Mamelodi East

Wir besuchen eine Familie in Mamelodi. Die Gegend ist nicht die Ärmste. Die Häuser sind aus Backstein. Wie überall im Township liegt der Müll auf der Straße, am Straßenrand und überall. Nur selten sieht man eine Tüte provisorisch an einer Laterne befestigt. An Mülleimer ist gar nicht zu denken. Auch die Ärmsten der Armen haben einen Zaun um ihr Grundstück. Die Pforte, die wir zu unserer Familie öffnen ist selbst zusammengebastelt aus einigen Stangen und etwas Maschendraht. Wir betreten das Grundstück. Das Haus ist nicht besonders schön. Graue Steine lieblos aufeinander gebaut. Sie weisen vereinzelt Risse auf. Das Dach ist aus Wellblech. Im Winter muss es hier höllisch kalt sein. Selbst ich habe meine ersten Nächte hier in Südafrika gefroren, obwohl ich in einem sehr gut isoliertem Haus lebe. Wir gehen auf den Hinterhof. Ca. 7 Kinder zwischen 5 und 12 Jahren spielen in einem Carport, zusammengeschustert aus Holz. Holz, das andere Menschen weggeworfen haben. Die Wände sind aus Wellblech und an einigen Stellen ragen Nägel heraus. Die Hinterwand ist heraus gebrochen und liegt jetzt schräg. Die Kinder liegen darauf wie auf einer Liege. Ihre Kleidung ist schmutzig und teilweise zerrissen. Der Boden auf dem ganzen Gelände ist hart. Gepflastert mit Steinen oder Betonplatten. Kein Ort für Kinder. Wir gehen zur ältesten Tochter. Sie muss Anfang 20 gewesen sein. Sie holt uns zwei Plastikeimer aus dem Haus, die einzigen Sitzgelegenheiten die es gibt. Sie selbst ist Mutter von drei Kindern. Ihre Mutter hat sie damals gezwungen ihren Körper zu verkaufen um ihre Geschwister zu ernähren, wie wir später erfahren. Die Mutter selbst ist nicht im Haus, weswegen wir mit ihr reden müssen. Wir erinnern sie daran, dass sie sich jede zweite Woche im Monat Nahrungsmittel holen müssen. Währenddessen kommt ein etwa dreijähriges Kleinkind zu ihr. Es kaut auf einem Stück Zeitung herum. Ein Zeichen, dass es Hunger hat. Unsere Begleiterin von SOS und die älteste Tochter reden weiter auf ihrer Sprache. Ich schaue mich währenddessen um. Das große Steinhaus hat 3 kleine Zimmer. Eine Küche, die total verwüstet ist. Ein Lebensraum mit einem Fernseher und ein Schlafzimmer für das Familienoberhaupt. Neben dem großen Steinhaus ist ein kleineres. Es ist ungefähr vier Quadratmeter und die Lücken zwischen Wellblechdach und Steinmauern sind mit zerknüllter Zeitung abgedichtet. Am hinteren Ende des Grundstückes ist aus Wellblech ein sehr breiter Unterstand gebaut. Das Dach ist befestigt indem schwere Steine darauf gelegt wurden. Wir stehen auf und gehen zu den Kindern. Wir fragen sie über ihre Hobbys und die Schule. Der Älteste Junge, etwa zwölf, steht zurückhaltend auf der Hinterachse eines Einkaufswagen. Er blickt zu Boden und antwortet nur sehr schüchtern. Die zweitälteste Schwester kommt hinzu, sie ist 16 und in der 9. Klasse. Sie liest für ihr Leben gern, hat aber nur ein Buch. Sie ist traurig darüber, dass wegen des Streikes keine Schule ist. Lieber würde sie etwas lernen als sich über ihre freie Zeit zu freuen.


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