Zum Abschluss meines 3. Wilton Kurses war es mal wieder soweit es musste eine Torte her. Wie immer sollte zur Abschlussprüfung eine Torte mit den erlernten Techniken verziert werden. Diesmal stand alles unter dem Motto Fondant und Gum Paste. Hierauf habe ich mich schon seit langem gefreut, da ich sehr gerne mit beiden Sachen arbeite. Natürlich möchte ich auch immer geschmacklich was Neues ausprobieren.
Als ca. vor 2 Wochen ein Freund in einem Café in Münster die Torte des Jahres 2014 bestellte musste ich unbedingt einmal naschen. Es war eine Mango Minztorte die luftig leicht, fast wie eine Mousse zum Nachtisch schmeckte. Nach eingehender Recherche im Internet wurde mir klar, dass es wohl nirgends ein Rezept hierfür gibt. Der Konditor hält es bestimmt unter Verschluss. Also quasi ein gut gehütetes Geheimnis. Da mir der Geschmack jedoch nicht mehr aus dem Kopf ging blieb mir nichts anderes übrig als selbst zu experimentieren. Hier könnt ihr meine Version der Mango Minz Torte sehen.
Da eine Freundin am selben Tag wo der Kurs stattfand ihren 30. Geburtstag feierte, widmete ich ihr diese Torte.
Momentan finde ich Pistazien ganz toll. Aus diesem Grund wollte ich zur Mango Minz Joghurtsahne einen Pistazien Wunderkuchen zaubern. Da dieser am besten eine Tag vor dem eindecken ruht, fangen wir mit der Zubereitung des Wunderkuchens an.
1. Tag
Nehmt die Eier und gebt sie zusammen mit Zucker und Vanillezucker in eure Rührschüssel. Schlagt alles so lange auf höchster Stufe bis ihr eine sehr helle Masse habt die sich ca. verdoppelt hat. Jetzt mischt ihr die Milch mit dem Öl und gebt es während ihr langsam weiter rührt Schluckweise zur Eimasse. Schlagt nur so lange bis sich alles verbunden hat. Siebt das Mehl mit dem Puderzucker hinzu. Gebt die Pistazien in die Schüssel und hebt alles unter.
Heizt den Ofen auf 160 °C vor.
Legt eure Backform mit Backpapier aus. Füllt den Teig hinein und lasst das Wunder ca. 50 min im Ofen garen. Vor dem raus holen Stäbchenprobe nicht vergessen.
Lasst ihn am besten einige Zeit in der Form auskühlen bevor ihr den Kuchen heraus holt. Nach einer Nacht im Kühlschrank lässt sich der Wunderkuchen optimal schneiden.
Da das kleine Wunder gut Verstaut im Kühlschrank liegt geht es am nächsten Tag an unsere Mangomousse. Ihr solltet am 1. Tag außerdem noch die Ganache sowie die Rollfondant zubereiten.
2. Tag
Weicht die Gelatine im kalten Wasser ein. Währenddessen können wir die Mango pürieren. Das Püree darf anschließend zusammen mit Mangosaft und Minze in einen Topf hüpfen. Die Minze habe ich in einen Teebeutel gegeben, da ich nur den Geschmack aber nicht die Stückchen in der Mangomasse wollte. Das Ganze aufkochen und bei kleiner Flamme für 5 – 10 min auf köcheln lassen. Danach den Topf von der heißen Platte nehmen und Minze entfernen. Das Mangopüree 2-3 Minuten abkühlen lassen. Anschließend die Gelatine zügig einrühren. Den Joghurt in die Mangomasse geben und evtl. noch etwas Puderzucker (kommt drauf an wie süß eure Mango ist) sowie die Aromen hinzufügen. Die Mangomasse zum abkühlen in den Kühlschrank stellen. Die Sahne mit einer Pr. Salz steif schlagen. Sobald die Mangomasse zu gelieren beginnt die Sahne vorsichtig unterheben.
Die Creme ist ausreichend für eine große Torte. Da ich noch etwas übrig hatte sind davon noch vier Glasdesserts mit Kuchenresten und Blaubeeremouse entstanden. Das Schichtdessert findet ihr auf meiner Facebookseit und bei Istgram.
Nun kann geschichtet werden. Schneidet eure Torte zwei Mal durch. Legt einen Tortenring um den untersten Boden. Bei solch einer kleinen Torte musste ich mir extra noch einmal einen anderen Tortenring leihen, da meiner nicht komplett flexibel ist sondern bei ca. 17 cm Durchmesser aufhört. Zusätzlich habe ich den geliehenen mit Wäscheklammern am oberen Rand fixiert. So konnte ich sicher sein das alles gut hält. Gebt auf den ersten Boden die Mangomousse. Legt den zweiten Boden drauf und füllt erneut Mangomousse in den Ring. Meine Mousse habe ich bis zum oberen Rand des Tortenrings eingefüllt. Stellt alles in den Kühlschrank und gebt den letzten Boden erst drauf wenn alles richtig fest ist. Also am besten wenn ihr den Ring abnehmt. Dafür sollte die Torte min. 2-3 Stunden im Kühlschrank stehen.
Anschließend habe ich die Torte mit einer Ganache aus weißer Schokolade eingehüllt. Hierfür habe ich ein halbes Rezept genommen. Das hat perfekt gereicht um die Torte in zwei Durchgängen zu ummanteln. Ich möchte euch hier noch die weiße Schokolade mit Vanille von ALDI ans Herz legen. Diese ist super vom Geschmack und bei heller Ganache derzeit mein absoluter Liebling
Zum Schluss kam die Fondantdecke auf die Torte. So durfte die Torte dann mit zum Kurs fahren. Als Abschlussarbeit habe ich die Torte mit ganz vielen Blüten dekoriert. Das hatte den Vorteil, dass es sehr schnell ging und richtig schön nach Frühling aussieht. Hier noch mal ein Dankeschön an Pennycakes. Von ihr kam die tolle Idee mit kleinen Blüten die 30 zu legen.
Die Blüten für die 30 habe ich mit einem kleinen Ausstecher gemacht. Hinein habe ich Zuckerperlen in Perlmutt gesetzt. Die Petunien sind wieder mit meinen Lieblingsmoulds entstanden. Da ich wenig Zeit hatte habe ich sie direkt auf die Torte gelegt. Am besten legt ihr sie aber in eine Toffifeeform oder einen Eierkarton nachdem ihr sie aus der Mould gelöst habt. Gebt sie dann für 10 min in den Kühlschrank oder ganz kurz ins Eisfach. So werden sie schnell fest und behalten ihre Form. Zudem bleibt das Muster beim abpudern besser erhalten. Die Blüten habe ich mit Puder Pink Blush von Blossom sugar art trocken, also ohne Wasser oder Alkohol, bestäubt. Zum Schluss habe ich in die Mitte noch eine Zuckerperle gedrückt. Die Blüten wurden mit Zuckerkleber auf der Torte befestigt.
Für den unteren Rand habe ich das erste Mal mit einem Extruder gearbeitet. Ich bin sehr begeistert gewesen von diesem tollen Teil. Hierzu werde ich berichten sobald es da ist. Dann zeige ich euch mal was man alles Schönes damit machen kann. Die Schnur die ich mit dem Extruder hergestellt habe wurde anschließend eingedreht damit eine Seiloptik entsteht. Natürlich könnt ihr auch einen Fondantstrang ausrollen und diesen dann eindrehen. Ich habe es mir diese Mal was einfacher gemacht. Manchmal sind Hilfsmittelchen ganz sinnvoll
Was soll ich sagen fertig ist das Mango Minz Törtchen zum Geburtstag mit Frühlingsfrischer Optik. Ich hoffe sie gefällt euch genau so gut wie meiner Freundin.
Mein schönstes Kompliment über dies Torte war: “Die sieht ja nicht nur gut aus die schmeckt ja auch noch richtig gut!”
Schwierigkeitsgrad: Mittel
Zeitaufwand:
2 Tage
Für den Pistazien Wunderkuchen:
2
Eier
80 g Zucker
1 Pck. Vanillezucker
100 ml
Müllermilch (Pistazie)
100 ml
Öl
120 g
Mehl
30 g Pistazien
1,5 Pck. Backpulver
Größe/Durchmesser: 15 cm
Temperatur:
160 °C
Backzeit:
ca. 50 min.
Für die Mango-Minz-Sahne:
1
Mango (ca. 300 g)
ca. 8 g
Minze (frisch)
100 ml
Mangosaft
4
Blatt Gelatine
200 g
Griechischer Joghurt
200 g
Schlagsahne
2-3 EL Puderzucker
200 g
Frischkäse
90 g Puderzucker
Benütigte Grundrezepte
- weiße Ganache
- Rollfondant