Schuld sind immer die anderen, oder was Höheres. Vor der Wahl warnten Mappus und Konsorten davor, Fukushima für den Wahlkampf zu missbrauchen. Dann missbrauchten sie es selbst mit einer schlecht getarnten Heuchelei und einem nie da gewesenen Opportunismus, der ihre Atompolitik als verantwortungslosen Lobbyismus entpuppte.
Gestern missbrauchten die Konservativen Fukushima schon wieder: Als Alibi für ihre desaströse Wahlniederlage in Baden-Württemberg. Wo man gestern Abend auch hin schaltete: Überall erklärte ein Funktionär aus dem Politbüro von Angela Merkel oder Guido Westerwelle, dass alle Landesthemen von Japan in den Hintergrund gedrängt worden waren.
Das kann als bürgerlicher Selbstbetrug durchaus so hängen bleiben, dafür hat man ja seinen Glauben, dass andere die Verantwortung für eigenes Handeln übernehmen, ist aber für rational denkende Menschen zu ungenau: Nicht Japan, sondern die Reaktion auf Japan kann als Ursache für die Wahlniederlage gelten. In BaWü kommt noch dazu, dass Mappus wie kein Zweiter vor ihm, Milliarden zum Fenster rausgeschmissen hat, in dem er sich von seinem Parteifreund Notheis, einem Investmentbanker bei Morgan Stanley, zum unlegitimierten Erwerb der EnBW verführen ließ. Zum Wohle von Notheis' Bank. Und zum Schaden von Mappus.
Zu den Leuten, die Mappus nicht gewählt haben, gehören sicher auch die, die Mappus mit Polizeiknüppeln und Wasserwerfern von ihrem Hauptbahnhof in Stuttgart vertreiben ließ.
Die FDP ist in BaWü leider mit einem blauen Auge davon gekommen. Es gibt dort anscheinend genügend Leute, für die zuviel auf dem Spiel stünde, wenn in Subventions- und Finanzamtsbüros frischer Wind einziehen würde. Aber auch für die hat es nicht gereicht. Man darf gespannt sein, was in den nächsten Jahren alles so ans Licht kommen wird, im verfilzten Ländle.
Bis dahin schauen wir uns an, wie es den liberalen Vorzeigeintellektuellen Pieper, Homburger und Brüderle ergeht. Bin gespannt, ob das Spitzenpersonal der FDP das Leistungsprinzip mal auf sich selbst anwenden wird. Es wäre ein Novum. Als Brüderle gestern in RLP mit dem Spitzenkandidaten ans Mikro trat, den er mit seiner Affäre gerade aus dem Landtag gekegelt hatte, dachte ich schon, er würde den einen oder anderen Rücktritt von seinen Ämtern verkünden. Aber das hat er auf heute vertagt. Brüderle wirkte um Jahre gealtert. Bei den anderen passte die Pose nicht zur Performance. Westerwelle gab uns ein Deja vu mit dem Satz "WIr haben verstanden." An wen er den richtete, sagte er nicht. Typischerweise lenken bürgerliche Parteifunktionäre Siege in die eigene Tasche und Niederlagen in die der Parteifreunde. Dann heißt es "Herausforderung für jeden einzelnen von uns." So wird er heute reden, der Guido. Früher nahm er Prozentpromille, die die FPD dazu gewann als Beweis seines Erfolges. Seit einiger Zeit geht es nur noch abwärts für die FDP. Aber das steckt er sich vorsichtshalber nicht ans Revers.
Gestern missbrauchten die Konservativen Fukushima schon wieder: Als Alibi für ihre desaströse Wahlniederlage in Baden-Württemberg. Wo man gestern Abend auch hin schaltete: Überall erklärte ein Funktionär aus dem Politbüro von Angela Merkel oder Guido Westerwelle, dass alle Landesthemen von Japan in den Hintergrund gedrängt worden waren.
Das kann als bürgerlicher Selbstbetrug durchaus so hängen bleiben, dafür hat man ja seinen Glauben, dass andere die Verantwortung für eigenes Handeln übernehmen, ist aber für rational denkende Menschen zu ungenau: Nicht Japan, sondern die Reaktion auf Japan kann als Ursache für die Wahlniederlage gelten. In BaWü kommt noch dazu, dass Mappus wie kein Zweiter vor ihm, Milliarden zum Fenster rausgeschmissen hat, in dem er sich von seinem Parteifreund Notheis, einem Investmentbanker bei Morgan Stanley, zum unlegitimierten Erwerb der EnBW verführen ließ. Zum Wohle von Notheis' Bank. Und zum Schaden von Mappus.
Zu den Leuten, die Mappus nicht gewählt haben, gehören sicher auch die, die Mappus mit Polizeiknüppeln und Wasserwerfern von ihrem Hauptbahnhof in Stuttgart vertreiben ließ.
Die FDP ist in BaWü leider mit einem blauen Auge davon gekommen. Es gibt dort anscheinend genügend Leute, für die zuviel auf dem Spiel stünde, wenn in Subventions- und Finanzamtsbüros frischer Wind einziehen würde. Aber auch für die hat es nicht gereicht. Man darf gespannt sein, was in den nächsten Jahren alles so ans Licht kommen wird, im verfilzten Ländle.
Bis dahin schauen wir uns an, wie es den liberalen Vorzeigeintellektuellen Pieper, Homburger und Brüderle ergeht. Bin gespannt, ob das Spitzenpersonal der FDP das Leistungsprinzip mal auf sich selbst anwenden wird. Es wäre ein Novum. Als Brüderle gestern in RLP mit dem Spitzenkandidaten ans Mikro trat, den er mit seiner Affäre gerade aus dem Landtag gekegelt hatte, dachte ich schon, er würde den einen oder anderen Rücktritt von seinen Ämtern verkünden. Aber das hat er auf heute vertagt. Brüderle wirkte um Jahre gealtert. Bei den anderen passte die Pose nicht zur Performance. Westerwelle gab uns ein Deja vu mit dem Satz "WIr haben verstanden." An wen er den richtete, sagte er nicht. Typischerweise lenken bürgerliche Parteifunktionäre Siege in die eigene Tasche und Niederlagen in die der Parteifreunde. Dann heißt es "Herausforderung für jeden einzelnen von uns." So wird er heute reden, der Guido. Früher nahm er Prozentpromille, die die FPD dazu gewann als Beweis seines Erfolges. Seit einiger Zeit geht es nur noch abwärts für die FDP. Aber das steckt er sich vorsichtshalber nicht ans Revers.