Massen-Ohnmacht.

“Mass Fainting” von Textilarbeiterinnen wird in Kambodscha immer häufiger.

Massen-Ohnmacht.

A garment worker is carried to an ambulance after fainting at a garment factory in Phnom Penh June 16, 2011

In den letzten Wochen und Monaten sind in verschiedenen Textilfabriken massenweise junge Näherinnen und Fabrikarbeiterinnen ohnmächtig geworden. Seit anfangs 2011 sollen mindestens 15 Fälle von Massen-Ohnmacht bekannt geworden sein.

Ursachen eigentlich bekannt.

Während die Arbeitgeber-Organisationen und die kambodschanischen Behörden die Fälle herunter spielen, keine gemeinsamen Ursachen erkennen wollen, liegen für Menschenrechtsorganisationen und die oppositionellen Politiker die Gründe klar auf der Hand: Überarbeitung, das Nichteinhalten von Sicherheitsstandards und internationalen Compliances, erzwungene Mehrarbeit, schlechte Luft, ungenügende Löhne, die zu Mehrarbeit nötigen sowie – als Folge davon – schlechte Ernährung der Arbeitenden…!

Massen-Ohnmacht.

http://us.zeereport.com/article/2872.html

Bekannte Marken.

Unter den betroffenen weltweit tätigen Anbietern sind PUMA, NIKE, H&M, GAP, nur um einige bekanntere zu nennen. Eigentlich müssten alle diese Modemarken mittlerweile klare Kontrollmechanismen anwenden, um diese Art von Vorfällen nicht erst entstehen zu lassen. Es sieht so aus, dass die meisten dieser Compliance-Vorgaben reine Makulatur sind und nur PR-Zwecken dienen…..

http://www.sott.net/articles/show/233992-Cambodia-Mass-collapse-at-garment-factory

http://www.sott.net/articles/show/233992-Cambodia-Mass-collapse-at-garment-factory

Lange Arbeitszeiten und viele Überstunden.

In der Regel arbeiten die jungen Näherinnen mindestens 8 Stunden während sechs Arbeitstagen. Dazu kommt in vielen Fällen sogenannt freiwillige Überzeit-Arbeit von mehreren Stunden am Tag, vor allem wenn der Arbeitgeber kurzzeitig hohe Aufträge verarbeiten muss. Die Monatslöhne liegen bei rund 60 USD. Viele haben nur kurzfristige Arbeitsverträge: die Arbeitnehmer tragen so das Risiko, das eigentlich der Unternehmer tragen müsste:

Massen-Ohnmacht.

Schlechte Arbeitsbedingungen.

Die Fabrikhallen sind meist voll gestopft mit Nähmaschinen und engen Arbeitsplätzen. Die Lüftung ist kaum ausreichend, Klimatisierung selten bis gar nicht vorhanden. Und das bei subtropischen Aussentemperaturen von über 30 Grad am Tag.

Zudem müssen viele Arbeitsräume regelmässig mit Insektiziden gereinigt werden, damit keine Insekten und Mücken in die zu verarbeitenden Stoffe und Materialien gelangen. Oder die Materialien kommen bereits imprägniert und chemisch behandelt auf den Arbeitsplatz der Näherinnen, insbesondere bei Sportschuhen, Regenbekleidung und Winterartikeln.

Kein Geld für ausreichendes Essen.

Viele dieser Frauen leben von etwas Reis und Wasser: meist reicht weder das Geld noch die Zeit für eine ausreichende oder gar genussreiche Mahlzeit. so arbeiten sie unterernährt und mit viel zu wenig Körperflüssigkeit in überhitzten Räumen und atmen immer wieder mit Chemikalien durchsetzte Luft ein.

Ich habe in der Zeit, wo ich in Phnom Penh lebe, mit mehreren ehemaligen Textilarbeiterinnen gesprochen. Und was die, meist sehr emotionslos berichten, ist unglaublich. Von den rund 60-70 $ geht der grösste Teil an ihre Familien in der Provinz, ein paar Dollar bleiben fürs Essen und rund 10-15 müssen fürs Wohnen eingeplant werden. Meist leben diese jungen Frauen zu viert und mehr in einem einfachen Zimmer.

Mönche sollen helfen.

In einer für die kanadische Walmart-Gruppe arbeitenden Textilfabrik sollen es in diesen Tagen buddhistische Mönche richten, dass die Näherinnen nicht wieder massenweise ohnmächtig werden. Mit ihren Gebeten und Segnungen sollen die bösen Geister aus den Fabrikhallen vertrieben werden; die sollen nämlich schuld daran sein, dass in der letzten Woche beim Herstellen von Winterkleidern gleich an zwei Tagen mehr als 50 Arbeiterinnen mehr oder weniger gleichzeitig krank wurden.

ILO wird endlich aktiv.

Nun sitzen die verschiedenen Beteiligten das erste Mal gemeinsam zusammen: Unter der Leitung des ILO und kambodschanischer Ministerien soll eine Arbeitsgruppe die Vorfälle untersuchen. Für Aussenstehende sind die Gründe zwar schon länger bekannt. Auf die Ergebnisse dieser Arbeitsgruppe werde ich besonders gespannt warten………?!

Mehr dazu:

  • http://ki-media.blogspot.com/2011/09/whats-causing-mass-faintings-at.html
  • http://www.phnompenhpost.com/index.php/2011090551449/National-news/monks-set-to-bless-fainting-factory.html
  • http://www.reuters.com/article/2011/08/25/us-cambodia-faintings-idUSTRE77O2TC20110825
  • http://www.google.com/hostednews/afp/article/ALeqM5jHGOwO2AMK8XliQSflfQ3tcRL_2A?docId=CNG.4a1514097a8399f41c56caffec7904aa.7b1
  • http://us.zeereport.com/article/2872.html
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