Mauritius – Ferien im Land der Kontraste

Mauritius gilt weithin als Luxusdestination: Rings um die Insel wimmelt es von 5-Stern Hotels, das Essen ist teuer, die Golfplätze exklusiv. Aber die Insel bietet noch ein paar Kontraste mehr! Hier unsere Reisetipps:

Edelweiss Air verbindet Zürich per Direktflug mit Mauritius. Nach 11 Stunden Flug (!) ist man da. Kaum biegt man aber von der modernen Flughafenautobahn auf die Landstrasse ab, erhält man einen anderen Eindruck von Mauritius: Die Landbevölkerung lebt unter eher ärmlichen Verhältnissen.

Kultur und Bevölkerung

Die lokale Kultur ist geprägt von den ehemaligen Kolonialherren: Es herrscht britischer Linksverkehr und wenn immer möglich läuft man mit einer Baguette unter dem Arm herum.

Französisch ist denn auch die vorherrschende Sprache, in der EU ist man aber im Gegensatz zur Nachbarinsel La Réunion nicht, bezahlt wird in Rupien. Die stinken ziemlich übel nach Geld. Wer kann, bedient sich lieber des praktisch überall akzeptierten Plastikgelds.

Unser Trinkgeld wurde allerdings überall gern in Rupien angenommen ;-)

Auch mit Englisch kommt man gut durch, die Präferenz liegt aber offensichtlich auf Französisch. Manchmal mit einem schwer verständlichen kreolischen Einschlag.

Arm und reich

Die meisten Städtchen und Dörfer machen auf uns Schweizer einen eher ärmlichen Eindruck: Im besseren Fall dominieren rohe Betonstrukturen, im schlechteren Wellblechbehausungen.

Vereinzelt gibt es aber auch eingezäunte Villensiedlungen oder Marinas wie in Flic en Flac. Mit bewachter Einfahrt und einem Spa.

In der Hauptstadt Port Louis liegen arm und reich gleich nebeneinander: Anschliessend an das Bankenviertel mit seinen modernen Hochhäusern schmiegt sich das geschäftige Chinatown mit eher einfacheren Geschäften.

Stadt / Land

Ausserhalb des kleinen Hochhaus-Zentrums sind die Läden zum Hafen hin eher schäbig. Dafür wurde ennet des Asphaltdschungels der zweispurigen Schnellstrasse eine moderne „Waterfront" hochgezogen mit Shopping-Malls, Hotels, Restaurants und einem Museum.

Man halte sich an eine von zwei Unterführungen, anders ist der Weg über die stark befahrende Strasse nicht zu machen.

Der Kontrast zu den ländlichen Zuckerrohrfeldern oder Teeplantagen könnte nicht grösser sein. Dort geht alles gemächlicher seinen Lauf der Zeit.

Mangels Parkplätzen stellt man Autos oder gar ganze Busse einfach mitten auf der Strasse ab. Die nachkommenden Autos können gefälligst ausweichen. Ein auf der ganzen Insel zu beobachtendes Phänomen...

Nach einer Woche Mietwagen fährt Walter jedenfalls gekonnt wie ein Local regelmässig auf die Gegenfahrbahn, um uns Platz zu verschaffen.

Tag und Nacht

Wie überall sonst gibt es auch in Mauritius Tag und Nacht. Allerdings ist die Nacht hier etwas dunkler als andernorts, denn es gibt kaum „Lichtverschmutzung": In den Dörfern gibt es vereinzelte Strassenlaternen, die Landstrassen sind überhaupt nicht beleuchtet.

Nachts zieht es Locals bevorzugt in Casinos und Discos. Da wir typischerweise beides links liegen lassen, beschränkten wir unsere Nachtausflüge auf die Hotelbar.

Und das Restaurant Hapalapam.

Restaurants und Kulinarik

Wir finden es anspruchsvoll, ausserhalb der Hotels ansprechende Restaurants zu finden.

An der Ostküste rings um den Ort Poste de Flacq gibt es das Art Café mit guten Reviews.

Im Norden um Grand Gaube sind die guten Lokale gut hinter Mauern versteckt und schwer zu finden.

Im Süden sehen wir keine Restaurants, die Touristen anziehen würden.

Im Westen bei Flic en Flac gibt es als eine von wenigen Städtchen so etwas wie eine „Restaurantmeile", wo sich mehrere Restaurants aneinander reihen.

Aber auch hier ist der Eindruck, den die Restaurants von aussen vermitteln, bestenfalls zwiespältig. Wir entscheiden uns für eines der etwas besser aussehenden Lokale, in dem viele Gäste sitzen.

Die Karte ist vielversprechend, die Google-Reviews geben immerhin 3.7 Sterne her. Wir hätten es besser bleiben lassen: Der gegrillte Fisch geht noch einigermassen, die frittierten Calamari und Krabben lassen wir aber zum grösseren Teil stehen.

Die mobilen Burger-Stationen am Strand haben bessere Ratings. Wie wir nachträglich recherchieren...

Taxi oder Contract Bus

Was der Unterschied zwischen Taxis und Contract Bussen ist, müssen wir noch recherchieren. Von beidem scheint es jedenfalls keinen Mangel zu geben. Beide sind an allen Sehenswürdigkeiten anzutreffen und seien sie noch so abgelegen.

Wir halten uns an unseren Mietwagen von Hertz. Danke an dieser Stelle an Manta Reisen für den feinen Van! Er bietet uns jederzeit Platz in Hülle und Fülle und lässt sich dennoch wendig durch all die Kurven lenken.

Klima in Mauritius

Das Klima ist ganzjährig angenehm warm bis schwül heiss. Die Hochsaison ist um den November herum, wenn Europäer den Sommer verlängern und die Hitze recht gut erträglich ist.

Nach dem Regen scheint die Sonne

Das Wetter kann allerdings überraschend plötzlich umschlagen: Vom stahlblauen Himmel zum Wolkenbruch kann es mitunter recht schnell gehen.

Dafür ist der Spuk auch schnell vorbei und man findet sich wieder auf der Sonnenseite des Lebens ;-)

Wer das Glück hat, bei schönem Wetter anzureisen, beachte nur mal die Grösse und Breite der Strassengräben: Bei Starkregen muss hier wohl einiges los sein?

Warm und kalt - je nach Wind und Wetter

Subjektiv empfinden wir die Westküste bei Le Morne wärmer als die Ostküste bei Long Beach: Es ist weniger windig und der indische Ozean ein paar Grad mehr aufgeheizt.

Bei Long Beach brauchen wir abends wegen der frischen Bise einen leichten Pullover, in Le Morne tut es die kurzärmlige Bekleidung.

Sonne und Mond

Auch Sonne und Mond bilden in Mauritius ein extravagantes Paar. Der Sonnenaufgang ist bekanntlich an der Ostküste. Wer ihn sehen will, muss aber wohl aus dem Bett gefallen sein.
Mir ergeht es jedenfalls einmal so und entsprechend lungere ich schon vor 6 Uhr frühmorgens am Strand herum. Mit vielen japanischen Fotografen und ihren Teleskopen.

Ich weiss jetzt nicht, ob man von Japan her kommend in Mauritius an Jetlag leidet, jedenfalls sind die Kollegen überraschend zahlreich vertreten.

Wer den Tag gemächlicher angehen lässt, orientiert sich passenderweise am - Mondaufgang! Abends geht der Vollmond spektakulär über dem Meer auf. Wir müssen zweimal hinschauen, als sich der bereits schwarze Nachthorizont golden zu färben beginnt!
Wer nicht auf den obligaten Sonnenuntergang unter Palmen verzichten kann, hält sich auf der Ostseite der Insel schadlos. Da wählt man aus endlos vielen Optionen, mit welchem Zusatzsujet - im Fachjargon als „Störer" bekannt - man den Sonnenuntergang inszenieren will.

Als Beispiel seien nur mal genannt die Kitesurfer, Strandfelsen, Sitzbänke, Sonnenschirme oder eben Strandpalmen...

Ebbe und Flut (oder eben nicht)

Auch in Mauritius sind Ebbe und Flut zu beobachten. Allerdings beschränkt sich der Tidenhub auf gefühlt einen halben Meter oder weniger.

Die Landstrasse ist teilweise so nahe am Wasser gebaut, dass die Erhöhung der Weltmeere recht rasch den Absatz von Amphibienfahrzeugen ankurbeln würde...

Hotels und Wohnungen in Mauritius

Hotels gibt es in Mauritius in rauhen Mengen. Tendenziell im oberen Sterne-Bereich.

Gemäss Booking.com werden aber auch überraschend viele Wohnungen als Ferienunterkünfte angeboten.

Nobel vs. heruntergekommen

Viele der Luxushotels auf Mauritius gibt es seit über 10, einige seit über 20 Jahren!

Da sie der aggressiven, salzhaltigen Meeresluft ausgesetzt sind, orientiert sich der geneigte Tourist vor der Buchung, ob das bevorzugte Hotel auch in Renovationen investiert...

Design oder Classy

Wir steigen jedenfalls im „Long Beach" ab am gleichnamigen Strand an der Ostküste. Das Hotel gibt es zwar schon 10 Jahre, nach der kürzlich abgeschlossenen Renovation wurde das Designhotel allerdings neu positioniert und unter dem Namen „Chapter Two" ein ganzes Programm lanciert, das die einzigartige Ausprägung als poppiges Lifestyle-Hotel unterstreicht.

Das gelingt ausgezeichnet, wie wir finden. Bien joué!

Wir testen zusätzlich das Beachcomber Dinarobin an der Westküste bei Le Morne. Auch dieses Luxushotel und seine benachbarte Schwesteranlage Beachcomber Paradis begrüssen ihre Gäste seit vielen Jahren.

Das Alter ist den Häusern nur in Details anzumerken: Wir reparieren unsere Steckdose im Zimmer kurzerhand mit einem Klebepflaster, um dem Wackelkontakt zu Leibe zu rücken.

Beide Beachcomber 5-Stern Hotels setzen auf vergleichsweise klassisches Dekor, das Paradis ist allenfalls eine Spur stärker auf Familien ausgerichtet.

Aktiv sein oder lieber abhängen

Mauritius bietet feine Sandstrände ohne Ende. Dahinter folgt oft ein lichter Wald, der von Locals als Wochenend-Hangout besetzt wird. Mit Zelten und mobilen Grillstationen und allem drum und dran. Ein halbes Volksfest ;-)

Hier lässt es sich also trefflich herumhängen. Und wenn einen ein unsägliches Glockenspiel aus dem Delirium reisst, ist es ein untrügliches Zeichen, dass einer der beliebten Glacewagen um die Ecke kommt.

Daneben bieten sich die üblichen Wassersportarten an wie Windsurfing, Kitesurfing, Kajaking oder Tauchen. Besonders ist in dieser Tauchregion die Walhai-Saison!

Ansonsten gibt es unter Wasser weniger zu sehen als beispielsweise auf den „benachbarten" Malediven.

Mit der Jungmannschaft empfiehlt sich ein Ausflug in den Casela Safaripark.

Golfer finden zahlreiche Anlagen. Die Ile aux Cerfs und der Anahita Golfplatz zählen zu den spektakulärsten ihrer Art.

Aber auch Paradis hat ein paar Bahnen mit Spezialeffekt zu bieten - meist in Form von Wasser - und Tamarina bietet beim „Signature Hole" sogar freie Sicht aufs Matterhorn!

Hiker finden im Black River Gorge Nationalpark lauschige und schattige Wanderwege. Davon gibt es auf Mauritius nicht mehr so viele, da die Wälder auf 2% der Landfläche heruntergerodet wurden. Zugunsten von omnipräsenten Tee- und Zuckerrohrplantagen.
Radfahrer sehen wir auf Mauritius nur wenige. Es scheint uns dafür mit den engen, z.T. rauhen Strassen auch nicht besonders geeignet.

Belebt oder ausgestorben?

Beim Einsteigen in den Edelweiss-Flieger zurück in die Schweiz hören wir andere Touristen über das Dinarobin jammern: Da würden sie nie mehr hin, die Anlage sei ja wie ausgestorben. Das Paradis würde ihnen viel besser zusagen.

In der Tat sind die Hotels im November praktisch ausgebucht und trotzdem verteilen sich die Gäste über die weitläufigen Anlagen und unterschiedlichen Tätigkeiten so dünn, dass kaum je jemand zu sehen ist.

Das beobachten wir im Long Beach ebenso wie im Dinarobin oder Maradiva. Wir geniessen allerdings die Infrastruktur für uns allein. Hier braucht jedenfalls niemand morgens die Strandliege zu reservieren...

Abends ist allerdings in den Hotelrestaurants eine Reservation nötig, die à la Carte Restaurants sind dann jeweils ausgebucht. In den Buffetrestaurants kann man im Gegensatz dazu nach Belieben einfach reinschneien.

Ah! Und Jungs sind angehalten, ab 18:30 lange Hosen und so zu tragen...


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