Heute mal ein etwas anderes Thema. Etwas weg von solchen Dingen wie Ernährung und Tierschutz. Vielmehr geht es in diesem Beitrag um uns als Menschen.
Wohl jeder kennt diese Momente, in denen wir uns das Leben selber unnötig schwer machen. In denen wir uns selbst im Weg stehen, ja, vielleicht sogar unser eigener schlimmster Feind sind. Wenn wir nicht richtig hinbekommen was wir eigentlich erreichen wollen, uns vielleicht sogar richtiggehend schaden.
Vielleicht können wir nicht Nein sagen, und laden uns damit mehr auf als wir eigentlich bewältigen können. Vielleicht gehören wir zu der Sorte Mensch, die sich für andere richtiggehend aufopfern, und dabei schlussendlich meist selbst auf der Strecke bleiben. Oder wir fassen immer wieder neue gute Vorsätze, scheitern aber immer wieder nach wenigen Wochen. Oder aber wir wollen es fortwährend allen um uns herum recht machen und vergessen dabei nur zu gerne uns selbst. Oder aber wir schlafen zu wenig. Vielleicht weil es der Stress um uns herum nicht zulässt. Vielleicht überschreiten wir aber auch immer wieder unsere Grenzen. Weil wir es nicht sofort merken, sondern erst dann, wenn wir schon kurz vor dem Zusammenbrechen sind. Vielleicht aber ist es auch unser eigener Perfektionismus, vielleicht der innere Kritiker, der uns nicht in Ruhe lassen will. Denn es gibt ja immer etwas zu tun. Diese oder jene Aufgabe, dies und das. So rast vielleicht fortlaufend das Gedankenkarusell, ohne mal eine Pause einzulegen und uns zur Ruhe kommen zu lassen.
Ich denke wohl jeder kennt das, oder?
Von daher könnten wir uns wohl alle ab und an mal was Gutes tun. Denn nur wem es selbst gut geht, kann für andere da sein. So heißt es zumindest. Und da ist im Grunde mitunter etwas Wahres dran.
Es ist für mich leichter Dinge für andere zu tun als für mich. Leichter mich nach den Wünschen anderer zu orientieren statt nach den meinen. So zum Beispiel in meinem Beruf sowie im Veganismus. Ich tue das primär für andere, in dem Fall für Tiere. Für einen anderen mag der entscheidende Antrieb zum Veganismus vielleicht die eigene Gesundheit sein. Für mich hingegen ist das sekundär. Vielmehr ist das Thema Gesundheit in Hinsicht auf Veganismus praktisch mehr ein unterstützendes Argument.
Doch obwohl ich primär aus tierethischen Gründen vegan lebe würde ich sagen tue ich, auch wenn mir der gesundheitliche Aspekt egal ist, mir damit indirekt auch etwas Gutes für mich. Indem ich heute gesünder esse als früher zum Beispiel. Indem ich mein Handeln mit meinen moralischen Überzeugungen auf eine Linie bringe. Indem ich neue Rezepte ausprobiere und diese hier online stelle um sie mit anderen zu teilen. Und indem ich auch über Dinge informieren kann die mir am Herzen liegen. Also eine indirekte gute Tat für mich selbst sozusagen.
Nichts desto trotz, die Frage was man sich mal wieder Gutes tun kann stellt man sich wohl nur selten bewusst, oder?
Manchmal kann das auch eine kleine Herausforderung sein. Vielleicht weil man nicht weiß was einem gerade gut tun würde. Oder aber weil man allein der Frage skeptisch gegenüber steht. So ging es mir anfangs jedenfalls und teilweise noch. Doch es geht darum sich ab und zu mal eine kleine Auszeit zu gönnen. Sei es dass man vielleicht einfach mal seine Mittagspause macht, wenn man sonst vielleicht dazu neigt diese lieber mit Produktivität zu füllen. Denn was spricht gegen eine Pause? Kann man mit etwas Abstand vom Arbeitsstress nicht vielleicht sogar wieder produktiver sein als ohne?
Ich denke es gibt wohl niemanden, der sich immer durch und durch gut behandelt. Wir alle haben wohl so unsere Baustellen.
Von Selbstliebe…
Ein wichtiger Aspekt ist hierbei gerade Selbstliebe.
Selbstliebe, auch Eigenliebe, bezeichnet die allumfassende Annahme seiner selbst in Form einer uneingeschränkten Liebe zu sich selbst.
Das Thema, insbesondere die sogenannte Selbstliebe, ist gar nicht so leicht. Denn um sich selbst einen Wert zu zu sprechen, muss man auch wissen was einen als Menschen ausmacht. Was die eigenen Stärken und Schwächen sind. Und dann bedeutet es diese auch als solche anzunehmen. Und dazu wiederum bedarf es einer abgeschlossenen Ich-Entwicklung. Sodass man letzten Endes als Mensch auf seinen Selbstwert zurückgreifen kann. Der Selbstwert als feste Basis sozusagen. Ein gefestigtes Konstrukt, wenn man so will des eigenen Selbst. Oder anders gesagt: Die eigene Persönlichkeit mit all ihren positiven sowie auch negativen Seiten, die schlussendlich von einem als Ganzes angenommen wird und, komme was da wolle, nicht einfach mal durch äußere Einflüsse zersplittert.
Um sich selbst lieben zu können, muss man also nicht nur wissen was einen als Menschen ausmacht, man muss es auch uneingeschränkt akzeptieren können und mit sich selbst im Reihnen sein.
Oder aber anders gesagt: Wenn man überzeugt ist liebenswert zu sein, dann fühlt man sich auch angenommen und geliebt.
Klingt einfach, oder?
Doch wie oft stehen wir uns dabei nur zu gerne selbst im Weg? Sind vielleicht sogar unser schlimmster Feind?
Von Selbstschädigendem Verhalten…
Halt, Stressbewältigung im Selbstzerstörerischen. Oder Halt im Haltlosen. Wie gesagt, die meisten von uns haben sich vielleicht schon einmal alles andere als gut behandelt, sich dadurch vielleicht richtiggehend geschadet. Und das obwohl man doch eigentlich meinen sollte, dass unser aller Bestreben das ist uns vor Schaden zu bewahren.
Sogenanntes selbstschädigendes Verhalten kann viele Formen annehmen. Es kann sich hierbei um unsgesundes Essen, vermehrten Alkoholkonsum, zu exzessiv betriebenen Sport, zu schnelles Autofahren usw. handeln. im Grunde kann man sagen selbstschädigendes Verhalten dient mitunter dazu eine kurze Verschnaufpause von meist unliebsamen Ängsten oder bedrohlichen Gedanken, vielleicht auch Lebenssituationen zu erhalten.
Ein wohl etwas „extremeres“ Beispiel hierfür wäre wohl sogenanntes Selbstverletzendes Verhalten. Eine Art der Autoaggression (Aggression gegen sich selbst), bei der sich Betroffene beispielsweise körperliche Verletzungen zufügen. Zum Einen resultierend aus Körperschemastörungen (z.B. sich selbst nicht fühlen können) oder zur Selbstbestrafung sowie zum Abbau von Anspannungszuständen, Sozusagen als eine Art von Ventil, wenn beispielsweise negative emotionale Belastung zu viel wird. Eine Art von parasuizidaler Handlung, die aber nicht automatisch mit der Absicht eines solchen einher geht. Sondern vielmehr dem entgegen gesetzt einzuordnen ist.
Ursache hierfür können u.a. Depressionen, Essstörungen wie Bulimie oder Magersucht sein. Aber auch Entzug von emotionaler Zuneigung, Traumatisierungen, Gewalterfahrungen, Mobbing usw.
Tendenzen zu selbstschädigendem Verhalten werden deutlich durch Belastungen gefördert und durch Ressourcen reduziert. Die Kombination “hohe Belastungen – wenig Ressourcen“ ist hierbei am schädlichsten.
Das ist nun das wohl wie gesagt“extremere“ Beispiel, mit dem sich vielleicht nicht jeder identifizieren kann. Nichts desto trotz muss Selbstschädigung nicht automatisch bedeuten, dass man sich selbst körperlich verletzt.
Wie bereits erwähnt kann Selbstschädigung viele Formen annehmen. Darunter eben auch solche, die nicht direkt sichtbar sind. Im Grunde alles was einem selbst entweder kurz- oder langfristig schadet und keinen gesunden Lösungsansatz darstellt.
Zu Selbstliebe gehört es sozusagen, wie bereits schon erwähnt, sich auch gut zu behandeln. Und damit einhergehend für Probleme gesunde Lösungsansätze zu finden, statt kurz wirksamer.
Sich selbst mal etwas Gutes tun.
Mal auf dem Balkon in Ruhe eine Tasse Kaffee trinken. Ein gutes Buch lesen. Vielleicht sich mal eine entspannende Wanne gönnen. Ein Spaziergang in der Natur. Mit Freunden einen schönen Abend verbringen. Mit dem Partner schön Essen gehen.
Es gibt so vieles, das man tun kann.
Abhängig von der aktuellen Stimmungslage das eine Mal leichter, das andere Mal schwerer zu beantworten. Zumindest sich von Zeit zu Zeit die Frage zu stellen was man sich Gutes tun könnte ein wohl guter Schritt in die richtige Richtung.
Zumindest könnten wir uns alle wohl ab und zu etwas besser behandeln, oder?