Zeit ist Geld. Den Spruch kennt wahrscheinlich jeder.
Aber was heißt das für dich genau?
Zeit ist Geld
Das heißt erstmal, dass du deine Zeit zu Geld machen kannst. Das ist wohl kaum zu leugnen. Der eine hat vielleicht die Möglichkeit es effizienter zu tun, als der andere, doch egal ob Top-Manager
mit 50.000€ Stundenlohn oder Bettler, der nach einer Stunde 50Cent in seinem Becher findet, jeder kann irgendwie an Geld kommen, wenn er bereit ist dafür Zeit zu geben.
Als durchschnittlicher Angestellter ist in der Regel vorher ausgehandelt, zu welchem Kurs (Stundenlohn) du deine Zeit zu Geld tauschst. Möchtest du mehr Geld haben, erhöhst du deine
Arbeitszeit, möchtest du mehr Zeit haben, verkürzt zu sie und verzichtest dafür auf Gehalt.
Das ist ein weitestgehend linearer Prozess. Klar, die ein oder andere Beförderung geht an einer Halbtagskraft sicher vorbei, doch die Unterschiede halten sich in Grenzen.
Manager und Unternehmer
Anders sieht es häufig bei Managern und Unternehmern aus. Je mehr Zeit du in dein Business steckst, desto ertragreicher wird es. Und das in der Regel exponentiell.
Das hat viele Gründe.
1. der Durchblick
Du steigst tiefer in die Materie ein, sammelst schneller Erfahrung und arbeitest effizienter. Im Beispiel eines Angestellten Managers, können dir komplexere, zusammenhängende Aufgaben übertragen werden, die niemand mit geringerer Stundenzahl machen kann.
2. Google
Wenn es um dein eigenes Business geht, spielt deine Sichtbarkeit eine große Rolle für den Erfolg. Zwischen Platz 560 und Platz 400 wird sich nicht viel an deinen Klick-Zahlen ändern. Auf Platz 3 klicken immerhin schon 1,6% mehr Leute, als auf Platz 4. Auf Platz 1 klicken sogar schon fast dreimal so viele Leute, wie auf Platz 2. Vladi vom Affenblog hat dazu eine gute Übersicht verlinkt.
3. Viralität
Einer sagt es zwei Leuten weiter, der es wieder zwei Leuten weiter sagt. So wirst du exponentiell bekannter. Vorausgesetzt, die Leute sagen es tatsächlich weiter, doch gesprochen wird nur, worüber gesprochen wird. Kleiner Blog wird selten erwähnt, denn er ist nicht präsent genug. Wenn man jedoch überall von dem Blog hört, wird man wahrscheinlich auch mit anderen darüber sprechen wollen und sei es nur, um zu erfahren, ob der Blog wirklich so toll sind und ob sie auch schon davon gehört haben.
Hinzu kommt die moderne These aus dem Marketingbereich, dass man von etwas 3 mal gehört haben muss, um zu handeln. Das heißt für dich: Selbst wenn einzelne von dir erzählen, wird
diese Mund-zu-Mund Propaganda schnell versiegen. Wenn die Leute jedoch immer wieder aus unterschiedlichen Quellen hören, werden sie animiert ebenfalls deinen Blog zu lesen, deine Webseite zu
besuchen, sich deine Dienstleistung anzugucken, was immer dein Business ist.
Schön und gut, aber:
Wo liegt die Gefahr für deine Freiheit?
Angenommen du arbeitest vier Stunden am Tag für 100€. Du weißt, wenn du eine Stunde mehr arbeitest, verdienst du 200€ und wenn du noch eine Stunde mehr arbeitest sogar 325€. Wie weit würdest
du gehen?
Viele Manager beantworten die Frage rein mathematisch. In meinem Artikel vor zwei Wochen habe ich ja schon die Gefahr genannt, immer mehr haben zu wollen.
Aber was ist, wenn du gar nicht immer Geld mehr haben willst, sondern lieber mehr Zeit?
Rechnen wir das mal durch:
Du kannst vier Stunden für 100€ arbeiten,
fünf Stunden für 200€,
sechs Stunden für 325€
überspitzen wir es mal:
sieben Stunden für 475€
acht Stunden für 750€
neuen Stunden für 975€
zehn Stunden für 1225€
elf Stunden für 1500€
zwölf Stunden für 1800€
Vorher 100€ in vier Stunden, nachher 1800€ in zwölf Stunden.
Du verdienst also 18 Tagesgehälter in der Arbeitszeit von drei Tagen!
Das heißt für dich, du könntest sieben Jahre arbeiten und dir den Rest deines Lebens eine angenehme Zeit machen. Rein rechnerisch hast du damit viel Zeit gewonnen.
Aber wie steht es mit der Qualität der Zeit?
Der "Worst Case" wäre wohl, der Burnout auf halber Strecke, oder Krankheit und körperlicher Verschleiß durch die viele Zeit am Schreibtisch.
Doch selbst, wenn jemand diese Arbeitsbelastung ohne Schaden übersteht, glaubst du derjenige könnte von jetzt auf gleich abschalten? Noch ein Jahr länger arbeiten und du kannst wirklich komplett
ohne sorgen leben... Und was machst du mit deiner ganzen Zeit? Wo sind deine Freunde, nachdem du dich sieben Jahre nicht hast blicken lassen? Was ist aus deinen Hobbys geworden? Weißt du
überhaupt noch, wie Freizeit geht?
Die 4-Stunden Woche
In seinem Buch "Die
4-Stunden-Woche", dass ich zu diesem Thema wärmstens empfehlen kann (original: The 4-Hour Workweek) läd Tim Ferris zu einem Gedankenspiel ein. Ich habe den genauen Wortlaut nichtmehr im
Kopf.
Stell dir vor, du könntest steinreich sein. Welche Zahl du dabei einsetzt, spielt für dieses Experiment keine Rolle. 100 Millionen Euro, 1 Milliarde Euro, 10 Milliarden
Euro...
Alles, was du dafür tun musst ist 10 Jahre deines Lebens arbeiten. Komplett. Keine Wochenenden, keine Feiertage, keine Pausen. Du kannst Schlafen, du kannst essen, du kannst auf Klo gehen. Den
Rest der Zeit wird gearbeitet. Kein Kaffee mit Freunden, kein Telefonat mit der Freundin.
Würdest du es tun? Ich würde die These aufstellen, dass der Mensch gar nicht dazu in der Lage wäre, ganz egal wie groß der Anreiz ist, selbst wenn ein Ende absehbar ist.
Natürlich ist dieses Beispiel pure Utopie, aber es geht um den Kern: Ja, unterm Strich könntest du mehr Geld in weniger Zeit verdienen, aber du kannst schlichtweg nicht endlos viel arbeiten. Wenn
dir jemand diesen Deal mit 18 Stunden am Tag vorschlägt, könntest du ihn nicht annehmen.
Die große Gefahr als Unternehmer oder Manager ist jedoch: Der Prozess ist schleichend. Eine Stunde mehr schadet doch nicht. Und vielleicht noch eine?
Es geht nicht nur ums Geld
Wer mich kennt weiß, dass ich nur mit Geld schwer zu ködern bin, doch auch ich habe meine schwachen Punkte. Es macht mir unglaublich viel Spaß den Blog wachsen zu sehen, und das
ganze tolle Feedback zu lesen. Ich bin sehr stolz auf meine E-Books und meinen fast fertigen Film, der in einem Monat veröffentlicht wird.
Da ich vor meiner Reise nach Nepal Mitte Oktober nur ein kleines Zeitfenster für die Produktion hatte, habe ich in den letzten zwei Wochen gut 10-12 Stunden am Tag am Film gesessen. Es hat mir
wahnsinnig viel Spaß gemacht ihn wachsen zu sehen, so wie Topmanager ihren Kontostand wachsen sehen, doch ich hatte jeden Abend tränende rote Augen, Rückenschmerzen und Kreislaufprobleme von der
wenigen Bewegung. Ich bin unkonzentrierter und schlafe schlecht. Mir fallen noch 100 Sachen ein, die ich rund um meinen Blog verbessern und optimieren könnte und würde sie am liebsten alle gleich
umsetzen. Aber es würde mir nicht gut tun.
Daher werde ich Nepal als eine Art Kur einlegen.
Keine Angst, der Blog wird ganz normal weiterlaufen, denn er ist nur die winzige, sichtbare Spitze des Eisberges. Ich werde jedoch nicht mehr sofort jede Verbesserungsidee
umsetzen, selbst wenn ich weiß, dass ich damit meine Sichtbarkeit auf einen Schlag deutlich erhöhen könnte. Ich möchte mich wieder mehr auf das besinnen, was eigentlich mein Ding ist: Das
einfache Leben, das Reisen und meine Abenteuer.
Du hast bereits ein Business und merkst, dass es dich zu sehr vereinnahmt, was kannst du tun?
Der erste und wichtigste aber auch unglaublich schwere Schritt: Tu weniger!
Besinne dich auf's Kerngeschäft. Welche 20% deiner Tätigkeiten machen 80% deiner Einnahmen aus? (Pareto-Verteilung)
Oft kannst du hier schon viel Freiheit erreichen, ohne dein Einkommen groß zu mindern, aber manchmal ist selbst das Kerngeschäft so wuchtig, dass es dich erschlägt. Hier Aufgaben einfach
wegfallen zu lassen ist ein harter Brocken. Nicht nur, dass du wieder exponentiell viel weniger an einnahmen hast, es kratzt auch hart am Ego dein Baby, das du groß aufgebaut hast wieder
schrumpfen zu sehen.
Hier solltest du dir Hilfe holen.
Hast du schonmal darüber nachgedacht Mitarbeiter einzustellen oder eine Fabrik zu bauen?
Think big! Keins von beidem ist total abwegig.
Für den Anfang bekommst du die Unterstützung jedoch auch deutlich unkomplizierter, flexibler und günstiger durch Virtuelle Assistenten z.B. auf Strandschicht.
Was ist mit mir?
Ich weiß noch nicht, wie sich mein Business entwickelt, wenn ich im Oktober in Nepal unterwegs bin.
Werden andere Blogs an mir vorbeiziehen?
Sicherlich.
Werden meine E-Book Verkaufszahlen einbrechen?
Vielleicht.
Mein Film ist noch nicht fertig, mein Blog hat Baustellen.
Zeit für eine Joggingrunde und ein Bier mit meinen Freunden!
Cheers!
Hast du schon eimal das Gefühl gehabt, im Hamsterrad zu sitzen? Schreib es in die Kommentare!
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