Meditation, die Skandhas und die vier Abirrungen

TiereDie Meditation, die wir machen, muss gänzlich frei von den fünf Skandhas sein. Diese Skandhas – Aggregate oder Erlebnishaufen – sind Form, Empfindung, Wahrnehmung, formende Absicht und Bewusstsein; oder auf Tibetisch – gzugs, tshor-ba, ‘du-shes, du-byed und nam-par-shes-pa. Wir meditieren nicht mit irgendeiner Skandha-Beteiligung. Wir meditieren rein, frei von diesen fünf Skandhas. Wenn ihr mit den Skandhas verbunden seid, dann ist das keine Meditation, dann ist das eine intellektuell ersonnene Meditation.
An dieser Stelle sprechen wir nicht über Meditation als Rigpa. Nein, wir sprechen einfach mal über Gedanken. Lasst es uns einfach auf der Ebene der Gedanken belassen. Ich möchte die Gedankenebene in diesem Moment jetzt nicht auf die Ebene der lichten Klarheit heben. Also die Meditation sollte jetzt keine Verwicklung mit den fünf Skandhas haben. Weil Gewahrsein hat keine Gestalt, Farbe, Form, Empfindung oder Wahrnehmung; noch hat es eine Motivation oder irgendein Bewusstsein. Wenn unsere Meditation sich auf unsere Wahrnehmung einem Gefühl entsprechend bezieht, welches wir haben, dann ist das keine Meditation. Unsere Meditation muss vollkommen frei von den fünf Skandhas sein.

Fehlerfreie Meditation

Zusätzlich sollte unsere Meditation frei von den Fehlern sein, die man als die vier Abirrungen kennt. Das ist sozusagen, sich nicht in die Leerheit des substanziellen Wissens zu verirren. Das bedeutet, dass man die Meditation nicht als eine Art substanziellen Wissens begreift, die man nicht bekommt. Das gibt es nichts, was zu erlangen wäre. Auch sollte man sie nicht als einen Pfad ansehen. Die Meditation ist kein Pfad, den man abschreitet. Noch soll man sie als ein Gegenmittel ansehen. Sie ist kein Gegenmittel. Der schlimmste aller Fehler ist, sich in die Leerheit und in eine Imitation der Leerheit zu verirren, einfach indem man Leerheit nicht versteht und sich in eine Kopie von Leerheit verirrt. Das sind die vier Abirrungen, in die wir vermeiden sollten, uns zu verirren.
Nun mögen einige von euch sagen, dass Meditation euch eine gute Gesundheit bringt. Stellt sie nicht in diesen Dienst. Es hat überhaupt nichts mit eurer guten Gesundheit zu tun. Die ganze Sache ist, Meditation nicht an irgendeine Art von Absicht zu hängen. Stellt die Meditation nicht in den Dienst einer Absicht. Es ist auch falsch zu sagen: „Ich setze mich jetzt hin und meditiere.“ Das ist auch falsch, so etwas zu sagen. Ihr könnt nicht dem, was ihr macht, diese Absicht aufzwingen. Wenn ihr sagt, „ich werde jetzt meditieren“, dann ist das schon ein vorgefasstes Konzept. Ihr arbeitet dann schon mit einem voraus erdachten Konzept der Meditation, z.B. wofür Meditation gut ist. Habt kein geistiges Ziel dabei, habt überhaupt kein geistiges Ziel.
Obwohl eure Aufgabe ist, eine klare Erkenntnis daraus zu ziehen, was Meditation ist, die klare Erkenntnis des Gewahrseins, hegen wir keine Hoffnung darin. Wir werden überhaupt keine Hoffnung dabei haben.
Das sind also wichtige Punkte, an die ihr euch erinnern sollt, damit ihr keine vorgefassten Absichten über Meditation habt.

Diese Unterweisungen wurden von Lama Shenphen Dawa, dem Sohn Dudjom Rinpoches gegeben und vom Ngak’chang Rangdrol Dorje (Enrico Kosmus, 2015) ins Deutsche übertragen.


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