Santa Maria delle Grazie – Milano
Am unserem zweiten Tag in Mailand haben wir uns in Richtung der Kirche Santa Maria delle Grazie aufgemacht, wo man nach Voranmeldung das legendäre Wandbild von Leonardo da Vinci „Das letzte Abendmahl” (L’Ultima Cena oder Cenacolo) besichtigen kann.
Leider haben wir nicht rechtzeitig daran gedacht, vorher zu reservieren. Täglich wird nur einer begrenzte Anzahl Personen der Zutritt gewährt und man muss sich lange vorher einen Platz reservieren.
Dennoch haben wir einen kurzen Blick in die äußerst sehenswerte Kirche geworfen, die zu den schönsten Kirchen ganz Italiens gehört.
Anschließend haben wir uns noch die Basilica Sant‘ Ambrogio angesehen.
Der Heilige Ambrosius, nach dem die Kirche benannt ist, ist der Schutzpatron Mailands.
Er wurde als Sohn eines römischen Verwaltungsbeamten um 340 in Trier geboren, kam nach Mailand und wurde 374 zum ersten Bischof der Stadt gewählt.
Ende des 4. Jahrhunderts ließ Ambrosius eine Säulenbasilika zu Ehren der Gebeine der Märtyrer Gervasius und Protasius bauen. Vom Ursprungsbau blieb nichts erhalten – 1157 stürzten Teile des Mittelschiffs ein, deren Wiederherstellung die lange Folge der Baumaßnahmen vorerst beendete.
Später wollte Ludovico il Moro die neuen Prinzipien der Renaissancebaukunst in der Kirche verwirklicht sehen und beauftragte Bramante mit der Errichtung des Konventsgebäudes, der Canonica und der beiden Kreuzgänge.
Ludovico Maria Sforza (1452 – 1508, seiner dunklen Haut- oder Haarfarbe wegen auch il Moro, „der Dunkle“ genannt, war von 1494 bis 1499 Herzog von Mailand und berühmt als Förderer Leonardo da Vincis und anderer Künstler. Er verlor das Herzogtum 1500 an die Franzosen und starb als deren Gefangener.
1630 beauftragte dann Federico Borromeo (1564 – 1631) den Baumeister Francesco Maria Richini mit einer barocken Umgestaltung.
Borromeo war ein Kardinal der römisch-katholischen Kirche und gehörte dem italienischen Adelsgeschlecht der Borromeo an.
Die ursprüngliche Form der Kirche war danach nicht mehr vorhanden.
Ab Mitte des 19. Jahrhunderts wurde damit begonnen, den romanischen Originalzustand des bedeutendsten Sakralbaus der lombardischen Romanik so gut wie möglich wiederherzustellen.
Von dort sind wir zur Kirche San Lorenzo an der Porta Ticinese weitergegangen.
Vor der Kirche befinden sich 16 mächtige Marmorsäulen – die Colonna di San Lorenzo. Auch sie gehören zu den ältesten Monumenten in Mailand.
Sie stammen aus der römischen Kaiserzeit, etwa dem 2. oder 3. Jahrhundert.
Wie der Bau, den diese Säulen einst stützten einmal ausgesehen hat, ist leider nicht überliefert.
Man vermutet auch, dass man die Säulen von einem anderen Ort hierher versetzt hat, um einer frühchristlichen Kirche ein Atrium zu verleihen.
Heute sind die Säulen ein beliebter Treffpunkt von Jugendlichen.
Römische Kaiser Augustus
Die mittelalterliche Porta Ticinese
Blick vom Corso Porta Ticinese Darsena – Hafenbecken
Sonntagsflohmarkt mit Kunst und Antiquitäten an den Navigli, den mittelalterlichen Wasserstraßen
Am letzten Sonntag im Monat findet an den Navigli immer ein großer Markt statt, wo man Trödel, Kunst und Antiquitäten kaufen kann.
Da wir etwas später nochmal hierherkommen wollten, um eine Kleinigkeit zu essen und einen Apéro zu genießen, sind wir mit der Metropolitana zurück in Richtung Hotel gefahren.
Unterwegs haben wir als Kontrastpunkt zu den alten Kirchen noch einen Stop im modernsten Viertel Mailands, Porta Nuova, eingelegt.
Aber davon mehr in meinem nächsten Beitrag.
Schlagwörter: Colonna, Fotografie, Italien, Mailand, Milano, Navigli, Porta Ticinese, Römer, Reisen, San Lorenzo, Sant' Ambrogio, Santa Maria delle Grazie, Sonntagsflohmarkt
This entry was posted on 21. Mai 2017 at 20:35 and is filed under Fotografie, Frühling, Italien, Reisen. You can follow any responses to this entry through the RSS 2.0 feed. You can leave a response, or trackback from your own site.