Wilhelm Buschs Max und Moritz: Das Merztheater der Eurythmieschule Hannover hat die Bilder zum Leben erweckt - für Kinder und Familien ein Vergnügen!
Die letzte Vorstellung in dieser Saison findet am Samstag, 4. Mai, ab 15.30 Uhr statt - ich empfehle sehr, sie zu besuchen, am besten mit Kindern!
Die vorige Vorstellung habe ich selber besucht und großes Vergnügen daran gehabt.
Kinder und Erwachsene sind voller Erwartung und gespannt auf das, was sich gleich vor ihnen abspielen wird.
Wilhelm Buschs Texte werden vor und neben dem Vorhang von einem Erzähler gesprochen (Heinz Schimmel selbst) - die schauspielernden Eurrythmistinnen sprechen selber nicht. Sie stellen das Geschehen mit einer Mischung aus Pantomime, Eurythmie und Schauspiel dar. Bevor ein neuer Streich beginnt, zeigt sich die neue Hauptfigur: Witwe Bolte, Lehrer Lämpel, Schneider Böck, der Onkel usw., vor dem geschlossenen Vorhang. Danach wird der Vorhang geöffnet, und das Geschehen des Streiches wird in kräftigen Bildern lebendig dargestellt.
Was mir besonders gut gefallen hat, ist die Einfachheit der Mittel, die der Fantasie Raum lässt. Der Bach - Sie wissen schon: "ritzeratze, voller Tücke in die Brücke eine Lücke" ... - beispielsweise war durch ein bewegtes Tuch dargestellt; nachdem Max und Moritz in den Teigtrog gefallen sind, können sie sich nicht aus dem zähen Teig befreien - auf der Bühne "kämpfen" sie mit Tuchhüllen.
Das unscharfe Foto - ich habe selbstverständlich während der Vorstellung nicht mit einem Blitz fotografiert - mag andeutungsweise einen Eindruck davon vermitteln.
Auch für die Explosion der Tabakspfeife des Lehrers Lämpel wurde eine einfache Lösung gefunden. Die Kinder (und nicht nur sie) haben ihren Spaß!
Die einzelnen Gestalten bekommen durch Mimik und Gestik ein scharfes Profil, wie es zu dem Satiriker Wilhelm Busch (1832 bis 1908) passt.
Der letzte Streich aber - bei dem Max und Moritz von der Mühle zermahlen und schließlich von den Hühnern als Futter aufgepickt werden - wurde hier fortgelassen. Tatsächlich ist er für Kinder ab 6 Jahren und in heutiger Zeit pädagogisch fragwürdig.
Ich empfehle noch einmal den Besuch - und machen Sie es sich anschließend in dem kleinen Café, das von den StudentInnen der Eurythmieschule liebevoll betreut wird - noch ein wenig gemütlich.
Ein Hinweis noch: Das Wilhelm-Busch-Museum (Deutsches Museum für Karikatur und Zeichenkunst) zeigt seit 28. April bis zum 4. August 2013 Gemälde von Wilhelm Buch und anderen KünstlerInnen seiner Zeit. S. http://www.karikatur-museum.de
Text und Fotos (wie gesagt ohne Blitz technisch unvollkommen): Dr. Helge Mücke, Hannover. Letzte Vorstellung vor der Sommerpause am 4. Mai 2013, 15.30 Uhr. Ort: Merztheater, Brehmstr. 10. Weitere Informationen und Kartenreservierung: http://www.merz-theater.de/pages/intro.php