Mali, al Qaeda und die neokolonialen US-Pläne

Mali, al Qaeda und die neokolonialen US-Pläne

Ein weiterer wichtiger Aspekt: die materielle Motivation hinter den Unruhen in Mali: unter dem Taoudeni-Becken befindet sich ein gigantisches Ölfeld, das sich gleich über mehrere Länder erstreckt (und von der algerischen Ölfirma Sonatrach bereits 2007 vertraglich gebunden worden ist) – siehe dazu http://crossedcrocodiles.wordpress.com/category/africom/

erschienen bei einartysken

Die jüngsten Entwicklungen in Mali illustrieren sowohl die Art, in der die USA und ihre westlichen Alliierten direkt militärische und politische Macht planen als auch die Rolle des Terrorismus als notwendigen Vorwand für imperialistische, neo-koloniale Herrschaft. Mit Beginn der Einrichtung von AFRICOM (US Africa Command) im Jahr 2007, der Eingliederung des Libyenkrieges und des Staatsstreichs in Mali und der gegenwärtigen Konsolidierung der Macht durch Al Qaida im Islamischen Maghreb (AQIM) ist es klar geworden, dass die USA es fertiggebracht haben, Westafrika erfolgreich zu destabilisieren und viele ihrer langfristigen Ziele in der Region zu erlangen.

Während die westlichen Medien die Situation in Westafrika als „die unbeabsichtigte Konsequenz“ der imperialistischen Aggression in Libyen darstellte, ist es eine unumstößliche Tatsache, dass die USA seit Jahren versuchten, ihre Kontrolle über die Region auszudehnen, was noch deutlicher durch die gegenwärtige Instabilität und „die (erforderlichen) entscheidenden Aktionen“ gemacht wurde. Die Ausdehnung der AQIM, die jetzt ihre Macht über weite Teile des Sahel konsolidiert hat, liefert den USA passenderweise den wichtigen Vorwand, ihre militärische Präsenz auszuweiten.

Jüngste Entwicklungen

Seit dem Sturz von Gaddafi in Libyen ist Mali in einen erbitterten Bürgerkrieg gestürzt worden, der das Land auseinandergerissen hat. Die Touareg-Kämpfer, die auf der Seite Gaddafis und des grünen Widerstands gekämpft hatten, begannen heimzukehren, kampferprobt und mit Wut im Bauch. Das war natürlich ein Rezept für Krieg in Mali, wo die Zentralregierung als bloße Marionette der USA angesehen wurde; sie warb für Demokratie und beugte sich den militärischen und wirtschaftlichen Interessen der USA. Die Rebellen hofften, durch den Krieg gegen Bamako ihren eigenen unahängigen Staat Azawad in Nordmali gründen zu können, ein Ziel, das Mali ihnen seit der Unabhängigkeit 1960 verweigerte.

Als sich der Krieg intensivierte, wurde das Militär Malis immer frustrierter, weil es seiner Meinung nach nicht hinreichend von der Zentralregierung unterstützt wurde. Ärger und Verbitterung wurde von einer kleinen Clique des Öffizierscorps ausgenutzt, um einen Staatsstreich durchzuführen. Der Coup wurde von Hauptmann Amadou Sanogo angeführt, ein Offizier der mittleren Ränge und von den USA ausgebildet, zusammen mit anderen niedrigeren Offizieren, die sich als Patrioten darstellten und den Aufstand im Norden niederschlagen wollten. In Wirklichkeit war es ein von Sanogo und seinen US-Sponsoren zynisch geplanter Trick, um Mali zu destabilisieren. Wie vorhergesehen, stürzte der Coup das Land in politischen Trubel, ohne legitime Regierung in Bamako und mit weit geöffneter Tür für einen viel gefährlicheren Feind im Norden.

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