Mariendistel Tee: Zubereitung, Wirkung & Mehr

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Mariendistel Tee kommt vor allem zum Einsatz, wenn es um die Gesundheit von Leber, den Cholesterinspiegel, die Verdauung und dem Entgiften des Körpers geht. Mariendistel Tee genießt schon seit hunderten von Jahren einen guten Ruf und so ist seine Wirkung seitdem vor allem auf Leber und Verdauungstrakt bekannt. 

Wie du Mariendistel Tee zubereiten kannst, wie er schmeckt und welche vielen Vorteile er hat, erfährst du in unserem Beitrag. 

Was ist Mariendistel Tee?

Mariendistel Tee wird aus verschiedenen Bestandteilen der Mariendistel-Pflanze (Silybum marianum) hergestellt. Sie gehört zu der Familie der Korbblütler (Asteraceae) und wird gerne auch als Heilige Distel bezeichnet. Den Namen Mariendistel hat die Pflanze durch die leicht cremige Substanz, die aus den Blüten der Pflanzen austreten, wenn diese zerdrückt werden.

Es gibt auch Teemischungen, die aus Samen und Blättern gewonnen werden. Was gar nicht so selten vorkommt, denn bei Kräutertees ist es üblich, fast alle Bestandteile der Pflanze zu verwenden. Schließlich wäre es eine Verschwendung Samen, Blüten, Stängel, Wurzeln und Blätter nicht zu verwerten und wegzuschmeißen. Durch die Mischung kannst du letztendlich von allen Bestandteilen der Pflanze profitieren. In der Naturheilkunde hat die Mariendistel schon seit tausenden von Jahren einen festen Platz und wird heutzutage immer noch sehr gerne genutzt.

Die kleine Pflanze ist wirklich sehr hartnäckig und kann teilweise in einem schlechten Klima überleben. So wächst sie teilweise bis zu einer Höhe von 1,5 m und trägt auffällig glänzende Blätter mit einem leicht grünlich glänzenden Stich. Die Ränder der Blätter sind etwas dornig und piksen leicht, wenn sie falsch angefasst werden. Ihren Ursprung hat sie im Mittelmeerraum, doch mittlerweile findet man die Pflanze fast überall auf der Welt. Ob in Europa, Asien, Amerika oder Ozeanien. 

Der Geschmack von Mariendistel Tee kann als vielfältig bezeichnet werden. Du kannst den Tee mehrmals aufgießen, so wie andere Teesorten auch. Der erste und zweite Aufguss unterscheiden sich sehr voneinander. Der erste Aufguss hat einen typisch erdigen Geschmack eines Kräutertees. Der zweite Aufguss hingegen ist etwas bitterer und öliger, weil die ätherischen Öle ausgetreten sind. Nicht jedem gefällt der zweite Aufguss. 

Für viele Teetrinker bestimmt ein interessanter Fakt: Mariendistel Tee ist von Natur aus koffeinfrei, wodurch du ihn zu jeder Tageszeit trinken kannst. Somit kannst du ihn beruhigt abends trinken, ohne deinen Schlafrhythmus durch Koffein zu ruinieren. 

Mariendistel Tee Zubereitung 

Wenn du Mariendistel im Garten anbaust, kannst du die Blüten, Samen, die Wurzel, einfach alles aufsammeln, gründlich waschen und trocknen lassen. Vor allem das Trocknen ist wichtig. Entweder in der Natur, im Backofen oder einem Dörrautomaten. Letzteres lohnt sich nur wenn du häufiger Kräuter trocknest. 

Es gibt mehrere Methoden wie du dir einen Tee zubereiten kannst. Zunächst der klassische Weg, mit einem Teesieb. Dort kannst du ein bis zwei Esslöffel der Teemischung hineingeben. Anschließend musst du nur noch das aufgekochte Wasser über die getrockneten Blüten gießen, ca. 5 bis 10 Minuten warten und anschließend das Teesieb herausnehmen. Dann kannst du schon deinen Tee genießen. Da der Tee von Natur aus etwas bitterer ist, kannst du ihn mit etwas Honig süßen.

Eine andere Methode ist es die Mariendistel in einem Topf für 3 bis 5 Minuten auf dem Herd aufzukochen. Im Anschluss nimmst du den Topf von der Kochplatte, lässt ihn für 5 weitere Minuten ziehen und seihst ihn dann durch ein Sieb ab. Diese Variante ist etwas aufwendiger und ich persönlich bin zu faul für diese. Ich bevorzuge ein Teesieb, eine Teemischung und etwas heißes Wasser. Fertig. 

Mariendistel Tee Wirkung: Positive Eigenschaften

Die positiven Wirkungen von Mariendistel Tee waren schon im antiken Griechenland und Rom bekannt und weit verbreitet. Häufig wird er bei Problemen wie Hautausschlägen, Nierenerkrankungen, Leberleiden und Problemen im Magenbereich eingesetzt. 

Mariendistel hat wie andere Kräuter auch einen sehr hohen Anteil an Antioxidantien, in diesem Fall Silymarin und Silibinin, welche für ein allgemeines Wohlbefinden sorgen können. Welche weiteren Eigenschaften Mariendistel Tee haben kann, haben wir nachfolgend aufgelistet:

Zirrhose

Auf der Webseite der Mayo-Klinik gibt es eine Zusammenfassung aus mehreren Studien, bei denen es Hinweise gibt, dass bei oraler Zunahme von Mariendistel die Leberfunktionen verbessert wurden. Die Todesanzahl ging am Ende der Studien zurück.

Jedoch gab es Kritik an der Durchführung und Organisation der Studien, deswegen ist in diesem Bereich noch mehr Forschung notwendig, um ein aussagekräftiges Ergebnis liefern zu können. 

Die Verbesserung der Lebergesundheit ist wahrscheinlich auf den hohen Anteil an Antioxidantien zurückzuführen, welche die freien Radikale und Giftstoffe bekämpfen.

Herzgesundheit

Durch den sehr hohen Anteil an Antioxidantien, die in der Mariendistel enthalten sind, wird häufig davon gesprochen, dass das Risiko für Herzkrankheiten reduziert werden kann. Die Antioxidantien können dafür sorgen, dass die Werte des LDL-Cholesterin sich verbessern. Dies wäre sehr vorteilhaft, da ein konstant schlechter Cholesterinspiegel der Auslöser für Herzkrankheiten sein kann. 

Es gibt sogar erste Anzeichen, dass der Wirkstoff Silymarin den Blutdruck senken kann und somit für ein gesundes Blutdruckniveau sorgt. Ein zu hoher Blutdruck kann ebenfalls zu Herzerkrankungen führen.

Gewichtsmanagement

Aus einer Studie vom “Journal of Medical Food” wurden Testteilnehmer über einen Zeitraum von 120 Tagen beobachtet, die regelmäßig Mariendistel Tee getrunken haben. Die Testteilnehmer haben am Ende des Zeitraumes an Gewicht verloren und ihren Body-Mass-Index verringern können. Es soll darauf zurückzuführen sein, dass Mariendistel Tee den Stoffwechsel der Fettzellen ankurbelt, wodurch Fett aus Zellen effizienter verstoffwechselt wird.

Wie aussagekräftig diese Studie ist, sei mal dahingestellt. Auf jeden Fall kann es nicht schaden Mariendistel Tee während einer kalorienreduzierten Diät auszuprobieren.

Gallensteine

Wenn Gallensteine so groß geworden sind, dass sie Schmerzen verursachen, wird es mehr als unangenehm. Häufig entstehen Gallensteine aus Cholesterin. Im Laufe des Lebens bekommen sehr viele Menschen mit Gallensteinen zu kämpfen. 

Am New York University Langone Medical Center wurde eine Studie durchgeführt in der festgestellt wurde, dass das Silymarin vor der Bildung von Gallensteinen schützen kann. Die Forscher führten das darauf zurück, dass Silymarin das LDL-Cholesterin in der Galle reduziert. Dadurch wird der Pool an Gallensäure erweitert und im gleichen Zuge die Kontraktion der Gallenblase angeregt.

Diabetes

Viele Menschen unserer Bevölkerung leiden an verschiedenen Diabetes Typen, weswegen eingehend immer weiter geforscht wird, wie diese Krankheit effizienter bekämpft werden kann. Es gibt erste Anzeichen, dass das Silibinin die Verstoffwechselung von Glucose anregt, was zu einem ausgeglichenen Blutzuckerspiegel führen kann. Das Potential wurde in dieser Studie gezeigt – wie effizient es allerdings ist, wurde bisher nicht beantwortet.

Solche Krankheitsbilder sind natürlich nicht auf die leichte Schulter zu nehmen und müssen immer mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden. Wir geben hier lediglich die Informationen aus Studien wieder.

Psoriasis

Psoriasis ist eine Erkrankung des Hautbildes. Sie zeichnet sich durch rote, schuppige Hautstellen aus. Hier wird sich wieder auf den hohen Anteil Silymarin berufen. Dieser Stoff ist vor allem in den Mariendistelsamen enthalten. Antioxidantien schützen unsere Zellen vor Schäden, das kann wiederum zu einem gesunden Hautbild führen, so die Schlussfolgerung der Studie. 

Schwangerschaft

Bisher wurde in keiner Untersuchung festgestellt, dass Mariendistel Tee irgendwelche negativen Auswirkungen auf die Schwangerschaft haben kann. Mariendistel Tee reduziert die morgendliche Übelkeit, was keine Nebenwirkung ist, sondern ein Vorteil. Aber in der Schwangerschaft muss man auf Nummer sicher gehen und alles mit einer fachkundigen Person absprechen bzw. dem behandelnden Arzt. In der Schwangerschaft sollte man auf Koffein verzichten und das Gute an Kräutertees ist, dass fast alle von Natur aus koffeinfrei sind.

Weitere Fakten

Geschichte des Mariendistel Tees

Mariendistel Tee wurde schon früh von den Menschen entdeckt. Angefangen bei dem römischen Naturforscher “Plinius der Ältere”, ungefähr 23 bis 79 n. Chr., der schrieb, dass die Mariendistel die Galle unterstütze. Dioskurides (ungefähr 40 – 90 n. Chrs.) glaubte, dass die Mariendistel gegen Koliken und Schlangenbisse half. Sie wurde sogar Soldaten um den Hals gehangen, um Schlangen in die Flucht zu schlagen. 

Einige hundert Jahre später glaubte Nicholas Culpepper (1616-1654), dass Mariendistel Fieber bekämpfen könnte. Die Spekulationen gingen sogar noch viel weiter und er behauptete sie könnte die Pest verhindern. Und was sich bis heute nicht geändert hat, dass die Mariendistel gut für die Leber und das Blut ist. Das behauptete schon im 17. Jahrhundert der Kräuterkundige William Westmacott. 

Fazit

Mariendistel Tee kann dir vor allem bei deiner allgemeinen Gesundheit helfen. Durch den hohen Anteil an Antioxidantien profitieren neben dem Magen auch die Leber und die Nieren von den positiven Effekten. Mariendistel Tee wird auch wegen den genannten Eigenschaften gerne bei Detox-Kuren genommen. Neben Mariendistel Tee wird ebenfalls Brennnesseltee, Löwenzahntee, Ingwertee, Holunderblütentee und Lindenblütentee während des Detox getrunken.

Wie sind deine Erfahrungen mit Mariendistel Tee? Schreib es uns in die Kommentare. Wir freuen uns auf den Austausch mit dir!

Weiterführende Links

https://www.mayoclinic.org/health/silymarin/NS_patient-milkthistle

https://www.naturalnews.com/031904_liver_dandelion.html

https://linkinghub.elsevier.com/retrieve/pii/S0944711315000227

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4310066/#!po=60.5263

https://onlinelibrary.wiley.com/doi/abs/10.1002/ptr.3207

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3928361/

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https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/23884490/

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/26345246/

https://www.tandfonline.com/doi/abs/10.1080/00071668.2015.1121537?journalCode=cbps20

Titelbildquelle: Bild von Frauke Riether auf Pixabay


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