Ein hoher Funktionär der SED-Kreisleitung Potsdams …
Andere sagen Bezirksleitung!
Nein Kreisleitung!
… soll die Nacht vom 9. auf den 10. November 1989 infolge einer Grippe verschlafen haben.
Wir wissen – der Mann war besoffen!
Auch das ist belanglos.
Jedenfalls geriet ausgerechnet jene Nacht zur Nacht zahlreicher Initiativen. Die Mauer fiel und alles Volk zeigte sich innovativ. In Ost und West. Man sprach sich ab, einigte sich auf Wege, die nie zuvor so rasch gefunden wurden wären.
Danach im Übrigen ebenfalls nicht!
Also: Es geschah bereits in den frühen Morgenstunden des 10. November.
Nein! Es geschah noch vor Mitternacht!
Egal.
In dieser Nacht fuhren infolge einiger unorthodoxer Absprachen des unteren Managements Busse der BVG die Route “Berlin, S-Bahn-Wannsee – Potsdam, Bassinplatz”, um die zahlreichen abenteuerlustigen Potsdamer hinter eine Mauer zu karren, die inzwischen keine mehr war.
All das verschlief der hohe Funktionär.
Doch als er in den frühen Morgenstunden des 10. November die Augen öffnete, fuhr just in diesem Moment ein Berliner Doppelstockbus an seinem Haus vorbei. “Möbel-Hübner” konnte er lesen – er wohnte im 2. Stock. Minuten später fuhr “Wodka Gorbatschow” in gegenteilige Richtung .
Weshalb der hohe Funktionär der Potsdamer Kreisleitung …
Bezirksleitung!
… sich die Decke über den Kopf zog.
Er konnte wieder einschlafen, wurde aber eine Stunde später erneut geweckt. Diesmal von seiner Frau.
“FRÜHSTÜCK!”
Schnittchen, Käffchen, Zigarettchen.
Dann berichtete er der Gattin einen Albtraum:
“Monika – weiß du was ich geträumt habe? – Unsere Grenzsicherungsanlagen nach Westberlin haben plötzlich nicht mehr funktioniert, Schlagbäume gingen hoch, die Menschen weg – und waren dabei fröhlich! …”
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“… Und durch Potsdam fuhren Busse, richtige Busse … ”
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