mediale Heuchelei

mediale HeucheleiDa hat der Rechnungshof also festgestellt, dass Ein-Euro-Jobber nicht so eingesetzt werden, wie es eigentlich gesetzlich vorgeschrieben ist. Dazu also brauchte man den Rechnungshof? Hätten ein paar Augen für diese Erkenntnis nicht genügt?

Der Bundesrechnungshof hat in einem internen Bericht eklatante Mängel im Hartz-IV-System angeprangert. Darin üben die Kontrolleure scharfe Kritik an den Jobcentern und ihrer Vergabe von Ein-Euro-Jobs: Die geförderten Arbeitsgelegenheiten seien in der Mehrzahl der Fälle nicht geeignet, die Chancen von Langzeitarbeitslosen “auf dem Arbeitsmarkt zu erhöhen”. (Süddeutsche)

Ach was?
Als hätte es bisher so ausgesehen, als wären die Arbeitslosen alle “verschwunden”…
Liest eigentlich irgendwer die Statistiken der Arbeitsämter … ähh- agenturen? Die Menschen, die in 1-Euro-Jobs gebracht werden, sind in den meisten Fällen nicht viel besser dran als Sklaven. Wem bisher nicht aufgefallen ist, dass in diesem Lande gern und immer verstärkter Löhne gezahlt werden, die den Lebensunterhalt nicht decken (Stichwort: Aufstocker), dass 1-Euro-Jobber mitnichten nur “zusätzliche Arbeiten” machen, dass junge Menschen, von den Unis kommend, sich als unbezahlte Praktikanten verdingen müssen…  und und und… der hat die gelb-schwarze Brille auf.

Das gilt auch für die heute wieder kräftig heuchelnde Presse.

…bei mehr als der Hälfte der geprüften Fälle von Ein-Euro-Jobs [fehlten] die Voraussetzungen für eine staatliche Förderung [...]. Entweder habe es sich bei den Arbeiten nicht wie vorgeschrieben um eine zusätzliche Tätigkeit im Interesse der Allgemeinheit gehandelt oder aber durch die Ein-Euro-Jobs sei nicht geförderten Unternehmen Konkurrenz gemacht worden. (N24)

Genau so verlogen ist die Reaktion:

Zu dem aktuellen Rechnungshofbericht sagte die BA-Sprecherin, das Problem sei keineswegs neu; die BA bemühe sich seit etlichen Jahren um eine Lösung. Der aktuelle Bericht sei bereits überholt. Er basiere auf Untersuchungen der Prüfer im Jahr 2008. «Seitdem ist viel passiert. Wenn der Bundesrechnungshof jetzt prüfen würde, käme er sicherlich zu einer anderen Einschätzung», sagte die BA-Sprecherin. (Arcor.de, Handelsblatt)

Ich übersetze das mal: “hätten wir von der BA gewußt, dass es diese Prüfung geben wird, hätten wir die Statistik noch undurchschaubarer gemacht.” Oder glaubt irgendwer im Ernst, dass sich seit 2008 am System etwas grundlegend verändert hätte? Hat sich; aber sicherlich nicht im Sinne der prekär Beschäftigten.

Wir reden im Übrigen hier nicht von wenigen Betroffenen:

Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit waren 2009 im Schnitt 320.000 Menschen in geförderten Arbeitsgelegenheiten beschäftigt. In 280.000 Fällen handelt es sich um Ein-Euro-Jobs. (Andere Wege [Blog])

Nic


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