Die Galerie im Saarbrücker Kulturzentrum am EuroBahnhof widmet sich derzeit in einem grenzüberschreitenden Fotografieprojekt dem industriellen Kulturerbe im Saarland und in Lothringen. In der Tradition von Bernd und Hilla Becher werfen Mathilde Dieudonné und Tobias Heitz einen neuen Blick auf industriekulturelle Denkmäler der Grenzregion und vergegenwärtigen mit bildkünstlerischen Mitteln identitätsstiftende Orte der jüngeren Vergangenheit.
Ausstellungsbeschreibung
Auf Initiative des Goethe-Instituts in Nancy und der Association Surface Sensible beschäftigten sich Mathilde Dieudonné und Tobias Heitz, zwei junge Absolventen der Kunsthochschulen in Nancy und Saarbrücken, mit Relikten der Industriekultur im Saarland und in Lothringen. Im Medium der Fotografie lassen die beiden Künstler mit sensiblem Blick sowohl die gegenwärtigen Zustände industrieller Stätten als auch die Transformationsprozesse des Verfalls sichtbar werden.
Die über Jahrhunderte andauernde gemeinsame Industriegeschichte der Grenzregion prägte die Lebenswirklichkeit sowie das Selbstverständnis der Bevölkerung. Mit dem Niedergang der Montanindustrie in den 1980er Jahren setzte ein weitreichender, bis heute nicht abgeschlossener Strukturwandel ein, bei dem industrielle Anlagen anderweitig genutzt oder aufgegeben wurden.
Tobias Heitz dokumentiert in Schwarzweiß-Fotografien Details von Industrieanlagen und zeigt in der Objektauswahl und in der Definition des Bildfeldes die besondere ästhetische Qualität montanindustrieller Relikte.
Mathilde Dieudonné beschäftigt sich mit den Innen- und Außenräumen verlassener Industrieanlagen, die in Langzeitbelichtung während der Dämmerung aufgenommen wurden. Die atmosphärisch dichten Fotografien offenbaren gleichermaßen den morbiden Charme wie auch die abgründige Schönheit von ehemaligen Industrieanlagen in Lothringen.
In der künstlerischen Tradition von Bernd und Hilla Becher, die ab 1959 europaweit Industriebauten fotografisch dokumentierten, werfen Mathilde Dieudonné und Tobias Heitz einen neuen Blick auf industriekulturelle Denkmäler der Grenzregion und vergegenwärtigen mit bildkünstlerischen Mitteln identitätsstiftende Orte der jüngeren Vergangenheit.
Wann und wo
Kulturzentrum am EuroBahnhof Saarbrücken
Quartier Eurobahnhof
Europaallee 25
66113 Saarbrücken
26. Januar bis 25. März 2018
Galeriegespräch am 15. März um 19:00 Uhr