Mein Leserkommentar Nr. 85 "wartet auf Freischaltung", während die Debatte schon bei Kommentar Nr. 100 angelangt ist.
Na gut, wenn die nicht wollen, dann eben hier:
"11. Juli 2012 um 10:39 Uhr
Canabbaia85. Ihr Kommentar wartet auf Freischaltung.Zu der Art und Weise, mit welchen Methoden unsere Politik uns “für Europa” “verhaftet”, hier konkret eine brandaktuelle Information, die in der öffentlichen Debatte leider untergegangen ist.
In dem Artikel “Eurogruppen-Beschluss. Spanische Banken bekommen 30 Milliarden Euro” berichtete die Financial Times Deutschland* am 10.07.12 (http://www.ftd.de/politik/europa/:eurogruppen-beschluss-spanische-banken-bekommen-30-milliarden-euro/70061257.html):
“Juncker äußerte die Ansicht, dass die Bankenhilfe für Spanien irgendwann in eine direkte Hilfe des ESM an die Geldhäuser umgewandelt werden kann. Dann würde die Finanzhilfe nicht länger den Schuldenstand des mit hohen Zinsen kämpfenden Landes in die Höhe treiben. Auch stünde dann nicht mehr die Regierung in Madrid für die Risiken gerade, sondern der ESM und mit den [gemeint wohl: "mit ihm die"] Euro-Staaten. Auch der französische Finanzminister Pierre Moscovici stellte in Aussicht, die Bankenhilfe rückwirkend auf direkte ESM-Finanzierung umzustellen.”
Und was hatte unser Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble dazu gesagt – lt. offizieller Webseite? (http://www.bundesregierung.de/Content/DE/Artikel/2012/07/2012-07-06-schaeuble-eurokritik.html; Hervorhebung von mir)“Schäuble widersprach der Kritik der Ökonomen, die Banken-Union würde eine kollektive Haftung für die Schulden der Banken des Euro-Systems bedeuten. ‘Im Kern GEHT ES JA NICHT DARUM, DIE HAFTUNG ZU VERGEMEINSCHAFTEN, sondern eine gemeinsame Aufsicht in Europa zu schaffen’.”
Es dürfte sich vor diesem Hintergrund empfehlen, bei der Analyse jeglicher Aussage deutscher Politiker zur Eurokrise nunmehr als Arbeitshypothese die Annahme zugrunde zu legen, dass es sich um eine vorsätzliche Falschbehauptung handelt.
*Auch wenn ich die FTD als Zentralorgan der Eurettungsfetischisten nicht eben liebe: die Informationen sind dort manchmal besser als anderswo. In anderen (deutschen) Online-Medien, die ich dazu gelesen habe, war der Bericht über die Brüsseler Sitzung der Finanzminister äußerst knapp, und ausgerechnet diese (in meinen Augen zentrale) Information fand sich darin nicht.
En passant:Von den Bankenunionsfreunden, speziell unter den Wirtschaftswissenschaftlern (also konkret den Unterzeichnern der beiden Gegenmanifeste) hätte ich gerne mal gewusst, wie nach ihrer Meinung ein weitestgehend kreditfinanzierter Fonds (ESM) dauerhaft die Verluste für Bankenrekapitalisierungen tragen soll. Wer als deutscher Volkswirt hier von “TARP”-Gewinnen der US-Regierung redet, muss sich fragen lassen, warum er nicht die (für Spanien usw. sehr viel wahrscheinlicheren) Verluste à la HRE und Landesbanken anführt.Und da der ESM bei seinen Ausleihungen ja keine größere Zinsspanne einsacken soll, also keine nennenswerten Gewinne machen wird, gibt es auch kein Polster, aus dem sich die absehbaren Verluste aus Bankenrekapitalisierungen ohne Nationalstaatshaftung finanzieren lassen. Außer natürlich dem Eigenkapital, das dann ständig erhöht bzw. nachgeschossen werden muss.Aber dazu äußern sich die Kritiker des Aufrufs der Professoren Hans-Werner Sinn und Walter Krämer bezeichnender Weise nicht!
Es dürfte sich vor diesem Hintergrund empfehlen, bei der Analyse jeglicher Aussage deutscher Bailout-Ökonomen (und Journalisten) zur Eurokrise nunmehr als Arbeitshypothese die Annahme zugrunde zu legen, dass es sich um eine vorsätzlich unvollständige Darstellung handelt."
ceterum censeoLagerinsassen der Euro-Zone: Befreit euch aus dem EZ des Kapitalsozialismus! Verjagt die Berliner Politwärter des Euronen-EntZiehungslagers (und ihre medialen Schläferhunde)!
Textstand vom 11.07.2012. Gesamtübersicht der Blog-Einträge (Blotts) auf meiner Webseite http://www.beltwild.de/drusenreich_eins.htm. Hinweis für Paperblog-Leser: Die Original-Artikel in meinem Blog werden teilweise aktualisiert (manchmal auch geändert).