Marmorierte Cheesecake-Brownies mit Tonkabohne
Geschrieben am 15. April 2014 Von Verena Becker
Kommentar
Es gibt wenige Gewürze mit einem so betörenden und verführerischen Aroma wie es die Tonkabohne hat. Bevor sie in der europäischen Küche Zugang fand, wurde sie zunächst in der Kosmetikindustrie genutzt – und so ziehen mich auch Parfüms, die Tonkabohne enthalten, magisch an. Sie hat eine Bittermandel- und Vanillenote und schmeckt süß und aromatisch. Trotzdem wirkt sie dabei nicht ausschließlich süß, sondern zeigt auch herbe und elegante Noten, wie z.B. auch Muskat und Zimt.
Die Herkunft des Gewürzes liegt in Südamerika und es handelt sich dabei um die Samen der Tonkafrucht. Diese Samen werden nach der Ernte der reifen Frucht entnommen und in Rum eingelegt, getrocknet und fermentiert. Dadurch sinkt auch die Cumarinkonzentration, so dass sie überhaupt in der europäischen Handel gelangen darf.
Dem Duft der Tonkabohne werden sogar gesundheitsfördernde Aspekte zugeschrieben, so soll er stresslindernd und entspannend wirken und wird bei Nervosität und Schlafstörungen empfohlen. Jedoch gilt auch hier, weniger ist mehr, denn da in der Tonkabohne immer noch ein geringer Anteil an Cumarin enthalten ist, empfiehlt es sich nicht mehr als zwei Milligramm pro Kilogramm Speise zu verwenden, da es sich sonst negativ auf die Gesundheit auswirken kann.
Ich mag das Gewürz sehr, es hat irgendwie etwas faszinierendes und leicht dramatisches, was es interessant macht.
Als ich vor ein paar Tagen ein schönes großes Glas Tonkabohnen aus einem sehr guten Gewürzladen hier in der Region geschenkt bekam, überschlugen sich sofort meine Ideen, was ich damit so alles anstellen könnte. Vielleicht ein nussiges, cremiges Eis? Oder mal etwas Herzhaftes mit dem Gewürz aromatisieren?
Ich habe mich für schöne saftige Brownies entschieden, die mit einer üppigen Käsekuchenschicht gefüllt werden. Da der Frühling ja momentan eine kleine Pause einlegt, steigt auch schon wieder die Lust auf schokoladig-süßes.
Die cremige Masse des Käsekuchens ist wirklich ein dankbarer Begleiter der Tonkabohne. Das nächste Mal werde ich vielleicht noch ein paar Früchte oder Nüsse in den Schokoteig mit einbauen. Inspirieren lassen habe ich mich hier und hier. Also schnappt euch die paar Zutaten, legt los und versüßt euch den ungemütlichen kalten Wochenbeginn mit einem schokoladigen Brownie und einem großen Becher starken Kaffee.
Zutaten:
Für die Schokoladenmasse:
100 g Zartbitterschokolade
125 g Butter
150 g Mehl
60 g Kakao
120 g Zucker
1 TL Backpulver
etwas Salz
160 ml Buttermilch
2 Eier
Für die Käsekuchenmasse:
600 g Doppelrahmfrischkäse
130 g Zucker
2 Eier
etwas ausgekratztes Vanillemark
1/2 fein geriebene Tonkabohne
ein paar Spritzer Zitronensaft
etwas abgeriebene Zitronenschale
Zubereitung:
Brownieform (25x25cm) ausbuttern und auszuckern. Backofen auf 175 °C Ober-Unterhitze vorheizen. Schokolade hacken und mit der Butter im Wasserbad schmelzen. Mehl, Kakao, Backpulver, Salz mischen. In einer zweiten Schüssel Eier, Buttermilch, Zucker verquirlen. Die Schoko-Buttermischung und danach auch die Mehlmischung langsam hinzugeben und verrühren.
Für die Käsekuchenfüllung Frischkäse mit Zucker cremig schlagen. Eier hinzufügen und verquirlen. Mit Vanillemark, Tonkabohne und Zitronensaft und Zitronenschale abschmecken.
Etwa 3/5 der Schokoladenmasse in die Form füllen. Käsekuchenmasse darauf verteilen und mit der restlichen Schokomasse bedecken. Mit einer kleinen Gabel den Kuchen leicht marmorieren. Etwa 35-40 Minuten im Ofen backen, bis sie innen noch leicht feucht sind.