MCU #11 | Der Flickenteppich THE AVENGERS 2: AGE OF ULTRON

Das Problem mit The Avenger 2: Age of Ultron ist, dass Regisseur und Drehbuchautor Joss Whedon – der bereits den ersten Multi-Superhelden-Film The Avengers inszenieren durfte – die schwere Aufgabe übernehmen musste, nicht nur die Superhelden-Gruppierung erneut zusammen zu bringen und gar zu vergrößern, sondern gleich eine Vielzahl von Folgefilmen mit einzubeziehen, die in diesem elften Film im Marvel Cinematic Universe angeteased werden sollten.

So liefert Age of Ultron bereits einen Prolog zu den Streitigkeiten zwischen Tony Stark (Robert Downey Jr.) und Steve Rogers (Chris Evans), die in Civil War zum Aufeinandertreffen von Iron Man und Captain America – ihren jeweiligen Alter Egos – führen soll. Andy Serkis wird als Ulysses Klaue präsentiert, der in Wakanda mit Vibranium handelt, was zum Problem für Black Panther aufgebaut wird. Und dann wäre da noch Chris Hemsworths Thor, der mit einer Vision der gefährlichen Zusammenkunft der Infinity Steine auf seine ganz eigene Reise geschickt wird.

Und ganz nebenbei soll der Film auch noch seine eigene Story haben. Nämlich die Entwicklung einer künstlichen Intelligenz namens Ultron (James Spader) durch Tony Stark und Bruce Banner (Mark Ruffalo), die allerdings ein Eigenleben entwickelt. Ultron erwacht zum Leben und sieht, was in Civil War nochmals durch die Regierung zur Sprache kommen wird: die Avengers sind gefährlich, die künstliche Intelligenz sei gekommen, um die Welt vor der Zerstörungswut der Helden zu retten.

Derweil lässt Hydras Baron Von Strucker (Thomas Kretschmann) in einer Eröffnungs-Kampfszene die Wunder-Zwillinge Scarlet Witch (Elizabeth Olsen) und Quicksilver (Aaron Taylor-Johnson) auf die Avengers los, die sich bald schon Ultron anschließen, um sich dafür zu rächen, dass ihre Eltern durch eine Bombe von Stark Industries getötet wurden. Derweil wird Vision (Paul Bettany, jetzt nicht mehr nur die Stimme von Jarvis) zum Leben erweckt, der fortan den Gedankenstein aus Lokis Zepter in seiner Stirn trägt.

MCU #11 | Der Flickenteppich THE AVENGERS 2: AGE OF ULTRON

The Avengers 2: Age of Ultron

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Vision (Paul Bettany) wird zum Verbündeten der Avengers

So unterhaltsam Age of Ultron auch ist, der Film ist ein Puzzle von einzelnen Storylines, die wild zusammengefügt wurden bis sich die Handlung zum großen Blockbuster-Finale vorgekämpft hat. Dabei ist das Opening fast noch besser gelungen, da wir hier die Avengers endlich wieder zusammen sehen dürfen, wie sie durch ein Waldstück fahren, springen, laufen, kämpfen – sich ihre Musikthemes abwechseln bis zur gemeinsamen Avengers-Titelmelodie – und sie an der Festung von Baron Von Strucker ankommen und diese stürmen dürfen.

Hier kommt Whedons Dialog-Witz bereits stark zum Vorschein. Ob kleine Reibereien über Captain Americas Wortschatz oder ein Mitarbeiter Von Struckers, der kleinlaut Iron Mans Auftritt kommentiert – trotz Flickenteppich weiß Joss Whedon, wie er nicht nur durch große Kämpfe, sondern auch kleine Worte unterhalten kann. Hier muss auch ein Witz um Thors Hammer eingeworfen werden, der später noch einmal unerwartet aufgegriffen wird, nur um binnen weniger Augenblicke den Neuzugang Vision als einen Verbündeten der Avengers zu etablieren.

MCU #11 | Der Flickenteppich THE AVENGERS 2: AGE OF ULTRON

The Avengers 2: Age of Ultron

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Die Wunder-Zwillinge Quicksilver (Aaron Taylor-Johnson, links) und Scarlet Witch (Elizabeth Olsen, rechts)

Schade ist, dass die creepiness von Scarlet Witch nur einmal kurz zum Vorschein kommen darf, wenn sie sich wie in einem Horrorfilm hexenhaft bewegen darf. Leider wird ihr Hexen-Dasein später fallen gelassen und sie verkommt zum Gedanken kontrollierenden Mädchen, das aber immerhin den Hulk unter ihre Kontrolle bekommt, so dass man uns einen Kampf des grünen Riesen gegen Tony Starks Hulk-Buster geben kann. Kein Avengers-Film ohne eine Auseinandersetzung zwischen eigentlich befreundeten Teammitgliedern.

Die schönste Episode wiederum erhält Hawkeye (Jeremy Renner), der in The Avengers noch selbst unter einer Dauer-Gedankenkontrolle durch Loki zu leiden hatte. Hier wird seine Figur weitaus mehr in den Mittelpunkt gestellt und es gibt gar ein wenig Backstory sowie Bedenken über die Zusammenarbeit mit den Avengers. Trotzdem vermeidet es auch Age of Ultron, uns endlich mehr über Black Widows (Scarlett Johansson) und seine Vergangenheit zu erzählen – ein Flashback, auf den wir weiterhin warten müssen.

The Avengers 2: Age of Ultron ist der harten Aufgabe nicht gewachsen, seinen Vorgänger zu übertrumpfen, obwohl man uns von allem mehr geben wollte. Dieses “mehr” an Neuzugängen wie Scarlet Witch, Quicksilver und Vision kommt zwar cool daher, kann aber erst in späteren Filmen wirklich ausgelebt werden, während dieses MCU-Sequel eher wie ein gigantischer Set-Up wirkt, der auf noch kommende Filme hinarbeiten soll.


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