so gut wie gar nicht.

Aus der reinen Meldung zu den steigenden Zahlen von Typ 1 wurde anlässlich des Diabetikerkongresses eine Doppelmeldung wo zugleich auf die steigende Zahl von Übergewichtigen und damit verbunden mit einem Anstieg von Typ 2 Diabetes hingewiesen wrude.

Und da auch Typ 1 erkrankte Kinder ihren Prozentanteil an dickeren Kindern haben und von diesen statistisch gesehen logischerweise auch einige irgendwann einmal Diabetes Typ 2 entwickeln können, war es für die dritte Stufe der Meldungen sehr praktisch, beides zu verkünpfen. Dafür kommt das tolle Wort “Gleichzeitig” zum Einsatz.  Es gibt also mehr Typ 1 erkrankte Kinder, was zu mehr Typ 2 erkrankten Kindern führt. Irgendwie so, oder?

Genau betrachtet sind es immer noch zwei verschiedene Meldungen. Doch viele der Eltern von rundlicheren Kindern schnappen die Kernbegriffe : mehr Diabetes bei Kindern,  mehr fettleibige Kinder  (mit Aufzählung aller möglichen Folgeschäden) auf.  Als Resultat wird es wahrscheinlich bei vielen besorgten Eltern einen weiteren Versuch geben, ihre Kinder vor diesem Schicksal zu bewahren. Also her mit den Diäten und Light-Produkten, mit den Appetitzüglern und was sonst noch die Industrie freut.

Auf diesem Diabetikerkongress gab es jede Menge Stände, wo diverse Unternehmen ihre neuesten Produkte vorgestellt haben. Nicht zu vergessen, die Industriesymposien, die den ganzen Mittwoch und einen Teil des Donnerstags füllten. Damit die “normalen” Ärzte wieder auf dem Topstand sind, was besonders gewinnbringend ist und deshalb verschrieben werden sollte.

Praktische Ärzte und Intenisten sind nun mal keine Wissenschaftler und können sich nur auf die Angaben der Hersteller verlassen. Im Bemühen, das für ihre Patienten richtige zu tun und zu verschreiben, sind sie oft genauso Opfer der Gehirnwäsche durch die Industrie wie ihre Patienten.

Die Meldung ist draußen, die Panik wächst. Und der Umsatz sicher auch.


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