Mark Haddon: Super gute Tage oder Die Sonderbare Welt des Christopher Boone

Mark Haddon: Super gute Tage oder Die Sonderbare Welt des Christopher BooneDa ich grade an einem etwas längeren Leseprojekt dran bin, wollte euch stattdessen eines – eines der vielen - meiner Lieblingsbücher vorstellen. Meine Gastfamilie aus Irland hat es mir vor Jahren empfohlen. Ich habe es mir daraufhin gleich gekauft und es war wirklich ein Volltreffer. Daher will ich heute über Mark Haddons „Super gute Tage oder Die sonderbare Welt des Christopher Boone“ schreiben, weil ich es immer noch fruchtbar gern mag und immer wieder mal zwischendurch lese. Allerdings finde ich den deutschen Titel wirklich schrecklich und mag den englischen viel lieber: „The curious incident oft he dog in the night-time“ – Klingt auch gleich viel ungewöhnlicher und spannender.
„It was 7 minutes after midnight. The dog was lying on the grass in the middle of the lawn in front of Mrs Shear’s house.”
Haddon erzählt die Geschichte des 15-jährigen Christopher Boone, der am Asperger-Syndrom leidet. Aufgrund dieser Krankheit hat Christopher ein fotographisches Gedächtnis und kann schwerste mathematische Probleme lösen. Andererseits kann er nicht lügen, versteht keine Wortspiele, kann Gesichtsausdrücke nicht lesen und wird aggressiv, wenn Leute ihn berühren wollen. Nach dem Tod seiner Mutter lebt Christopher alleine mit seinem Vater in einer englischen Kleinstadt und geht ohne Begleitung nicht einmal bis zum Ende der Straße in der die beiden Leben. Eines Nachts entdeckt Christopher den toten Hund seiner Nachbarin, der von einer Mistgabel aufgespießt wurde. Nachdem die Nachbarin und die dazu gerufene Polizei erst davon ausgehen, dass Christopher den Hund getötet hat, versucht der Junge auf eigene Faust den Fall zu lösen. Ganz nach seinem großen Idol Sherlock Holmes begibt sich Christopher auf Spurensuche. Dabei überwindet er mehr als einmal seine persönlichen Grenzen, fährt bis nach London und findet nicht nur immer mehr über den „Mörder“ des Hundes, sondern auch über sein eigenes Leben heraus…
Ich will gar nicht zu viel über die Handlung verraten. Denn wie bei einem Krimi, will man auch hier nicht gleich wissen, wer der Täter ist. Das besondere an der Geschichte ist, dass sie eben nicht nur eine Detektiv-Komponente hat, sondern dass man die Welt durch Christophers Augen zu sehen lernt – und das ist nicht nur sehr lustig. Manchmal macht es auch sehr nachdenklich. Dinge, die für uns ganz selbstverständlich sind, wie z.B. U-Bahn fahren, sind für Christopher ein großes und manchmal auch beängstigendes Abenteuer. Dafür erklärt er ganz selbstverständlich schwere Mathe-Probleme und verblüfft den Leser damit. Aber keine Sorge – für uns nicht-mathebegabte Menschen gibt es auch anschauliche Skizzen und Bilder, die uns beim Lesen helfen. Und obwohl Mark Haddon ganz offen zugibt, dass er keine spezielle Ahnung von Autismus und nicht wirklich viel darüber recherchiert hat, gibt er mit seinem Buch trotzdem einen einfühlsamen Einblick in die Gedanken eines Betroffenen. Doch es ist eben keine bedrückende, mitleiderregende Darstellung der Krankheit, sondern sie lässt den Leser eigentlich eher über sein eigenes, ach so normal wirkendes Verhalten nachdenken und schmunzeln. Und genau das macht die Geschichte so liebenswert!
Wer darüber hinaus wissen will, was Mark Haddon über sein Buch sagt, kann hier ein interessantes Interview mit ihm sehen:
http://www.dnalc.org/view/1389-Mark-Haddon-Interview.html
Viel Spaß beim Lesen!
Catherine

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