Massenmord-Tourismus in Kambodscha

Massenmord-Tourismus in Kambodscha – Vom schwierigen Umgang mit der grausamen Vergangenheit ein Filmbericht von Jürgen Hansen und Simone Stripp – ARD “titel, thesen, temperamente” 21.03. 2010 Nhem En war Fotograf bei den Roten Khmer. Er hat im berüchtigten Folterzentrum Tuol Sleng s/w-Fotos von Gefangenen gemacht, die wenig später erschlagen wurden. Er hat auch Fotos von Pol Pot gemacht. Nhem En plant in den Massenmord- Tourismus einzusteigen und dazu will er ein regelrechtes Pol-Pot-Resort bauen. Die Pläne dafür sind von den Kambodschanischen Behörden genehmigt. Interessierte Touristen sollen zwei Stunden nördlich der berühmten Tempel-Anlage von Angkor Wat, eine Ausstellung mit Rote-Khmer-Devotionalien besuchen und können dann in einem Hotel mit Fotos von Pol Pot und anderen Führern der Roten Khmer übernachten. Dazu passt, dass die Regierung des Landes vor wenigen Tagen beschloss, Grab und Wonhaus von Pol Pot und anderer Führer der Roten Khmer als Touristenattraktionen herzurichten. Der Maler Vann Nath ist empört. Er ist einer von nur sieben Überlebenden des berüchtigten Folterzentrums Tuol Sleng (S 21), das die Roten Khmer nach ihrer Machtergreifung 1975 in Phnom Penh in einer ehemaligen Schule errichtet hatten. Mehr als 17.000 Kambodschaner starben dort, Vann Nath überlebte, da er Maler war und Propaganda-Bilder für Pol Pot malen musste. Während der heute 64 jährige um sein Leben malte, musste er mitansehen, wie andere Gefangene zu Tode gequält wurden.

 


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